Auf der Jacht mit dem Playboy (Baccara) (German Edition)
neuen Abschnitt in deinem Leben beginnen willst. Das kannst du aber nicht, wenn Penny herumerzählt, dass du dich nicht um ihr Kind kümmern willst“, betonte sie. Natürlich dachte sie auch an sich und an die Serie, weil sich diese Sache hier auf alles auswirken konnte – und sie durften nicht zulassen, dass es dazu kam.
Russell trank seinen Scotch aus und rieb sich den Nacken. „Ich will nicht, dass sich das auf uns beide auswirkt.“
„Das ist längst passiert“, gab sie zurück. „Ehrlich gesagt hatte ich schon mit etwas in dieser Art gerechnet, als Penny heute bei dir auftauchte.“ Sie überlegte, wie sie am besten vorgehen sollte. „Ich kann versuchen, dich bei einer der morgendlichen Talkshows unterzubringen. Aber dann muss ich mich sofort an die Arbeit machen. Hast du schon mal mit einem PR-Berater zusammengearbeitet?“
„Nein, wieso?“, fragte er.
„Wir müssen eine Pressemitteilung verfassen und verschicken. Ich halte es für das Beste, wenn du dir eine Erwiderung überlegst, die du immer gleich anbringen kannst. Schon eine Idee?“
„Penny lügt“, antwortete Russell.
Unwillkürlich musste Gail lachen. Viele ihrer Klienten reagierten so wie er, wenn es eine Neuigkeit über sie gab, die ihnen nicht gefiel. Aber eine so knappe Erwiderung führte bei den Medien unweigerlich zu noch mehr Gerüchten. „Das wird nicht reichen.“ Sie ließ sich die Situation durch den Kopf gehen. „Du solltest sagen …“
„Ich werde alles sagen, was du mir empfiehlst. Ich will nur nicht, dass sich das auf dich und mich auswirkt, Gail. Dafür bist du mir zu wichtig“, unterbrach Russell sie.
Das war ihr klar, sonst wäre er nicht quer durch die Stadt gefahren, um mit ihr zu reden. Aber für sie war das der perfekte Anlass, um aus der Sache auszusteigen, und das würde sie ausnutzen. „Wir können nicht so tun, als wäre nichts vorgefallen“, sagte Gail. „Wir müssen bei der Sendung bleiben, weil du dadurch den Anschein einer echten Beziehung wahren kannst und weil sie dir erlaubt, dich von einer besseren Seite zu präsentieren. Aber das ist dann auch alles.“
„Das ist dann auch alles?“, wiederholte er und beugte sich zu ihr vor. „Was soll denn das heißen? Du denkst doch hoffentlich nicht, dass deswegen alles aus ist zwischen uns!“
„Doch, das denke ich.“
„Nein, das mache ich nicht mit. Wir werden nicht bloß so tun, als würden wir ausgehen, sondern wir werden richtig ausgehen. Und mein Problem mit Penny werde ich auf die gleiche Weise lösen, wie ich es in der Vergangenheit schon gemacht habe. Es tut mir leid, wenn du dachtest, ich hätte dich in deiner Funktion als PR-Beraterin herkommen lassen. Ich wollte nur mit der Frau zusammen sein, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Ich wollte dir persönlich sagen, dass die Behauptungen dieser Frau nicht zutreffen, bevor du damit in den Nachrichten konfrontiert wirst.“
Aufmerksam sah sie ihn an und wollte ihm zu gern glauben, doch gleichzeitig hatte sie auch schreckliche Angst. Aber sie konnte zumindest versuchen, ihn weiter an ihrem Leben teilhaben zu lassen, indem sie in der Fernsehsendung blieb. Sie wusste, sie würde besonders vorsichtig sein müssen, was ihre Gefühle anging, doch sie würde nicht zulassen, dass er sie verließ. Sie brauchte ihn viel zu sehr.
Ihr gefiel, wie sie sich in seiner Gegenwart fühlte, und als sie am Abend in den Spiegel gesehen hatte, da war sie sich wie eine völlig andere Frau vorgekommen. Sie hatte begonnen, sich so wahrzunehmen, wie Russell es tat.
„Okay, ich werde mein Bestes geben, aber ich denke nach wie vor, dass du eine Presseerklärung herausgeben solltest.“
„Einverstanden“, sagte er. „Ich befolge deinen Rat, wenn du weiterhin mit mir ausgehst und mir eine echte Chance gibst.“
„Werde ich machen“, versprach sie ihm. „Du auch?“
„Darauf kannst du Gift nehmen, und ich werde sofort damit anfangen. Penny haben wir es zu verdanken, dass wir gemeinsam zu Abend essen und uns das Spiel ansehen können.“
„Wirklich?“
„Ja. Der Chefkoch aus meinem Restaurant hat für uns ein Abendessen vorbereitet, das wir zu Beginn der Partie serviert bekommen werden.“
Sie nickte begeistert, hatte aber nicht länger das Gefühl, dass Russell sie brauchte, um seine PR-Krise zu managen. Vielmehr schien es so, als wollte er sie umwerben. Was hatte er vor?
7. KAPITEL
Die folgenden drei Tage verbrachte Russell, ohne Gail zu sehen. Sie schickte ihm Notizen, welche Texte die von ihr
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