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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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...«
    »Sie haben die Wasserlinie vergessen.«
    »Richtig, die müsste natürlich auch neu berechnet werden. Nicht, dass ich das nicht selbst könnte, wenn ich mich erst einmal mit den technischen Daten beschäftigen würde, aber mir fehlt schlichtweg die Zeit dazu. Ich will und muss so schnell als irgend möglich auslaufen.«
    »Ich verstehe.« Dominique kaute auf ihrer Unterlippe.
    Hawksmoor war, als könnte er ihre Gedanken - die von einer schnellen und kraftvollen Dampfmaschine vorwärts getrieben wurden - fast hören. »Gibt es dabei ein Problem?«
    »Dass dieser Teil nicht im Vertrag steht.«
    »Welcher Teil?«
    »Meine Hilfe.«
    »Sie wollen dafür bezahlt werden? Das ist kein Problem.«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Sie verschränkte die Arme über ihrer Brust und klopfte nachdenklich mit der Spitze des Zeigefingers gegen ihre Lippen. Es war erstaunlich, mit welcher Regelmäßigkeit es ihr gelang, immer wieder seine Aufmerksamkeit auf ihren Mund zu lenken. »Erzählen Sie mir von diesem Brief.«
    »Das halte ich für keine gute Idee.«
    »Dann kann ich Ihnen auch nicht helfen.«
    »Das ist unfair!«
    »Was?«
    »Dass Sie mich erpressen. So etwas schickt sich nicht.«
    »Sie belieben zu scherzen.«
    Er starrte sie an. »Sie stellen es so dar, als ob dies eine Angelegenheit wäre, die mit der Leichtigkeit, mit der man sich sonst einer Mahlzeit widmet, erledigt werden kann.«
    »Ist dem denn nicht so?«
    »Nein, verdammt noch mal!« Getrieben von männlicher Entrüstung und einer gehörigen Portion verletzten Stolzes preschte er nach vorn. »Ich war noch nie in einer Situation, in der ich ...« Er bleckte die Zähne. »... in der ich ...«
    »... auf jemanden angewiesen war?« Sie warf ihm den für sie so typisch unerschrockenen Blick zu, der in ihm den Wunsch auslöste, laut loszuschreien. Was sie machte, war einfach nicht fair. »Sie brauchen mich, Mr. Hawksmoor. Zumindest hört es sich so an, als ob Sie mich bräuchten, Sie klingen so verzweifelt.«
    »Ich war noch nie in meinem Leben verzweifelt«, knurrte er sie wütend an. Es war klar zu erkennen, wie unangenehm ihm dieses Gespräch war. Hawksmoor lehnte sich wieder zurück und zog die Schultern hoch. Erst jetzt merkte er, dass er seine Hände zu Fäusten geballt und den Brief zerknittert hatte.
    »Wenn Sie so dringend ein Schiff brauchen, dann nehmen Sie doch die Fleetwing.«
    »Prima, das werde ich vielleicht sogar tun.«
    Sie klopfte zweimal laut gegen das Dach der Kutsche.
    »Was zum Teufel tun Sie da?«
    Dominique ignorierte ihn, als die Kutsche etwas zu plötzlich am Rande einer Allee zum Stehen kam. Als sie nach dem Türknauf griff, legte er geschwind seine Hand auf die ihre und streckte ein Bein aus, um ihr den Weg zu versperren.
    »Lassen Sie mich gehen! Drews Apartment ist nicht mehr weit entfernt.«
    Er schaute aus dem Fenster und sein Blick verfinsterte sich. Woher zum Teufel wusste sie das? Ihr unverhohlener und durchdringender Blick reizte ihn bis aufs Blut.
    »Ich will Ihnen nur behilflich sein, hinauszugelangen«, murmelte er und stieß die Tür auf. Unbeholfen stieg er aus, drehte sich um und legte seine beiden Hände um ihre Taille. Er hob sie mit einer so geschmeidigen Bewegunge aus der Kutsche, dass ihr der Atem stockte. Ihre Füße landeten weich auf dem Kopfstein, aber sie musste ihren Hut festhalten, der ihr vom Kopf zu rutschen drohte.
    »Prima«, sagte er bissig und schaute zu ihr hinunter.
    »Prima«, antwortete sie schnippisch und schaute ihn erzürnt an. Sie drehte sich auf dem Absatz um und stolzierte davon.
    »Sie sollten sich mal einen neuen Hut zulegen«, rief er ihr nach, während er ihre Locken betrachtete, die fröhlich auf ihrem Rücken hin und her wippten. »Verdammtes Frauenzimmer ...«, murmelte er vor sich hin. Aber es wollte ihm partout nicht gelingen, seinen Blick von ihr abzuwenden.
    »Sir?«
    Nicholas warf Nate einen finsteren Blick zu. »Schon gut, alles in Ordnung. Es gibt nichts, was Mercy nicht heilen kann. Also beeil dich gefälligst und bring mich zu ihr.«
    »Zu Befehl, Sir. Sie freuen sich wohl auf die gute alte Mercy, wie mir scheint.«
    »Nein, verdammt noch mal«, zischte er, ohne auf Nates überraschten Blick etwas zu geben, »ich habe auf einmal schrecklich große Lust auf ihren Rum.«
     
    Ein Salon, der vom Großmast nach achtern geht, und sechs Kojen an jeder Seite ... vier geräumige Einzelkabinen im vorderen Teil des Rinnpfes, im Vorderdeck Unterbringungsmöglichkeiten für fünfzehn Mann

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