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Auf der Straße nach Oodnadatta

Auf der Straße nach Oodnadatta

Titel: Auf der Straße nach Oodnadatta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang (Hrsg.) Jeschke
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Furcht ein, Andy.«
    »Du solltest dich auch fürchten.«
    Sie wich vor ihm zurück. »Was bist du?«
    »Du hast gesagt, du würdest nichts fragen. Du hast gesagt, du würdest das ganze Reden besorgen.«
    »Das war, bevor du blutbefleckt durch die Eingangstür hereingestürzt bist.«
    Gerade in diesem Augenblick klopfte es an dem Vorderfenster, und beide erstarrten.
    Sasha blickte Anton in die Augen. »Was werde ich sehen, wenn ich zum Fenster hinschaue?«
    »Schau nicht.«
    »Warum? Hat das zu bedeuten, dass es hereinkommen kann?«
    »Nein, nein … nur um deines eigenen Seelenfriedens willen, schau nicht hin.«
    »Kann ich die Vorhänge zuziehen?«
    »Das wäre keine schlechte Idee. Schaffst du es, ohne durch das Fenster zu blicken?«
    »Ich glaube schon.«
    »Gut.«
    Sasha ging, während das Klopfen weiterging, rückwärts zum Fenster. Sie fasste hinter sich nach der Vorhangschnur.
    »Wie gehe ich?«, fragte sie.
    »Gut.«
    »Sieht mich das, was immer dort draußen ist, an?«
    »Es sieht dich, ja, aber wenn du es nicht anblickst, kann es dir nicht viel antun.«
    »In Ordnung … sind sie jetzt zu?«
    »Ja.«
    »Kein Spalt in der Mitte.«
    »Nein, kein Spalt in der Mitte.«
    Als sie zur Couch zurückgekehrt war, hatte das Klopfen am Glas aufgehört.
    Sie blickte auf Antons Hand hinunter. »Was ist mit ihr passiert?«
    »Was meinst du?«
    Er blickte an sich hinunter und bemerkte, dass seine Faust ganz weiß war, weil er Kette und Schlüssel noch immer fest umklammert hielt. Er öffnete langsam die Hand und zeigte den Schlüssel.
    »Worum ging es bei dem allem?«, fragte Sasha.
    »Dieses Ding dort draußen wollte ihn an sich bringen, ja.«
    Anton legte die Kette wieder um den Hals. Als das Metall die Wunde berührte, verspürte er einen stechenden Schmerz …
    Das Nächste, was ihm bewusste wurde, war, dass er die Augen öffnete und Sasha mit der Kette in der Hand dastehen sah.
    »Was sind …?« Eine Welle von Panik durchfuhr ihn, aber die Glieder wollten seinem Befehl nicht gehorchen, und er erkannte, dass er gelähmt war.
    »He, nur mit der Ruhe, Andy. Ich wollte sie dir nicht abnehmen. Ich hatte keine Wahl. Du hast kaum geatmet, und ich konnte dich nicht aufwecken.«
    Anton starrte auf die Vorhänge, die noch immer vor das Fenster gezogen waren, und sah Strahlen von Sonnenlicht durch eine dünne Spalte hereinkriechen. »Wie lange war ich in dem Zustand?«
    »An die zwanzig Minuten.«
    Anton bemerkte plötzlich, dass das Klopfen wieder begonnen hatte. Diesmal kam es vom Dach.
    »Das ist es, was mir wirklich Angst macht«, sagte Sasha. »Bitte sag mir, dass es nicht durch das Dach kommen kann.«
    »Es gibt einen Weg, wie es hereinkommen könnte.«
    Ihre Augen blickten auf den offenen Kamin.
    »Mach Feuer an – schnell«, sagte Anton.
    Sasha sprang auf und entfachte mit einem Zündsatz Feuer.
    »Wird es das fernhalten?«, fragte sie und schob ein großes Scheit auf die Flammen.
    »Sollte es.«
    »Ich habe nicht viel Brennholz. Es war schon einige Zeit nicht mehr kalt. Wie lange wird das Ding dort draußen bleiben?«
    »Solange ich brauche, um etwas Bestimmtes zu tun. Es geht nicht weg.«
    »Kannst du dich bewegen?«
    Anton stöhnte, als er den Arm zu bewegen versuchte. »Nein – dieser Erzgrimm hat eine Menge Schaden angerichtet.«
    »Erzgrimm – so nennst du es?«
    Anton gab ihr keine Antwort.
    »Schau, Andy. So wie du beisammen bist und angesichts unserer Lage musst du mir sehr viel mehr darüber verraten, was hier los ist.«
    Anton schloss die Augen. Er konnte keinen Ausweg aus dem Dilemma erkennen.
    »Ich kann dir nicht alles sagen«, sagte er. »Du musst mir glauben, dass ich es nicht kann.«
    »Dann sag mir, was ich wissen muss. Wie können wir das sonst überstehen?«
    Anton holte tief Atem. »Ich … ich bin ein Vigilant.«
    »Ein vigilante?«
    »Nein, nein – ein Vigilant. Pass auf, ich hab das nie vorher gemacht. Ich weiß wirklich nicht, wo ich beginnen soll.«
    »Sag mir bloß, was ein Vigilant ist.«
    Anton zögerte, er sammelte seine Gedanken. »Wir … patrouillieren an Stellen. Wir sind die Wachen.«
    »Und deine Stelle ist St. Kilda?«
    »Nun, hauptsächlich Fitzroy Street und einiges vom umliegenden Gebiet. Ja.«
    »Also gibt es weitere? Weitere … Vigilanten?«
    Anton schloss erneut die Augen.
    »Andy, ist alles in Ordnung mit dir.«
    »Ja … Ich kann es nicht tun. Ich kann es dir nicht sagen.«
    Das Klopfen durchdrang die Wände.
    »Sag mir zumindest, wogegen du Wache steht. Ist dieses Ding

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