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Auf der Jacht des griechischen Millionaers

Auf der Jacht des griechischen Millionaers

Titel: Auf der Jacht des griechischen Millionaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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hoffentlich auch an die anderen angenehmen Erinnerungen“, meinte er süffisant und winkte nach der Rechnung.
    Das war das Signal, nun wurde es ernst. Natasha bebte innerlich, als sie nach ihrer Abendtasche griff und aufstand. Auf dem Weg zum Ausgang grüßte Alex mehrere Gäste an den anderen Tischen, und der Chefkoch kam aus der Küche, um ein paar Worte mit ihm zu wechseln und sich per Handschlag von ihm zu verabschieden.
    Alexander der Große zeigte sich mit seiner neuesten Eroberung! Natasha waren die neugierigen Blicke nicht entgangen, die den ganzen Abend über immer wieder ihrem Tisch gegolten hatten. Die meisten hatten diskret den Kopf gedreht, andere jedoch unverblümt gestarrt. Nun, so würde ihr Leben von jetzt an wohl für eine Weile aussehen, daran ließ sich nichts ändern.
    Auf dem Weg zur Anlegestelle blieb der Absatz von Natashas Schuh in dem alten Kopfsteinpflaster hängen, und sie stolperte.
    Alex stützte sie geistesgegenwärtig. „Vorsicht, pedhi mou “, warnte er. „Ein gebrochener Knöchel würde überhaupt nicht in meinen Plan passen.“ Damit schwang er sie auf seine Arme, um sie zum Boot zu tragen.
    „Lassen Sie mich runter“, verlangte Natasha atemlos. „Sofort!“
    „Warum?“ Er lachte, dann wurde seine Stimme rauer. „Du fühlst dich gut in meinen Armen an.“
    Der Kamerablitz kam wie aus dem Nichts. Natasha zuckte zusammen, Alex stieß einen gemurmelten Fluch aus. Iorgos spurtete los, doch schon bald kehrte er zurück und schüttelte entschuldigend den Kopf, und nur das Röhren eines sich rasant entfernenden Motorrads war zu hören.
    „Tut mir leid, dass das passiert ist, agapi mou “, entschuldigte Alex sich, als sie im Boot saßen. „Das ‚Leda‘ führt eine schwarze Liste von Reportern und achtet sehr darauf, dass die Gäste unbehelligt bleiben. Ich vermute, einer der Gäste hat die Presse verständigt. Mir ist nämlich jemand an einem Tisch in unserer Nähe aufgefallen, der ziemlich beschäftigt mit seinem Handy schien.“
    „Warum sollten Sie sich entschuldigen?“ Natasha starrte in die Dunkelheit. „Ihr Plan sah doch vor, dass die ganze Welt erfahren soll, welchen Stellenwert ich in Ihrem Leben habe, oder etwa nicht?“
    „Stimmt. Aber ich wollte den Zeitpunkt bestimmen – und die Art und Weise.“
    Ja, so würde es immer sein, vom ersten bis zum letzten Augenblick, wenn sie endlich aus seinem Leben verschwinden konnte.
    Unvorhergesehen brannten Tränen in ihren Augen, und maßlose Angst stieg in ihr auf.
    Nein, das ist Wahnsinn …
    Nur dieser Gedanke herrschte in ihrem Kopf vor, als Natasha im Salon der Jacht bei den Fenstern stand und gedankenverloren auf die Lichter von Mykonos blickte. Denn für einen Moment, einen kurzen, verrückten Moment, als Alex sie auf seinen Armen trug, hatte sie den Drang verspürt, die Arme um seinen Nacken zu legen und ihr Gesicht an seine Schulter zu schmiegen. Wäre der unbekannte Fotograf nicht aufgetaucht, hätte sie diesem Drang vermutlich nachgegeben. Was für ein Desaster …
    Was geschieht nur mit mir? Dachte sie verzweifelt. Ich kenne mich selbst nicht mehr.
    Sobald sie wieder zurück an Bord waren, hatte Alex verkündet, mit Mac Whitaker sprechen zu wollen, aber der Instinkt sagte Natasha, dass dieses Gespräch nicht lange dauern würde. Sie sollte diese letzten Minuten allein nutzen, um Kraft zu sammeln. Denn die würde sie brauchen, um sich gegen Alex zu schützen.
    Gleich beim Betreten des Salons hatte sie die Schuhe von den Füßen gekickt und Abendtasche und Stola auf dem Sessel abgelegt. Barfuß war sie zum Schlafzimmer weitergegangen, hatte mit hämmerndem Herzen einen Blick hineingeworfen. Das Bild glich dem von gestern Abend – die Lampen warfen gedämpftes Licht über ein aufgeschlagenes Bett, ein frisches Nachthemd lag ausgebreitet am Fußende. Ein Szenario, das ihr sagte, dass sie fügsam auf Alex zu warten hatte.
    Vor einer halben Stunde hätte sie das vielleicht sogar noch getan. Hätte es irgendwie geschafft, sich zurückzulegen, die Augen zu schließen und abzuwarten. Hätte sich an den Gedanken geklammert, dass ihr Opfer nicht umsonst war. Stattdessen hatte die unwillkommene Selbsterkenntnis sie in den Salon zurückgetrieben. Nun stand sie wie angewurzelt da, während Gedankenfetzen in ihrem Kopf wirbelten, die sie weder kontrollieren konnte noch verstand.
    Sie hatte schlicht Angst.
    Nur … vor wem? Vor Alex … oder vor sich selbst? Diese Frage beschäftigte sie, als ihr plötzlich bewusst wurde,

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