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Auf der Insel der Sehnsucht

Auf der Insel der Sehnsucht

Titel: Auf der Insel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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„Warst du schon einmal verheiratet?“ Als sie den Kopf schüttelte, wurde sein Lächeln breiter. „Woher willst du das dann wissen?“
    „Ich weiß es einfach.“
    „Wir fangen gemeinsam an, kardia mou . Ich lerne, ein guter Ehemann zu sein, und du lernst, eine gute Ehefrau zu sein.“
    Ivy schüttelte den Kopf. „Es würde nicht funktionieren.“
    „Aber natürlich wird es das.“ Ungeduld schlich sich in seine Stimme. „Sieh doch nur, was wir schon gemeinsam haben – ein Kind, das wir beide lieben.“ Er fasste ihre Schultern fester. „Ich will meinen Sohn. Und ich gedenke, ihn auch zu bekommen. Du kannst meine Frau und seine Mutter werden, oder ich nehme ihn dir. Ich will dich nicht verletzen, aber wenn es sein muss, werde ich es tun.“
    Damian hatte recht. Ihre ganzen hochfliegenden Pläne von heute Morgen waren völlig unrealistisch. Sollte es hart auf hart kommen, würde Damian das Sorgerecht zugesprochen werden, selbst wenn sie ihr Geheimnis vor Gericht preisgab. Er war der Abkömmling eines respektierten Adelshauses, ein Prinz. Sie war ein Niemand.
    Noch weniger als niemand.
    „Also, was wählst du? Den Gerichtssaal oder die Ehe?“
    Ivy senkte den Kopf, atmete tief durch, dann hob sie den Blick zu Damians Augen. „Ich kann dich nicht heiraten, selbst wenn ich wollte. Es ist nämlich so, ich … ich mag keinen Sex.“
    Sie wusste nicht, welche Reaktion sie zu erwarten hatte. Gelächter, Ärger, Ungläubigkeit? Ganz sicher hatte sie nicht mit diesem endlos währenden Schweigen gerechnet. Ein Muskel zuckte in seiner Wange, als er sie musterte, so als sähe er sie zum ersten Mal.
    „Du magst keinen …“
    „Nein.“
    „Hast du mich deshalb aufgehalten?“
    Ivy nickte. Niemals konnte sie ihm die ganze Wahrheit erzählen, aber zumindest einen Teil von ihr musste er erfahren.
    Jetzt nickte auch er, sehr langsam, sehr bedacht. Dann stieg er aus, ging um den Jeep herum und hob sie vorsichtig aus dem Beifahrersitz auf seine Arme.
    „Es ist spät“, brummte er. „Viel zu spät für Geheimnisse und Geständnisse. Ich bringe dich auf dein Zimmer und zu Bett.“
    Er glaubte ihr. Ivy konnte es kaum fassen. Männer, die sie erst umschwärmten, sich dann von ihr abwandten und sie als frigide beschimpften, glaubten ihr nie.
    Erleichtert ließ sie sich von ihm auf die Arme nehmen, genoss seine Stärke und die Wärme seines Körpers und wünschte von ganzem Herzen, die Dinge könnten anders sein. Wünschte, sie könnte anders sein.
    Und dann erkannte sie zu spät, dass die Tür, die Damian mit der Schulter aufstieß, nicht die Tür zu ihrer Suite war, sondern zu seiner. Dass das Bett, in das er sie bringen wollte, nicht ihres war, sondern seines.
    Sie begann zu protestieren.
    Doch ihre Worte versanken in einem Kuss, der sie atemlos zurückließ.

9. KAPITEL
    Das Licht des Mondes fiel durch die Flügeltüren und ergoss sich silbern über Ivy. Damian wollte ihr Gesicht sehen, doch als er sanft ihr Kinn anzuheben versuchte, schüttelte sie den Kopf.
    Konnte das wahr sein? Diese wunderschöne, sinnliche Frau mochte keinen Sex?
    Am Vormittag, als er mit verschränkten Armen auf dem winzigen Sofa in einer der eleganten Boutiquen gesessen und in Gedanken inständig gefleht hatte, niemand möge ihn sehen, während Ivy in der Umkleidekabine ein Kleid anprobierte – Wie, zum Teufel, war er nur in diese Situation geraten? Noch nie in seinem ganzen Leben war er mit einer Frau einkaufen gegangen! –, da hatte die Verkäuferin ihm lächelnd zugeflüstert, wie geehrt das Geschäft sich fühlen könne, Ivy Madison zu seinen Kunden zählen zu dürfen.
    Damian hatte die Stirn gerunzelt. Woher kannte die Frau Ivys Namen? Und dann war sein Blick zufällig auf die Zeitschriften gefallen, die auf dem Tischchen neben ihm lagen. Ivy hatte ihn verführerisch von einem Titelbild angelächelt.
    In den Tagen, seit sie in sein Leben getreten war, hatte er schon viele verschiedene Urteile über sie gefällt, angefangen von der Betrügerin bis hin zur Mutter seines Kindes. Und ja, umwerfend sah sie natürlich auch aus.
    Welchem Mann würde ihre Schönheit nicht auffallen?
    Aber nie war ihm der Gedanke gekommen, sie könnte eine Frau sein, deren Gesicht auf der ganzen Welt bekannt war.
    Damian hatte die Zeitschrift in die Hand genommen und da rin geblättert. In einer aufwendigen gestylten Fotostrecke war Ivy abgebildet, wie sie Sommermode präsentierte. In einem weißen Trägerkleid, das sich um ihre Formen schmiegte. In einem

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