Auf den Wogen des Glücks
Wangen nicht verbergen.
»Die Griechen nennen es adamas «, murmelte er.
Dominique begann tiefer und schneller zu atmen. Hawksmoor konnte nun den Duft ihrer erhitzten Haut riechen, spürte, wie sich ihr Puls steigerte und ihr Blut sich erwärmte. Seins war bereits in Wallung geraten wie ein feuriger Sturm, vernichtend, verwüstend, verlangend. Ihre Brust bebte, seine schien der Enge des Hemdes entfliehen zu wollen. Alles an ihm schien anzuschwellen. Ihre Lippen zitterten, seine brannten. Auch sie spürte, wie sich die Luft zwischen ihnen aufgeladen hatte; ein erstes Zeichen dafür, dass ihre Willensstärke an Macht verloren hatte. Auch wenn sie ihren Blick in die hinterste Ecke des Raumes gerichtet hatte, wusste er, dass sie seine Anwesenheit mit derselben Intensität wahrnahm, wie er sich ihrer Präsenz bewusst war, dass sie jedem seiner Atemzüge lauschte und sie beide feurigste Vorstellungen hegten.
»Adamas bedeutet ich zähme«, raunte er ihr zu und rückte ein wenig näher, sodass sein Mund die Haarsträhnen an ihrer Schläfe berührte. Sein Atem streifte ihre Wange. »Er verleiht seinem Besitzer die nötigen Kräfte, um an das zu gelangen, was er besitzen möchte.«
»Passen Sie auf, Mr. Hawksmoor«, warnte sie ihn flüsternd, ohne jedoch vor ihm zurückzuweichen. Sie schloss die Augen, legte ihren Kopf ganz leicht auf die Seite und streckte sich seinem Mund entgegen, so, als wollte sie mehr. Und Nicholas brannte darauf, ihr mehr zu geben - war so kopflos begierig darauf, sie in seinen Armen zu halten, dass ihm das Denken schwer fiel. Sein ganzer Körper begann zu zittern. Er hörte sein Blut rauschen und dachte zurück an das erste Mal, als er eine Frau unter sich liegen hatte. Gütiger Himmel, das waren Erinnerungen, die er fast schon verdrängt hatte. Die damalige und die jetzige Situation bargen große Ähnlichkeit. Wie schon damals ergriff ihn atemlose Begierde und er wurde sich seiner Unfähigkeit bewusst, der Unfähigkeit seines Körpers und seines Geistes, seine Gedanken unter Kontrolle zu halten ...
»Der Diamant verliert seine magischen Kräfte, wenn der Besitzer sich der Sünde schuldig macht«, raunte sie.
»Glauben Sie von mir, was Sie wollen, aber ich habe mich nicht an Ihnen versündigt, Miss Willoughby«, verteidigte Hawksmoor sich mit belegter Stimme. In Gedanken ja, aber nicht in Taten. Zumindest nicht bis jetzt. Ihr wunderschöner schlanker und langer Hals lag unter seinen Lippen und schrie danach, von ihm geküsst und liebkost zu werden. Ihren Kopf in seinen Händen bergend fügte er sich dem Wunsch. Er schmeckte und spürte das Brennen ihrer Haut auf seinen Lippen und an seinen Fingerspitzen. »Sie haben mit Brittlesea getanzt«, keuchte er. »Eine Woche lang haben Sie und er jeden Abend Walzer getanzt. Ließen Sie es zu, dass er Sie in den Vauxhall-Gärten küsste?«
»Mr. Hawksmoor ...«
»Ich muss es wissen ...« Geleitet von einer Woge der Leidenschaft, die aus den unbekannten und unergründeten Tiefen seines Körpers emporschwellte und sich über ihm ergoss, neigte er seinen Kopf und schaute heftig atmend nach unten, wo sein Blick auf ihren Ausschnitt, ihre helle Haut und die Schleife ihrer Bluse fiel, die er leicht mit seinen Fingern öffnen könnte. An ihrer Schulter hakte er seinen Finger in die Bluse, wobei er feststellen musste, dass er unkontrollierbar zitterte. Er hörte, wie die Worte ohne Unterlass von seinen Lippen perlten, Worte eines eifersüchtigen Mannes, eines Mannes, der von einer Frau besessen war, der diese Frau nur für sich allein haben wollte ... Worte, die er nie dachte, jemals aus seinem eigenen Munde zu vernehmen. »Er ist in Sie verliebt, Dominique.«
»Nein ...« Es war weniger ein Wort als vielmehr ein Hauch.
Mit einem wohligen Seufzer fuhr sein Finger genüsslich an ihrem Ausschnitt entlang, glitt über ihr Schlüsselbein hinauf zum Halsansatz, wo er ihren kräftigen Puls unter seinen Fingerspitzen spürte und die Schleife ihrer Bluse darauf wartete, geöffnet zu werden. Seine Hitze drang nach außen und wurde von seiner Kleidung letztlich von ihrer Haut aufgenommen.
»Sie dürfen seine Liebe nicht erwidern«, keuchte er. Die Schleife - mit einem Handgriff würde er sie lösen und ihr die Bluse über die Schultern streifen.
Seine Finger spielten mit dem Stoff, er zog an den Enden und atmete immer heftiger... so heftig, wie nur ein verzweifelter Mann es tat, ein Mann, der von einer Jungfrau und einer simplen Kleiderschleife in die Knie gezwungen
Weitere Kostenlose Bücher