Auf der Jacht mit dem Playboy (Baccara) (German Edition)
Nervosität redete sie totalen Unsinn! „Ich bin sehr ungeduldig, weil ich gern mehr über den Mann erfahren möchte, der für mich ausgewählt worden ist.“ Sie drückte die Stopp-Taste, stand auf und verließ den Raum.
Sie hatte ihr Bestes gegeben. Entschlossen trat sie Kat gegenüber.
„Fertig?“, erkundigte die sich bei ihr.
„Ja.“
„Dann geht’s jetzt hier entlang. Ihr Date wartet schon auf Sie.“
Sie betraten den Flur, ein Tontechniker überprüfte, ob ihr Mikrofon auch funktionierte. „Bob ist der Kameramann, der Sie filmen wird. Wenn wir den Ballsaal betreten, wird er mit seiner Kamera vor ihnen hergehen. Sehen Sie nicht Bob an, sondern schauen Sie zum Tisch, an dem Ihr Date auf sie wartet.“
„Okay“, erwiderte Gail, während Bob ihr vom anderen Ende des Korridors zuwinkte.
„Gemeinsam mit Bob betreten Sie den Ballsaal. Dort ist alles wie bei einem intimen Abendessen für zwei Personen hergerichtet worden. Sobald wir nicht mehr im Bild sind, bekommen Sie von mir ein Zeichen. Gehen Sie dann einfach los.“
Kat und der Tontechniker stellten sich zu Bob, danach schien es eine Ewigkeit zu dauern, bis Gail das Signal bekam. Sie ging los und kam sich irgendwie albern dabei vor, dass man sie beim Gehen filmte. Als sie den Ballsaal betrat, dachte sie aber schon gar nicht mehr darüber nach.
Ein paar Leute vom Produktionsteam standen vor einem Mann, der ihr den Rücken zuwandte. Sie wurde jedoch abgelenkt, da sich ihr in diesem Moment Jack Crown in den Weg stellte.
„Hallo, Gail“, begrüßte er sie.
Jack Crown zielte darauf ab, Ryan Seacrest den Rang abzulaufen und selbst der Mann zu werden, der die meisten Fernsehshows moderiert hatte. Eine Sportverletzung hatte seinen Traum von der großen Footballkarriere platzen lassen, stattdessen war er vom Discovery Channel als Moderator für Reality-Shows engagiert worden.
„Hallo, Jack“, erwiderte sie. „Was machen Sie denn hier?“
„Ich moderiere diese Show. Ich werde Sie nach Ihren Dates interviewen.“
„Aha. Und jetzt?“
„Jetzt wollen wir erst mal sehen, wie jeder von Ihnen auf den anderen reagiert“, antwortete er und entfernte sich wieder.
Der Mann, der auf sie wartete, hatte breite Schultern und eine schmale Taille, was sie dank seines sicherlich maßgeschneiderten Jacketts gut erkennen konnte.
„Schnitt!“, rief Willow plötzlich, ihre Stimme hallte laut durch den Hotelsaal. Es war eigenartig, denn Gail hatte noch nie mit Willow in deren Funktion als Produzentin zu tun gehabt. Sie so laut und energisch reden zu hören, machte auf Gail den Eindruck, einen ganz anderen Menschen vor sich zu haben. „Ihr beide seht euch gleich zum allerersten Mal. Ich will, dass ihr euch anseht, aber nicht in die Kameras guckt. Kat, bring sie auf ihre Position.“
Die Assistentin führte sie zu einer Stelle, die auf dem Boden mit Klebeband markiert war. Gail stand nun so dicht hinter dem unbekannten Mann, dass sie das würzige Aroma seines Rasierwassers riechen konnte. Außerdem fiel ihr auf, dass sein braunes Haar einen goldblonden Schimmer hatte.
„Wir sind jetzt so weit. Drehen Sie sich um, und schauen Sie sie an“, wies Willow den Mann an.
Als der Mann sich langsam umwandte, stockte Gail der Atem, gleich darauf erschrak sie. Das war Russell Holloway, ein Milliardär aus Neuseeland, der sein Vermögen als Hotelier und Nachtclubbesitzer gemacht hatte. Sie kannte sein Gesicht, weil er ständig in den Medien auftauchte. Er konnte nicht der Mann sein, den man für sie ausgesucht hatte. Das musste ein Witz sein. Er war ein Playboy, der den Ruf hatte, seine Frauen so häufig zu wechseln wie seine Oberhemden. Warum sollte er sich verkuppeln lassen?
Russells Blick traf sie mit voller Wucht. Seine grauen Augen hatten etwas Leuchtendes, Eindringliches. Dabei sah der Mann zu ihrem Erstaunen gar nicht so verdorben aus, wie es eigentlich der Fall hätte sein müssen. Vielmehr war er sonnengebräunt, und er wirkte durchtrainiert und rundum gesund … Er sah einfach viel zu gut aus für einen Mann, dem man so viel Übles nachsagte.
„Gail Little“, sagte sie und streckte die Hand aus. „Ich habe schon viel über Sie gehört.“
O nein, wie dämlich! War das denn wirklich der beste Spruch, der ihr in diesem Moment einfiel?
Lachend griff er nach ihrer Hand und küsste den Handrücken. „Oh-oh, das klingt nicht sehr vielversprechend. Ich weiß kaum etwas über Sie, aber ich freue mich schon darauf, das alles aus Ihrem Mund zu
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