Auf der Jacht mit dem Playboy (Baccara) (German Edition)

heute ihre Kontaktlinsen trug. „Du siehst auch gut aus, allerdings auch ein bisschen müde. Kommst du mit den Medien klar?“
    „Ja, ganz gut. Es ist ein wenig anstrengend, und ich würde mich lieber um meine Arbeit kümmern, anstatt Pressemitteilungen zu versenden, aber ich befolge alle deine Ratschläge.“ Genau genommen war sie für ihn ein Geschenk des Himmels gewesen, da sie sich als Anlaufstelle für seinen PR-Berater dazwischengeschaltet hatte, sodass er immer noch die meiste Zeit des Tages auf seine eigentliche Arbeit verwenden konnte. Es hatte ihn auch erkennen lassen, was für eine gute Partnerin sie für ihn darstellte.
    „Das solltest du auch, weil ich in meinem Job nämlich sehr gut bin“, erwiderte sie.
    „Ich wünschte nur, du würdest mich nicht wie einen deiner Klienten behandeln.“
    „Im Moment kann ich nicht anders. Ich will, dass du die Vergangenheit hinter dich bringst und nach vorn schaust. Dann verbindet uns beide eine großartige Freundschaft, auf der wir aufbauen können.“
    „Blödsinn“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Was?“
    „Du willst gar nichts darauf aufbauen. Du willst mich bloß auf Abstand zu dir halten, damit du keine weiteren Schwächen offenbaren musst. Aber wir haben beide aus einem guten Grund bei Matchmakers Inc. unterschrieben. Ich bin der Mann, den die Leute für dich ausgesucht haben, und auch wenn ich im Moment ein paar Probleme aus der Welt schaffen muss, glaube ich nach wie vor, dass ich der Richtige für dich bin.“
    „Kein Wunder, dass so was von dir kommt“, meinte sie und lächelte ihn an, diesmal jedoch auf eine ehrliche Weise, nicht so aufgesetzt wie zuvor. „Du bestehst schließlich nur aus Ego und sonst nichts.“
    „Ich habe nur Fakten aufgezählt“, erwiderte er und legte einen Arm um sie, um sie an sich zu ziehen. Dabei wurde ihm einmal mehr deutlich, wie sehr er es mochte, sie zu berühren und von ihr berührt zu werden.
    Einen Moment später kam der Hubschrauberpilot zu ihnen, und kurz darauf waren sie bereits auf dem Weg in die Hamptons. Sie redeten kein Wort, doch das störte Russell nicht, da Gail die ganze Zeit über seine Hand festhielt. Ihm war klar, er musste seine direkte Art beibehalten, wenn er eine Chance bekommen wollte, dass sie sich in ihn verliebte. Zwar war da immer noch diese leise Stimme in seinem Hinterkopf, die darauf beharrte, dass er Gail nur brauchte, damit er seinen Ruf aufpolieren konnte. Jedoch wusste er längst, dass es darum nur noch am Rande ging. Er wollte Gail haben. Und damit basta.
    Als sie den Montauk Yacht Club erreichten, wartete die TV-Crew bereits auf sie. Gail spürte, wie sie ruhiger wurde, als sie Willow entdeckte, die damit beschäftigt war, ihren Leuten Anweisungen zu erteilen. Russell musste ein dringendes Telefonat erledigen, sodass sie einen Moment ganz allein dastand. Sie hatte versucht, zwischen ihnen beiden eine geschäftsmäßige Atmosphäre zu schaffen, doch jede Nacht wurde sie in ihren Träumen von Russell heimgesucht. Noch nie hatte ein Mann sie so aus dem Konzept gebracht. Zwar war sie seit dem ersten Date ständig mit irgendwelchen Dingen beschäftigt gewesen, dennoch waren ihre Gedanken immer wieder zu Russell abgeschweift und hatten bei ihr diese Sehnsucht geweckt, in seinen Armen liegen zu wollen.
    Die Produktionsassistentin Kat trat auf sie zu, und nachdem Gail aus der Maske zurückkam, fiel ihr auf, dass dieses Date mit Russell nicht ganz so intim ausfallen würde. Gefilmt wurde auf dem Sonnendeck einer Yacht, bei der es sich um eine Oceanfast 48 mit vier Decks handelte, die von einer zehnköpfigen Crew gesteuert wurde.
    „Kat?“, fragte Gail, während die junge Frau das Mikrofon an ihrer Kleidung befestigte. „Würden Sie mit meinem Handy ein Foto von Russell und mir machen, sobald er auch fertig ist?“ Sie kam sich nicht albern vor, als sie diese Bitte äußerte. Ihr ging es nur darum, ein Foto von Russell zu haben, das niemand sonst zu sehen bekam.
    „Klar“, meinte Kat freundlich. „Sie beide geben ein hübsches Paar ab.“
    Ein paar Minuten später kam Russell zu ihr und erklärte sich einverstanden, sich mit Gail fotografieren zu lassen. Er legte einen Arm um ihre Schultern, während Kat das Foto machte, aber als Gail sich danach von ihm lösen wollte, ließ er sie nicht los.
    „Wieso ein Foto von uns?“, fragte er.
    „Ich wollte diesen Moment einfach gern festhalten“, antwortete Gail wahrheitsgemäß.
    Ehe er darauf etwas erwidern