Auf der Jacht mit dem Playboy (Baccara) (German Edition)
ihm, wie er mit dem VIP-Termin am Abend verfahren sollte. Danach rief er seinen PR-Agenten an, aber das änderte nichts daran, dass er Gail an seiner Seite haben musste.
Als es Zeit wurde, sich auf den Weg zum Spiel zu machen, konnte der Concierge ihm zwar sagen, welche Loge der Kiwi Klub hatte, doch von Mitsy musste er erfahren, dass es ihr nicht gelungen war, Gail zu erreichen. Für Russell bedeutete das, dass er sie in der Menschenmenge des Madison Square Garden finden musste. Das war aber kein so großes Problem, da er jemanden kannte, der gegen ein Trinkgeld eine Nachricht über die Anzeigetafel in der Halle laufen lassen würde.
Es dauerte nicht lange, da klingelte sein Handy, und Gail war am Apparat.
„Ich sollte dich anrufen?“, fragte sie.
„Ja, kannst du nach oben in die Loge kommen? Ich muss mit dir über was Wichtiges reden, das nicht warten kann.“ Er musste unbedingt vermeiden, dass Gail Pennys Behauptungen am Abend aus dem Fernsehen erfuhr, bevor er sich ihr erklären konnte.
„Hast du nicht einen wichtigen Termin?“
„Der muss warten. Kannst du bitte raufkommen?“, wiederholte er seine Frage in einem unüberhörbar bittenden Tonfall.
„Bin schon unterwegs“, sagte sie und legte auf.
Minuten später betrat Gail die Loge. Sie trug eine hautenge Jeans und ein figurbetontes Trikot der Knicks. Die Haare hatte sie zum Pferdeschwanz gebunden, und sie sah einfach umwerfend aus. Ihr Anblick machte ihm klar, dass er sie nicht mehr aus seinem Leben lassen wollte, doch genau die Gefahr bestand, wenn er nicht reinen Tisch machte, was Penny betraf.
In dem Moment, in dem Gail Russell sah, wusste sie, es gab ein Problem. Er hatte den gleichen Gesichtsausdruck wie die prominenten Kunden, die zu ihr kamen, nachdem sie bei etwas ertappt worden waren, was sie besser hätten bleiben lassen.
„Was gibt’s?“, fragte sie ohne Vorrede.
„Ich schenke dir erst mal einen Drink ein“, sagte er und ging zur Bar.
„Brauche ich denn einen?“, fragte sie nur halb im Scherz, da Russell ungewohnt ernst dreinschaute.
„Glaube ich nicht, aber kann ich dir trotzdem etwas anbieten?“, wollte er wissen und hielt ein leeres Glas hoch.
„Ein Perrier, ohne Eis, mit einem Schuss Zitrone.“
Russell brachte ihr das Wasser, dann deutete er auf das Ledersofa am Fenster, von wo aus man einen freien Blick auf das Spielfeld hatte. Sie nahm Platz und wartete, dass er sich zu ihr setzte.
„Ich hatte ja davon gesprochen, dass Penny unsere Trennung nicht so gut verarbeitet hat, und heute Abend will sie dem Ganzen noch etwas mehr Dramatik verleihen“, erklärte er.
„Ja, aber was habe ich damit zu tun?“, gab sie zurück. „Wir beide waren ein Mal zusammen aus, und ich habe dich nach ihr gefragt, aber ich habe nichts dagegen ein…“
„Heute Abend wird sie in einer Talkshow erzählen, dass sie schwanger ist – und dass ich der Vater bin.“
„Oh. Aha. Und? Stimmt das auch?“, fragte Gail. Sie hatte doch gewusst, dass es nicht so laufen würde, wie sie es sich wünschte.
„Nein, es stimmt nicht“, antwortete er. „Ich fand nur, du solltest das von mir hören, anstatt es aus den Prominachrichten zu erfahren.“
„Danke“, sagte sie und trank einen Schluck Wasser, während ihr klar wurde, dass dies genau der richtige Vorwand war, nach dem sie gesucht hatte, um sich in ihre kleine private Welt zurückziehen zu können, in der sie vor allen schlimmen Dingen sicher war.
„Und was wirst du gegen ihre Behauptung unternehmen?“, wollte sie schließlich wissen. Dabei fragte sie sich, wieso er so fest davon überzeugt war, dass Penny nicht die Wahrheit sagte. Sie würde ihn später noch danach fragen müssen.
„Gar nichts. Ich habe keine Lust, mich auf eine Schlammschlacht mit ihr einzulassen. Ich muss mich vor der Öffentlichkeit nicht rechtfertigen“, erwiderte er.
„Das halte ich für keine gute Idee. Wir sollten Willow anrufen und es ihr sagen. Sie wird diese Kontroverse nutzen wollen, um für ihre Sendung zu werben“, machte Gail ihm klar, und damit war Russell nicht länger ein potenzieller Partner für sie, sondern ein Klient mit einem Problem. Sie wusste, wie man ein solches Problem anging, sie konnte seinen PR-Albtraum unter Kontrolle bringen und in der Reality-Show mit ihm ausgehen, ohne ihn zu nahe an sich heranzulassen.
„Ich will überhaupt nichts unternehmen“, sagte Russell.
„Das wirst du aber müssen. Du hast diese Suche nach einer Partnerin in Angriff genommen, weil du einen
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