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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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einer der berüchtigtsten Lebemänner Londons war. »Nimm die Pistole herunter und lass uns wie friedliche Männer miteinander reden.«
    »Ich lass nicht mehr mit mir reden, bis ich endlich die Miete hab.« Ein klickendes Geräusch hallte durch den Flur, als der Alte seine Pistole scharf machte. »Und du brauchst mir auch nich' erzählen, ich bekäm' das Geld nächsten Monat. Dieser Mistkerl von Willoughby sagt das jedes Mal, und ich glaub' ihm auch noch, diesem fein gekleideter junger Pinkel! Er kleidet sich wie ein Dandy, putzt sich heraus und hat immer eine Lady an seiner Seite. Ich kenne diese Art von Ladys genau, die mit reichen Kerlen verkehren. Aber geglaubt hab ich ihm trotzdem. Und plötzlich isser spurlos verschwunden.«
    Dominique drückte sich näher an Hawksmoor und endlich gelang es ihr, an ihm vorbeizuschauen. »Drew ist weg?« Dominique schnappte nach Luft und blinzelte den hinterhältigen Angreifer an, der kaum größer und breiter als sie selbst war. Seine Wangen waren gerötet, er hatte eine Knollennase und von seinem Kopf stand ein Büschel weißen Haares in die Höhe. Seine Hosen, die nur von einem einzigen Hosenträger gehalten wurden, hatte er tief unter seinem dicken Wanst zusammengebunden. Er trug keine Schuhe und sah aus, als wäre er gerade aus dem Schlaf gerissen worden. Vielleicht vom lautstarken Gebrüll einer Frau?
    »Wo ist er hingegangen?«, wollte Dominique wissen.
    Der Mann schnaubte. »Versuchen Sies mal in den Opiumhöhlen unten am Hafen, wo alle landen, die nix mehr zu verlier'n hab'n.«
    Dominique kochte innerlich vor Wut, ließ es sich jedoch nicht anmerken.
    »Mein Bruder gibt sich nicht dem Opium hin, Sir«, entgegnete sie naserümpfend.
    »Was sind wir Ihnen schuldig?«, fragte Hawksmoor den Mann und ließ seine Hand in der Manteltasche verschwinden.
    »Es reicht, Mr. Hawksmoor«, fuhr Dominique ihn scharf an und nestelte am Verschluss ihrer Handtasche. »Ich werde diesem Gentleman zahlen, was auch immer ihm zusteht - wie viel sagten Sie, schuldet er ihnen?«
    »Sechs Monatsmieten, Madam. Das macht...« Der Mann verdrehte kurz die Augen, blickte zur Decke hoch, fuhr sich mit der Zunge über die Lippe und zuckte letztendlich mit den Schultern. »Drei Pfund und wir sind quitt.«
    Dominique drückte ihm die Münzen in die Hand. »Nehmen Sie sechs, dann ist die Miete bis Ende des Jahres bezahlt.«
    Der Mann bedachte sie mit einem zahnlosen Lächeln und steckte die Pistole in seinen Hosenbund. »Danke, Madam.« Er machte eine Kopfbewegung in Hawksmoors Richtung. »Und auch vielen Dank an Ihren Mann, weil er mich nicht mit seinen Fäusten erledigt hat.«
    Dominique schaute den Alten entsetzt an. »Er ist nicht mein ...«
    Der aber hatte sich schon umgedreht und taumelte vor sich hin murmelnd und die Geldstücke zählend die Treppen hinunter. Frustriert und wütend schaute sie Hawksmoor an. »Wie kommt er darauf, dass ... ?« Sie schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf. »Der Teufel soll ihn holen, ist ja auch egal. Drew ist nicht aufzufinden.«
    »Vielleicht ist er noch nicht verloren, ich habe eine Idee.«
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht«, murmelte Dominique, als er schon längst ihren Arm ergriffen und sie mit sich die Treppe herunterzogen hatte.
     
    »Ist dies nicht eine dieser furchtbaren Opiumhöhlen?«
    »Nein, es ist ein Gentlemans Club.« Nicholas spürte Dominiques Zögern. Er verstärkte den Griff um ihren Oberarm ein wenig und zog sie mit sich zum Hintereingang des Jaye's.
    »Da kann ich unmöglich mit hineingehen!«
    »Können Sie doch. Sie sind ja schließlich in meiner Begleitung. Außerdem nehmen wir den Hintereingang.« Er beugte sich so weit nach unten, dass die Feder ihres Hutes ihn in seiner Nase kitzelte. »Wenn Sie Ihren Bruder wiederfinden wollen, dann müssen Sie mir vertrauen.«
    »Ich frage mich nur, wie viele Frauen vor mir genau dieselben Worte zu hören bekamen und es heute bereuen.«
    »Keine Einzige«, sagte er nachdrücklich. »Sie werden es nicht bereuen, das versichere ich Ihnen, aber überlassen Sie das Reden einfach mir, okay?«
    »Das kommt gar nicht infrage, schließlich geht es um das Leben meines Bruders und ...«
    Mit einer kräftigen Drehung wirbelte er sie zu sich herum, und sie prallte gegen ihn. Trotz des Größenunterschiedes schienen ihre Körper eine Einheit zu bilden. Es verschlug Nicholas den Atem, und seine nächsten Worte klangen bissiger, als eigentlich beabsichtigt. »Für eine so verdammt intelligente Frau

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