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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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warf Dominique absichtlich einen funkelnden Blick zu. Langsam begann Nicholas ungeduldig zu werden.
    »Schließ endlich die Tür auf!«, raunzte er sie an.
    Jaye konterte mit einem bösen Blick. »Du bist sonst nicht so in Eile!« Sie schürzte ihre Lippen, als sie den Schlüssel endlich in das Schloss gleiten ließ. Nicholas drückte die Tür auf und stellte sich sofort und absichtlich Dominique in den Weg. Etwas ... roch eigenartig ...
    Er schnappte sich Jayes Lampe und hielt sie in die Höhe, sodass das matte Licht den kleinen Raum erhellte. Auf dem Boden lagen überall haufenweise Kleidungsstücke, auf dem Tisch standen auf diversen Tellern und Tabletts halb gegessene Mahlzeiten sowie verdorbene und verkrustete Essensreste. Der Geruch von schalem Alkohol, schmutziger Kleidung und körperlicher Ausdünstungen dominierte den Raum. In der Mitte eines zerwühlten Bettes lag Drew Willoughby. Sein Hemd und seine Hose waren mit zahlreichen Flecken übersät.
    Nicholas machte einen Schritt in den Raum hinein, aber ehe er sich versah, war Dominique an ihm vorbeigeschossen und flog auf ihren Bruder zu.
    »Drew!« Sie sank vor dem Bett in die Knie, beugte sich zu ihm hinüber und legte eine Hand auf seine Brust. Nicholas konnte hören, wie sie vor Erleichterung aufatmete. »Er ... Er schläft. Er ist...« Sie wich plötzlich zurück. »Er ist über und über mit Erbrochenem besudelt.« Aber Dominique stand weder auf, noch kreischte oder würgte sie. Auch fragte sie nicht, ob jemand das Erbrochene wegwischen könnte. Stattdessen kramte sie in ihrer Handtasche und zog ein Taschentuch aus Seide hervor, mit dem sie ihrem Bruder das Gesicht abzuwischen begann.
    Nicholas beobachtete sie. Wieso war sie nicht außer sich vor Wut? Dieser Mann verdiente es, in seinem eigenen Erbrochenen zu liegen. Was er aber noch weit mehr verdiente, waren ihr Zorn und ihre Verachtung darüber, dass er die Gelder der Firma und sein eigenes Geld veruntreut hatte. Nicholas kannte die Anzeichen. Kartenspiele und Frauen zogen Männer in Drews Alter ins Verderben. Nicholas musste an Drews leidenschaftliche und ehrenwerte Rettung der wankelmütigen Sabine denken. Drew hielt sich für den Ritter der Huren, er war naiv und unglücklich, ein romantischer Narr.
    Nicholas näherte sich dem Bett und legte eine Hand auf Dominiques Schulter. Er konnte sie unmöglich ansprechen, während sie mit sanfter Stimme - die nicht an einen teuflischen Ort wie diesen passte - ihrem Bruder etwas zuflüsterte. Ihre Stimme war die eines Engels.
    »Das reicht«, sagte er schroff und ignorierte ihren verdutzten Blick. Nicholas kniete neben ihr nieder und packte Drews Kinn, das mindestens eine Woche lang nicht rasiert worden war. Er bewegte Willoughbys Kopf hin und her, konnte Drew aber nicht wecken. Seine Augen waren geschlossen, er war volltrunken.
    »Etwas stimmt nicht mit ihm, oder?«, fragte Dominique mit erstickender Stimme. Nicholas spürte, wie sich seine Brust zusammenzog.
    »Er muss sich nur ausschlafen und wieder nüchtern werden. Lassen Sie uns gehen, wir fahren mit ihm in seine Wohnung.« Hawksmoor legte sich Drews schlaffen Arm um den Hals, hob ihn vom Bett hoch und warf ihn sich über die Schulter. Mit einem Blick, der keine Widerworte duldete, drehte er sich um und verließ den Raum.

7
     
    Die Dämmerung hatte sich bereits hinter den Vorhängen aus edler Spitze angekündigt, als Dominique endlich aus der Schlafzimmertür trat und sie hinter sich ins Schloss fallen ließ. Sie stützte sich am Türrahmen ab und schloss die Augen. Dominique war todmüde und fühlte sich völlig ausgelaugt.
    »Sie sehen aus, als bräuchten Sie eine Stärkung. Bitte schön.« Sie spürte, wie ihr eine warme Tasse in die Hand gedrückt wurde. »Trinken Sie.«
    Sie empfand Hawksmoors Stimme wie einen Peitschenhieb, den ihre blank hegenden Nerven ertragen mussten und riss sich von ihren Gedanken los. »Ich bin noch lange nicht am Ende!«, aber in der Sekunde, in der sein Blick den ihren traf, fühlte sie sich mit einem Mal unsäglich schwach.
    Nicholas lächelte ihr zu, verschränkte seine Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Wand. Auch er konnte neue Kleidung gebrauchen. Seinen Mantel hatte er geöffnet, Krawatte und Hemd gelockert. Ansonsten sali er recht fit aus und fühlte sich augenscheinlich wie zu Hause. »Meine verehrte Miss Willoughby, selbst die Hartgesottensten brauchen zwischendurch eine starke Tasse Kaffee, um wieder zu Kräften zu kommen!«
    Dominique rang nach

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