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Auf der Spur der Vogeljaeger

Titel: Auf der Spur der Vogeljaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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morgen Nachmittag einen kurzen Ausflug unternimmt, fällt das gar nicht auf. Irgendwie schmuggele ich sie raus und auchwieder rein. Picheritzki wird sich begeistern. Aber – und das ist mein Ziel – ich muss ihn bewegen, dass er mir seine Sammlung zeigt. Damit ich sehe, was dort steht. Ob es die Bälge gewilderter und geschützter Tier sind. Dann nämlich können wir der Polizei den entscheidenden Hinweis liefern; und mit einer Hausdurchsuchung bei Picheritzki werden er und seine Lieferanten Schlitzer und Rosinski endgültig überführt. Alles klar?«
    »Theoretisch ja. Aber weshalb sollte er dir seine Sammlung zeigen?«
    »Weil seit heute die epidemische Feder- und Fellfaulitis grassiert.«
    »Was ist denn das?«
    »Eine schreckliche Krankheit, die freilich nur Tierpräparate befällt. Winzige Erreger zerfressen Federn und Fell. Dagegen gibt es nur ein Mittel: das Anti-Faulitis-Spray. Das werde ich bei mir haben. Denn schließlich bin ich ja von Schlitzer geschickt. Mit dem Spray besprühe ich die Picheritzkische Sammlung; und schon ist die Katastrophe gebannt.«
    Gaby lachte. »Verstehe. Es gibt weder die Krankheit noch das Anti-Spray. Hoffentlich ist Picheritzki ein tiermedizinischer Laie. Sonst durchschaut er dich.«
    »Da habe ich keine Sorge. Ich wette, der fällt darauf rein.« »Und das Spray? Woher nimmst du das?«
    »Auf dem Klo im ersten Stock steht immer eine Spraydose auf der Fensterbank. Es wird meistens von den Paukern benutzt, deshalb wohl. Fichtennadelduft ist in der Dose. Die beklebe ich. Eine andere Aufschrift – und Picheritzki wird mich für einen begnadeten Schädlings- und Ungezieferbekämpfer halten.«
    »Für einen Kammerjäger also?«
    »Stimmt. So heißt der Beruf. Da fällt mir noch etwas ein: Wir sollten einen Aufruf in der Zeitung veröffentlichen. Alle Tierbesitzer, deren Liebling auf unerklärliche Weise verschwand, sollen sich – meinetwegen bei der Polizei – namentlichmelden. Stell dir vor! Die alle besichtigen Picheritzkis Sammlung und entdecken ihren ausgestopften, vierbeinigen Freund! Das wäre der allerletzte Beweis.«
    »Du könntest später zur Kripo gehen«, sagte Gaby bewundernd.«Du hättest bestimmt eine hohe Aufklärungsquote. Außerdem dürfen wir Dr. Reitz vom Institut für Vogelkunde nicht vergessen. Der sieht mit einem Blick, welche Vögel gewildert sind.«
    Tarzan begleitete Gaby nach Hause. Dann fuhr er ins Internat zurück. Heute wollte er früh ins Bett und sich ausschlafen, damit er morgen in Form war.

15. Die toten Vögel im Schloss
    Während der großen Pause am nächsten Vormittag rief Tarzan bei der Polizei an. Er verlangte Erich Voigt. Von dem erfuhr er, Ferdinand Kaufmann war tatsächlich der Einbrecher und mit Hilfe der Fingerspuren überführt worden. Er behaupte, er habe die Schlange für sich selbst gestohlen, was aber sicherlich nicht der Wahrheit entspreche. Denn bei ihm zu Hause hätte man weder ein Terrarium noch ein anderes Behältnis gefunden, das für die Schlange geeignet wäre. Man vermute, dass er die Gabun-Viper im Auftrag eines anderen entwendet habe. Was die Klapperschlange betreffe – so hätte er auch die mitnehmen wollen. Aber das sei ihm nicht geglückt.
    »Ist eine glatte Lüge«, sagte Voigt. »Er hat sich nämlich verraten. Mit einer hasserfüllten Bemerkung gegen Fräulein Obermüller. Naja, das wird schwere Folgen für ihn haben. Nun aber zu dir, mein Junge. Du hast uns großartig geholfen. Aber du bist der Polizei einige Erklärungen schuldig. Heute Nachmittag sehen wir uns. Klar? Und zwar hier. Um 15 Uhr. Ich...«
    Tarzan wollte nicht unhöflich sein, hatte aber keine Wahl. Er legte den Hörer auf.
    Für Karl, Klößchen und Gaby stand fest, dass sie Tarzan begleiten würden, wenn er nach dem Essen zu Picheritzki fuhr.
    »Mit der Ginsterkatze«, sagte Karl, der Computer, der natürlich sein großartiges Wissen wiedermal anbringen wollte, »legst du für diesen gespenstischen Herrn wirklich einen ansehnlichen Köder aus. Die Ginsterkatze, lateinisch Genetta genetta, erreicht eine Rückenhöhe von 20 Zentimetern und eine Länge von 90 Zentimetern, wobei knapp die Hälfte auf den Schwanz entfällt. Sie ist reizend gemustert, lebt nächtlich, wird immer seltener und kommt eigentlich nur noch in Südfrankreich und auf der Pyrenäenhalbinsel vor. Sie ist einFleischfresser wie die Marder und in ihren Bewegungen sehr elegant. Sie trägt ein gelblichgraues Fell mit schwarzen Flecken. Es gilt als wertvoll. Der ziemlich starke

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