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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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Gesichtsfarbe wiedergekehrt. Es war nicht weiter erstaunlich, dass auf der Liste eine Hand voll Namen von Damen aufgeführt waren, für die Drew in den Stadtvierteln Mayfair und St. James ganze Häuser angemietet hatte.
    Während Dominique kurz über die Liste flog, wurde ihr ganz schwer ums Herz. »Das sind ja alles in allem fast vierzigtausend Pfund.«
    »Nicht ganz.« Drew wusste, wann es angebracht war, ein reumütiges Gesicht aufzusetzen.
    »Versprich mir eines: Du darfst nie wieder Karten anrühren.«
    »Ich werde es versuchen.«
    »Das wird nicht reichen, du musst dir schon ein wenig mehr Mühe geben. Wer zum Teufel ist dieser J. S. Whitestone? Ihm allein schuldest du an die dreißigtausend Pfund.«
    Drew machte eine flüchtige Handbewegung und zuckte hilflos mit den Schultern. »Ein Gentleman, dem ich einige Male in meinem Club über den Weg gelaufen bin, oder der zufällig mit an den Spieltischen saß. Ach ja, und vor ein paar Monaten begegneten wir uns bei einer Soiree.«
    »In meinen Ohren klingt das nicht nach Zufall.«
    Drew warf ihr einen messerscharfen Blick zu. »So eine leichte Beute bin ich nun auch wieder nicht.«
    »Ach wirklich? Immerhin schuldest du ihm dreißigtausend Pfund, Drew. Das sieht für mich aber stark nach leichter Beute aus. Du solltest dich glücklich schätzen, dass es sonst niemand auf dich abgesehen hat. Ist er auch derjenige, der dir ein blaues Auge verpasst hat?«
    »Nein, das war jemand anders.«
    »Wo können wir diesen Whitestone erreichen?«
    »Ich nehme an, er wird sich wieder bei mir melden. Das würdest du an seiner Stelle doch auch tun, oder?«
    Dominique biss sich auf die Unterlippe. »Darauf würde ich lieber nicht warten. Ich wünschte, wir könnten mehr über diesen Mann in Erfahrung bringen. Mir schwant, dass geht bei ihm nicht alles mit rechten Dingen zu.«
    Sie dachte einen Moment lang angestrengt nach, wobei ihr die Zahlen im Kassenbuch ins Auge stachen. Ihre Buchhaltung war vorbildlich, selbst ihre Schrift einwandfrei und tadellos. Alles war effizient und aufgeräumt, genau, wie sie es für das New Yorker Büro machen würde, wenn sie mit der verbleibenden Summe wieder in den Staaten war.
    Nur ihre private Gleichung wollte partout nicht aufgehen!
    Trotz ihres Erfolges stellte der Spaß am Geschäftsleben sich nicht ein. Sie hatte sich immer vorgestellt, dass Erfolg gleich Befriedigung war. Oder sehnte sie sich gar nach etwas völlig anderem, nach etwas, von dem sie nur gekostet hatte, etwas, das zu verstehen sie nicht in der Lage war? Etwas, das in ihr den Wunsch wachrief, Hawksmoor auf der Mischief überall hin zu folgen, egal wie gefährlich es auch sein mochte ...
    Dominique schob ihren Stuhl zurück, stand auf und begann damit, die Papiere auf dem Tisch neu zu ordnen. Drews Liste mit Gläubigern legte sie samt dem Geld aus dem Vertrag mit Hawksmoor obenauf.
    »Ich habe eine Idee«, stieß sie plötzlich aus und griff nach Umhang und Hut.
    »Wo gehst du hin?«
    Dominique legte sich den Umhang um die Schultern. »Meinem Freund Ichabod Brittlesea einen Besuch abstatten. Er wird sich für uns um diese Angelegenheit kümmern, aber leider kannst du nicht mitkommen.«
    »Geht in Ordnung, ich wollte sowieso jemanden besuchen.«
    Dominique hielt kurz inne. »Aber nicht Sabine.«
    Sein Kinn schoss nach vorn. »Nein, wenn du es genau wissen willst. Über sie bin ich längst hinweg. Es ist jemand, den ich schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen habe. Eine wunderbare Frau, die statt Sherry Tee bevorzugt.«
    Dominique band sich eine Schleife unter dem Kinn und ergriff dann den Stapel vom Tisch. »Dagegen ist nichts einzuwenden, davon kannst du so viel trinken, wie du willst, aber Griggs wird dich begleiten.«
    »Den Teufel wird er tun.«
    »Er wird draußen Wache halten.« Dominique hielt kurz inne und warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu. »Er wird zur Stelle sein, wenn du ihn brauchst.«
    »Ich werde ihn aber nicht brauchen.« Drew schürzte seine Lippen. »Vertrau mir, Schwesterchen.«
    Ein Lächeln entfaltete sich auf Dominiques Lippen und sie nahm seine Hände. »Es ist schön, dich so zu erleben, Drew, aber pass gut auf dich auf. Es gibt nämlich Frauen, die ziemlich ... skrupellos sein können.«
    Skrupellos. Sie murmelte dieses Wort noch vor sich hin, als Hatton ihr ein paar Minuten später in die Kutsche half. Sie mochte den Klang dieses Wortes nicht, sie fand, neugierig passte weitaus besser zu ihr.
    Hungrig ...
    Nein, das passte nun ganz und

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