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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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herbeischafft.«
    »Wie ist er denn zu diesem Ruf gekommen?«
    Silas zog die Schultern hoch. »Schnelle Schiffe. Es sieht so aus, als wäre er selbst für die Zollschiffe der Küstenwache zu schnell, weshalb er den Zoll und andere Abgaben nicht entrichten muss.«
    »Er könnte noch schneller sein.«
    Silas' breites Grinsen ließ die vielen Furchen in seinem Gesicht noch tiefer wirken. »Stimmt. Aber dennoch, er hat es erst vor kurzem geschafft, ein verschollen geglaubtes Collier der Königin Marie Antoinette wieder aufzutreiben, wodurch er seinen Ruf ein für alle Mal bestätigt hat.«
    Dominique musste schlucken. Sie wünschte sich, es würde ihr nicht so enorm einfach fallen, Silas' Worten Glauben zu schenken. Aber der Nicholas Hawksmoor, den sie kennen gelernt hatte, machte wirklich den Anschein, als wären ihm alle Mittel und Wege recht, um an sein Ziel zu gelangen. Egal wie groß die Risiken auch sein mochten. Oder tat er es gerade wegen der Risiken?
    »Ein Collier?«
    »Das Bhie-Fire-Collier.« Silas, der sichtlich beeindruckt von dieser Geschichte war, nickte zustimmend. »Vor ein paar Jahren hat die britische Regierung eine Vielzahl ihrer Agenten darauf angesetzt, das Collier in Frankreich ausfindig zu machen. Es hielt sich das Gerücht, dass es erstmals vor über fünfundzwanzig Jahren von britischen Besatzungstruppen gestohlen worden war. Und letztes Jahr, als es sich auf dem Wege nach London befand, verschwand es wieder. Gestohlen. Verschollen bis in alle Ewigkeiten, so zumindest glaubten die meisten - bis die Königin nach Hawksmoor rufen ließ.«
    »Die Königin, verstehe.« Es war ja schließlich nichts Besonderes, von der Königin gerufen zu werden. Nein, das war nicht weiter außergewöhnlich.
    »Er brauchte nicht einmal einen Monat.«
    »Ach wirklich?« Dominique starrte hinaus aufs Meer. Vor ihrem geistigen Auge tauchten seltsame Bilder auf: Eine Frau, die mit gespreizten Beinen auf einem Tisch lag, der Schatten eines nackten Mannes, der sich über sie her machte, sein Spielzeug der Lust, das aus dem Schatten hervorsprang, um seinen unersättlichen Hunger an ihr zu stillen'...
    Sie atmete tief ein, salzige Luft durchflutete ihre Lungen. »Vielleicht hat er das Collier nur deshalb so schnell gefunden, weil er derjenige war, der es damals auch entwendet hatte. Ich frage mich, ob sich jemals jemand darüber Gedanken gemacht hat.«
    »Das waren noch die netteren Versionen, Miss Willoughby.«
     
    Dominique fuhr herum und prallte gleich wieder mit dem Rücken gegen die Reling. Nicholas Hawksmoor stand direkt vor ihr, einen Arm locker an den Mast gelehnt.
    »Solche Unterstellungen hat es schon immer gegeben!«
    Dominique stand wie festgefroren da und fragte sich, warum sie plötzlich einer Ohnmacht nahe war. Sie musste ihren Kopf weit nach oben recken, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Aus irgendeinem Grund heraus hatte sie angenommen, er würde an Bord eines Schiffes weniger imposant wirken. Aber das tat er nicht. Überhaupt nicht, selbst wenn er in feinen Kleidern steckte. Sie löste sich schließlich von der Reling, zog eine Augenbraue hoch und antwortete ihm. »Ich frage Sie: Wie zum Teufel kommen die Leute darauf, dass Sie die schreckliche Angewohnheit haben, Sachen zu stehlen, die Ihnen gar nicht gehören? Diamanten, Juwelen, Ehefrauen ...?«
    »Schiffe.«
    Wenn sie ihn so anschaute, war sie gar geneigt, ihm zu glauben.
    »Die Geschichte kenne ich ja noch gar nicht.«
    Sie ließ ihren Blick an ihm vorbeischweifen, weil sie fast schon erwartete, ihn in dümmlicher rosa-berockter Gesellschaft zu sehen. »Sie sind ja ohne Begleitung gekommen! Schön. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden. Wir sind schon spät dran.« Sie drehte sich um und wollte an Hawksmoor vorbeipreschen, als sie Silas' Blick las. Sie hielt inne . » Silas Steel, Nicholas Hawksmoor. Er ist...« Der grimmige Ausdruck in Silas' Blick hatte ihr den Atem verschlagen. Sie machte eine abfällige Handbewegung in Richtung Hawksmoor. »Er ist daran interessiert, die Mischief zu kaufen und möchte gerne eine Probefahrt machen.«
    Sie konnte Silas' Wut noch spüren, nachdem sie sich umgedreht hatte. Auf den Stufen hinunter zum Steuerstand brüllte sie Garrett noch einige Befehle zu und positionierte sich dann am Ruder. Ein unglaublich großer Schatten verdunkelte das Sonnenlicht. Plötzlich krängte das Schiff ein wenig. Dominique justierte schnell das Ruder und reckte ihren Hals.
    »Sie oder das Ruder scheinen ganz schön empfindlich

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