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Auf der Jacht des griechischen Millionaers

Auf der Jacht des griechischen Millionaers

Titel: Auf der Jacht des griechischen Millionaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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nur an ihren zum Zerreißen gespannten Nerven. Die letzten vierundzwanzig Stunden hatten sie völlig aus dem Gleichgewicht gebracht, ihre Fantasie ging schlicht mit ihr durch.
    Allerdings wusste sie auch, dass sie sich den merkwürdigen Wortwechsel zwischen Thia Theodosia und dem Anwalt nicht eingebildet hatte, als sich die beiden vor dem Büro im Korridor begegnet waren.
    Sie hatte ihre Pflegemutter sagen gehört: „So ist es also doch dazu gekommen. Wer hätte das für möglich gehalten.“ Und der Anwalt hatte darauf ernst erwidert: „Ja, Kyria . Aber vielleicht endet es hier auch endlich.“
    „ Kyrie Stanopoulos“, hob Natasha abrupt an, „würden Sie mir bitte etwas erklären?“
    Sofort huschte ein argwöhnischer Ausdruck über seine Miene. „Wenn es mir möglich ist, Despinis .“
    „Die Fehde zwischen Ihrem Klienten und meiner Familie … was war eigentlich der Auslöser? Ich dachte immer, es handle sich um eine seit Generationen herrschende Geschäftskonkurrenz. Inzwischen habe ich den Eindruck gewonnen, dass der Grund in der jüngeren Vergangenheit liegen muss.“
    Der Anwalt schwieg eine Weile, bevor er antwortete. „Wer weiß schon genau, wie eine solche Situation entsteht? Leider kann ich Ihnen dazu auch nichts sagen.“
    „Und wenn ich Kyrios Mandrakis frage? Kann er es mir erklären?“
    „Das wird er Ihnen beantworten müssen, Despinis .“ Er sammelte seine Unterlagen zusammen. „Ich glaube, das wäre dann wohl alles.“
    „Ja, das ist es – mein ganzes Leben, abgeschrieben mit einer Unterschrift.“
    „Ihre privaten und geschäftlichen Transaktionen korrekt ausgeführt“, korrigierte er nüchtern. Dann schlich sich ein anderer Ton in seine Stimme. „Glauben Sie mir, Despinis Kirby, ich wünschte, es wäre anders gekommen.“
    „In dieser Hinsicht sind wir also einer Meinung“, erwiderte sie und stand auf.
    „Wenn auch aus verschiedenen Gründen. Auf Wiedersehen, Despinis . Viel Glück.“

4. KAPITEL
    Zur Villa Demeter hätte Natasha mit verbundenen Augen gefunden, doch der Weg zum Haus von Alex Mandrakis war ihr nicht vertraut. Sie saß auf der Rückbank der Limousine, Iorgos, der Aufpasser, wieder vorn neben dem Chauffeur. Alex Mandrakis ging keinerlei Risiko mit seiner neuesten Anschaffung ein.
    Als Natasha sich in ihrem Sitz bewegte, hörte sie Papier knistern … der Umschlag. Den hatte sie völlig vergessen. Wahrscheinlich ein Scheck für ihre noch zu leistenden Dienste.
    Sie war hin und her gerissen zwischen dem Drang, das Couvert ungeöffnet zu zerreißen, und der Neugier herauszufinden, wie viel genau sie wert war. Die Neugier gewann.
    Doch in dem Umschlag steckte kein Scheck, sondern ein einzelnes Blatt Papier. Natasha faltete es auseinander und starrte auf die sauber getippten Zeilen. Die Worte sprangen sie förmlich an und ließen ihren Magen zu einem harten Klumpen werden. Erst als sie unten auf dem Blatt ihre Unterschrift erkannte, wurde ihr bewusst, was Alex ihr überlassen hatte.
    Mit bebenden Fingern zerriss Natasha das Blatt in immer kleinere Schnipsel und stopfte sie in den Umschlag zurück, den sie tief in ihrer Handtasche begrub.
    Später würde sie den Umschlag verbrennen. Ein für alle Mal erledigt. Wenn auch die Konsequenzen dieses abscheulichen Briefes nicht so leicht abzutun waren. Die Erinnerung würde sie ihr ganzes Leben lang verfolgen.
    Irgendwann wurde ihr bewusst, dass sie nicht in das noble Viertel fuhren, wo Alex wohnte, sondern in Richtung Hafen. Sie klopfte an die Trennscheibe.
    Iorgos drehte sich sofort zu ihr um, die Scheibe senkte sich. „ Despinis ?“
    „Das ist der falsche Weg“, sagte sie. „Hier geht es nach Piräus.“
    „Takis weiß, wie er fahren muss“, beruhigte Iorgos sie. Damit wandte er sich wieder ab und ließ die Scheibe hochfahren.
    Piräus. Der Hafen. Ein schrecklicher Verdacht drängte sich Natasha auf. „Der schwimmende Harem“ – so wurde die Jacht von Alex Mandrakis in der Regenbogenpresse genannt. Dorthin wurde sie also gebracht. Als „Konkubine des Monats“. Die ultimative Erniedrigung.
    Natasha hatte Fotos von der „Selene“, wie die Jacht eigentlich hieß, in der Zeitung gesehen, meist in Verbindung mit irgendeiner reißerischen Schlagzeile. Als sie sich jetzt der Pala Marina, wo die größten und luxuriösesten Jachten vor Anker lagen, näherten, konnte Natasha das Schiff schon von Weitem erkennen.
    Am Pier wartete ein schlankes Schnellboot, um sie an Bord zu bringen – zusammen mit einer ganzen

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