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Auf der Insel der Sehnsucht

Auf der Insel der Sehnsucht

Titel: Auf der Insel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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brauche niemanden, der sich um mich kümmert. Das mache ich schon eine sehr lange Zeit ganz allein.“
    „Ich will es aber.“
    Ivy zögerte. „Wegen … wegen des Babys?“
    „Natürlich gehört das dazu. Aber ich will …“ Auch er zögerte. „Ich will …“
    Ja, was wollte er? Heute Morgen war ihm alles noch so klar erschienen. Er wollte für Ivy verantwortlich sein, das hieß, er würde ihr alles kaufen, was sie brauchte.
    Aber irgendwann im Verlauf des Tages hatte sich das geändert. Er fühlte sich für sie nicht mehr nur verantwortlich, vielmehr schenkte sie ihm durch ihre Präsenz Freude und Vergnügen.
    „Ich will das Richtige tun“, beeilte er sich zu sagen. Das war sicherer, als darüber nachzudenken, wohin diese Frage führen mochte. „Von Anfang an hätte ich das tun sollen, anstatt in der Nacht, als ich dich herbrachte, wie ein hitzköpfiger Teenager davonzustürmen.“
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen“, erwiderte sie schnell. Über dieses Thema wollte sie lieber nicht reden. „Ich verstehe.“
    Sie waren vor dem Palast angekommen. Damian stellte den Motor ab und nahm Ivys Hände in seine. „Ich weiß, es ist keine Entschuldigung, aber so wie in jener Nacht habe ich noch nie die Kontrolle über mich verloren, kardia mou . Und ich habe noch nie eine Frau so begehrt wie dich.“
    Er sprach in der Vergangenheit? Auch das verstand Ivy. Er war nach Athen geflogen und hatte seine Bedürfnisse gestillt.
    „Nur gut, dass dieser Anruf von meinem Büro kam. Wäre ich geblieben, ich weiß nicht, was dann passiert wäre.“
    Mit großen Augen sah sie ihn an. „Du meinst, du bist geschäftlich nach Athen geflogen?“
    „Was sonst hätte mich in jener Nacht von dir fortreißen können.“ Er lachte trocken auf. „Hätte mir jemand gesagt, dass ich eines Tages dankbar sein werde, wenn einer meiner Öltanker auf ein Riff aufläuft …“
    Dann hatte er sich also nicht in das Bett einer anderen Frau gelegt? Ivy fragte sich, warum diese Neuigkeit eine solche Bedeutung für sie besaß.
    „Und was das Kind angeht … Nein, sieh mich an.“ Sanft zog er ihr Gesicht wieder zu sich, weil sie sich abgewandt hatte. „Wie soll dieser Neuanfang gelingen, wenn wir nicht offen zueinander sind? Ich wusste nichts von dem Baby. Glaubst du wirklich, ich würde mein Kind aufgeben, hätte ich von ihm gewusst?“
    Ivy schüttelte den Kopf. „Aber Kay sagte …“
    „Kay hat gelogen“, unterbrach er sie scharf. „Ich mag sicherlich kein Heiliger sein, aber ich schwöre dir, ich wusste nichts von dieser Sache. Ich habe nie von Kay verlangt, schwanger zu werden, und ganz bestimmt habe ich nicht von ihr verlangt, dass eine fremde Frau das Kind für sie austrägt.“
    „Ich“, sagte Ivy bebend.
    „Ja, du.“ Damian zog ihre Hand an seine Lippen. „Aber du bist keine Fremde mehr. Du bist die Frau, die ich begehre und bewundere.“
    „Wie kannst du mich bewundern, wenn du noch immer denkst, ich hätte das alles des Geldes wegen getan? Aber das habe ich nicht, Damian, ich schwöre es dir. Ich wollte es überhaupt nicht tun, aber …“
    „Ja? Aber?“
    Aber ich schuldete meiner Stiefschwester mehr, als ich ihr je zurückzahlen konnte.
    Das konnte sie ihm nicht sagen, konnte ihm nicht von der enormen Schuld berichten. Nur Kay hatte von dem schrecklichen Geheimnis gewusst, und Kay hatte ihr klargemacht, dass niemand sonst davon erfahren durfte.
    „Kay kümmerte sich um mich, nachdem … nachdem ich die Pflegefamilie verließ“, sagte sie leise. „Ich hätte alles getan, um sie glücklich zu sehen. Daher habe ich schließlich zugestimmt.“ Ivy ließ den Kopf hängen. „Doch ich habe mich selbst belogen. Wieso habe ich nur je gedacht, ich würde das Baby aufgeben können?“ Ihre Stimme brach. „Allein die Vorstellung … es zerreißt mir das Herz.“
    „Nicht weinen“, murmelte er. „Du musst das Baby nicht aufgeben.“ Er drückte einen Kuss auf ihr Haar. „Ich bin stolz, dass du mein Baby in dir trägst, Ivy.“
    Sie sah auf, Tränen schimmerten in ihren Augen. „Wirklich?“
    „Ich wünschte nur … ich wünschte, du hättest das Baby auf normalem Weg empfangen. Von mir, weil wir zusammen geschlafen haben.“ Er küsste sie, und sie klammerte sich an seine Schultern und erwiderte den Kuss. „Das, was ich in New York sagte, gilt noch. Ich möchte dich heiraten.“
    „Nein. Ich weiß, du willst das Richtige tun, aber …“ Sie schluckte. „Ich wäre keine gute Ehefrau.“
    Er lächelte.

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