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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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verhalten Sie sich ausgesprochen dumm.«
    Er tat so, als habe er nicht ge hört, wie sie nach Luft schnapp te , schaute nur auf ihre leicht geöffneten Lippen. Ihr Mund war wunderbar, und während er ihn fixierte, schössen ihm eine Vielzahl unkeuscher Gedanken durch den Kopf. Er widerstand dem Wunsch, sie zu schütteln, stattdessen senkte er seinen Kopf ein wenig und schaute ihr geradewegs in die Augen. »Miss Willoughby!« Ihr Name entwich ihm mit einem heiseren, resignierenden Seufzer. Mit einem Mal war ihm klar, warum ihr Vater sie unmöglich hatte an Land lassen können. Er hatte gar keine andere Wahl, als sie mit auf die Segeltour zu nehmen.
    »Ihr Bruder will nicht gefunden werden. Er hat sich mit Absicht verkrochen. Gesetzt den Fall, dass er sich in diesem Etablissement aufhält, werde ich ihn für Sie finden. Aber dazu müssen Sie mich einfach machen lassen, verstanden?«
    Sie schaute ihn mit großen, leuchtenden Augen an. O Gott!
    Er fuhr mit seiner Hand ihren Arm hinunter, bis er ihre zierliche Hand zu fassen bekam. Sie wehrte sich nicht, ihre Finger verflochten sich. »So ist es gut«, lobte er sie in dem Wissen, dass sie allergrößte Schwierigkeiten hatte, ihm oder irgendjemand anderem auf dieser Welt zu vertrauen.
    Er wandte sich in Richtung Tür um und klopfte leise. Wieso war er plötzlich so aufgeregt? Verdammt, es musste an den vielen ausgedehnten Reisen liegen. Nie bekam er genug Schlaf, hatte nie Zeit nur für sich.
    Die Tür öffnete sich einen Spalt, und Nicholas nickte Cäsar zu. Dann machte er eine Kopfbewegung in Richtung Dominique. »Sie gehört zu mir.« Cäsar schloss hinter ihnen ab. Finsternis umgab sie.
    »Jaye ist in ...«, setzte Cäsar an.
    »Ich kenne den Weg, danke«, unterbrach Nicholas ihn und ging mit Dominique an der Hand den Flur hinunter. Sie war ungewöhnlich und alarmierend still. Ihr Elan war scheinbar gewichen, sie trottete brav neben ihm her.
    Hawksmoor knirschte mit den Zähnen. Was zum Teufel musste sie jetzt von ihm denken? Vor allem an einem Ort wie dem Jaye's ? Für gewöhnlich weckten die scharfen Gerüche des Opiums und der Duftöle seine Begierde und schürten seine Leidenschaft. Noch nie zuvor hatte er diesen Ort als so bitter und feucht empfunden wie jetzt. Auch hatte er noch nie das Bedürfnis gehabt, eine Frau zu ihrem eigenen Schutze von diesem Ort fern zu halten. Am Ende des Flures hielt er kurz an, ging dann einen anderen hinunter, an dessen Ende er vor einer geschlossenen Tür endlich Halt machte. Er dachte nicht einmal daran, anzuklopfen, dazu kannte er Jaye schon zu lange, viel zu lange. »Wo ist Willoughby?«, fragte er, als er die Tür aufriss.
    Jaye blieb ruhig an ihrem Schreibtisch sitzen, musterte ihn und Dominique, die dicht hinter ihm stand und seine Finger krampfhaft umklammerte.
    »Das wird dich aber etwas kosten, Nicholas«, empfing sie ihn nach einigen Momenten der Stille.
    »Wirklich? Er hat doch gar nicht das Geld, um sich deine Loyalität zu erkaufen.«
    »Das stimmt wohl.« Sie zog eine ihrer nachgezogenen Augenbrauen hoch, was ihrem Blick etwas Wehmütiges gab, aber nicht zu ihren ansonsten sehr harten Gesichtszügen passte. »Ich konnte ihn unmöglich abweisen. Seit einer Woche schon ist er hier. Du weißt ja, er ist nicht... wie du und die anderen.
    »Da hast du Recht.« Nicholas griff in seine Hosentasche und brachte ein schweres Säckchen mit Münzen zum Vorschein, das er Jaye auf den Schreibtisch warf. Sofort legte sie ihre Hände darauf. Es gab nur eine Sprache, die Jaye verstand.
    »Wo ist er?«
    In der einen Hand eine Lampe, führte Jaye Nicholas und Dominique durch ein Labyrinth aus Gängen, vorbei an versteckten Liebesnestern, aus denen schwefeliger Nebel trat. Geräusche sich leidenschaftlich Liebender hallten in der Finsternis wider. Dominique ging dicht hinter Hawksmoor und umklammerte seinen Arm. Er fragte sich, ob ihr klar war, dass er ihre Brüste berührte. Er konnte die Wärme ihres Atems auf seinem Arm spüren, ganz so, als würde sie sich mit ihrem Gesicht an ihn schmiegen.
    Er hatte sie eigen tl ich für unerschrockener gehalten.
    Am Ende eines mit einer Vielzahl an Türen flankierten Korridors hielt Jaye schließlich an, griff in ihre Rocktasche und zog einen Schlüssel hervor. Sie hielt inne und schaute zu Nicholas herauf.
    »Seltsam, ich dachte immer, du seist alles andere als ein Menschenfreund«, murmelte sie. »Das ist eine Seite an dir, die ich in den letzten zwanzig Jahren nie zu Gesicht bekommen habe.« Sie

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