Auf der Insel der Sehnsucht
funktioniert nicht.“
Zum Teil hatte er recht. Sie wollte wirklich etwas von ihm. Nur mit Kapital hatte das nichts zu tun. Ivy holte tief Luft. „Ich gehe nur zu gern, und noch lieber wird es mir sein, wenn ich Sie nie wiedersehe, Prinz Damian. Doch zuerst …“
„Ah! Zuerst wollen Sie einen Scheck von mir über … Wie viel? Hunderttausend? Fünfhunderttausend? Eine Million? Schütteln Sie nicht den Kopf, Miss Madison. Wir beide wissen doch, dass Sie mit genauen Vorstellungen über die Höhe der Summe hierhergekommen sind.“
„Ich will keinen Scheck.“
„Dann also bar.“
Das selbstbewusste Lächeln schwand, und Ivy schauderte unwillkürlich. Der Prinz war ein nicht zu unterschätzender Gegner. „Ich will kein Geld. Ich will eine schriftliche Erklärung von Ihnen, dass Sie alle Rechte auf das Kind abgeben.“
Er lachte. Lachte!
„ Thee mou , Lady. Wissen Sie nicht, wann das Spiel vorbei ist?“
„Unterschreiben Sie die Erklärung, und Sie hören nie wieder von mir.“
„Jetzt reicht’s!“, stieß er zwischen den Zähnen hervor. „Verschwinden Sie, bevor ich etwas tue, das wir beide bereuen.“
„Nur zwei Zeilen, mehr nicht …“
Er sagte etwas in einer Sprache, von der Ivy annahm, dass es Griechisch war. Sie verstand kein Wort, aber das war auch nicht nötig. Damian Aristedes legte ihr die Hände auf die Schultern und schob sie vor sich her.
„Und sollten Sie dumm genug sein, irgendjemandem diese lächerliche Geschichte zu erzählen … Wenn Sie wirklich schwanger sind, wenn ein Mann wirklich beschränkt genug war, sich von Ihrem Gesicht blenden zu lassen, sodass er nicht gemerkt hat, was für ein verschlagenes, raffiniertes Biest Sie in Wirklichkeit sind …“
Ivy schwang herum, holte aus und traf ihn mit der Faust am Kinn. Der Mann war groß und stark, und sicherlich konnte er einiges einstecken, aber sie hatte das Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Er blinzelte konsterniert und taumelte rückwärts.
Heißes Triumphgefühl schoss in ihr auf. „Sie … Sie aufgeblasener Affe!“ Unsicherheit und Angst waren verschwunden, seine unglaubliche Arroganz trieb sie zur Weißglut. Ivy stieß ihm den Zeigefinger in die Brust. „Hier geht es nicht darum, was oder wer Sie sind oder wie viel Geld Sie haben! Hier geht es überhaupt nicht um Sie! Von Ihnen will ich gar nichts, Prinz Damian. Ich wollte nur …“
„So, Sie wollen nichts von mir?“ Kampfbereit bleckte er die Zähne. „Deshalb sind Sie also gekommen? Weil Sie nichts von mir wollen?“
„Ich dachte, ich sei Ihnen das schuldig. Offensichtlich habe ich mich geirrt. Ich schulde Ihnen gar nichts. Aber ich warne Sie. Sollten Sie sich einfallen lassen, in einem Monat, in einem Jahr, in zehn Jahren Ansprüche auf mein Kind …“
„Verdammt, es gibt kein Kind! Es kann kein Kind geben! Ich habe nie mit Ihnen geschlafen!“ Damian fasste ihr Handgelenk. „Bei Ihrem Plan haben Sie zwei Faktoren nicht bedacht, Miss Madison. Erstens: Ich trinke nie so viel, dass ich nicht mehr weiß, was ich tue. Und zweitens: Ich vergesse nie eine Frau, mit der ich im Bett war.“ Sein Blick glitt anzüglich von Kopf bis Fuß über sie. „Glauben Sie mir, Lady, hätte ich Sie gehabt, würde ich mich daran erinnern.“
„Für mich ist das Thema beendet.“
„Aber für mich nicht.“ Er zog sie zu sich heran, bis sie nur Millimeter voneinander entfernt standen. „Sie behaupten, wir seien intim gewesen. Ich sage, wir waren es nicht. Warum klären wir die Frage nicht ein für alle Mal?“
„Es ist die Sache nicht wert. Und ich habe nie behauptet, wir seien intim gewesen.“
„Ah, Ivy, Ivy. Sie enttäuschen mich. Sie treten schon den Rückzug an? Das ist Ihre Chance. Überzeugen Sie mich davon, dass wir miteinander geschlafen haben. Erinnern Sie mich daran, wir es mit uns war.“
„Hören Sie auf! Und lassen Sie mich endlich los!“ Sie schnappte nach Luft, als er ihr mit einer Hand über den Hals streichelte. „Sie wissen genau, dass wir nie …“
Er küsste sie.
Ihre Lippen waren kühl und weich, und sie gab einen entsetzten Laut von sich.
So ließ sie es zumindest klingen. Aber das gehörte ja alles mit zu der Show, die sie hier abzog, und …
… und sie schmeckte süß. Süßer als beim ersten Mal, als er sie geküsst hatte, vielleicht, weil er ihren Mund schon kannte. Die sinnliche Fülle. Die erotische Seidigkeit …
Augenblicklich packte ihn eine stürmische Erregung. Er legte eine Hand an ihren Rücken und presste sie an
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