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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Vegetation, die Moskitos waren erbarmungslos, und alle fühlten sich in unterschiedlichem Maße krank und unpässlich.
    Hyänen lachten, kreischten und heulten von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang.
    Und so ging es weiter. Die Tage verstrichen, und die Kolonne kämpfte sich in gefühltem Schneckentempo voran, bahnte sich den Weg über die malariaverseuchte Ebene des Kinganí und bewegte sich auf die niedrigen Gipfel des Hochlands von Usagara zu. Nacheinander wurden alle von einem Fieber befallen, von dem sie sich jedoch verblüffend rasch erholten. Burton hegte keinen Zweifel daran, dass Schwester Raghavendra eine Wunderheilerin war, denn es hätte kaum ein größerer Unterschied bestehen können als zwischen dieser und seiner ersten Nil-Expedition, bei der John Speke und er selbst ständig krank gewesen waren.
    Jeden Morgen trafen Isabels Berichte ein. Mittlerweile folgte eine Streitmacht von vierhundert Mann den Spuren der Expedition. Die Töchter der Al-Manat unternahmen täglich Angriffe auf diese Truppe, aber neun weitere von Isabels Anhängerinnen waren getötet worden, und die Entfernung zwischen beiden Gruppen verringerte sich.
    »Wenn wir es nur bis Kazeh schaffen, bevor sie uns einholen«, meinte Burton zu seinen Freunden. »Die Araber dort sind mir wohlgesonnen. Sie werden uns Männer und Waffen zur Verfügung stellen.«
    Sie zogen weiter.
    Ebenen. Hügel. Wälder. Sümpfe. Dschungel. Das Land stellte sie bei jedem Schritt auf die Probe.
    Sagesera. Tunda. Dege la Mhora. Madege Madogo. Kidunda. Mgeta. Sie passierten ein Dorf nach dem anderen, und jedes verlangte Hongo , wodurch ihre Vorräte schrumpften.
    Fahnenflucht. Diebstahl. Unfälle. Erschöpfung. Die Stimmung wurde zunehmend gereizter und die Safari immer schwieriger zu kontrollieren.
    Eines Nachts hörten sie entfernte Schüsse.
    Sie lagerten bei Kiruru, einem kleinen, halb verfallenen Dorf tief in einer Hirseplantage. Die hohen, steifen Halme versteckten die verwahrlosten Bienenkorbhütten und das Bandani mit seinem durchhängenden Dach fast vollständig.
    Der frisch aufgezogene Uhrwerkmann Herbert Spencer hatte ihnen gerade einige seiner Ersten Grundsätze der Philosophie erklärt, als das Knallen von Gewehrfeuer durch die Luft hallte.
    Sie sahen einander an.
    »Wie weit entfernt?«, fragte Thomas Honesty.
    »Nicht weit genug«, brummte Maneesh Krishnamurthy.
    »Das kommt von irgendwo vor uns, nicht hinter uns«, stellte Burton fest.
    »Affiger Schwabbel!«, meldete Pox sich zu Wort.
    »Schlaft mit den Waffen neben euch«, befahl Burton. »Herbert, ich möchte, dass du heute Nacht durch das Lager patrouillierst.«
    »Eigentlich patrouilliere ich jede verdammte Nacht durch das Lager«, gab der Philosoph zurück.
    »Dann sei heute Nacht besonders wachsam. Tom, William, Maneesh, Algy und ich werden dir abwechselnd Gesellschaft leisten.« Burton wandte sich an Saíd. »Könnt Ihr dafür sorgen, dass wir noch vor Sonnenaufgang gepackt haben und weiterziehen?«
    Saíd verneigte sich. »Ja, das kann ich.«
    Die Nacht verlief ohne Zwischenfall, aber der Marsch am nächsten Morgen erwies sich als einer der bisher schlimmsten. Sie mussten sich durch dichtes Gras mit messerscharfen Halmen kämpfen, die hoch über ihre Köpfe emporragten und von denen Tau auf sie tropfte. Die schwarze Erde erwies sich als rutschig und von Wurzeln durchzogen, sodass sie immer wieder stolperten. Die Maultiere blökten, wollten sich nicht reiten lassen und mussten mit Schlägen der Bakur angetrieben werden. Erst als die neunschwänzige Katze Striemen auf ihren Hinterteilen hinterließ, setzten die Tiere sich endlich in Bewegung.
    Pox, die zuvor zu Isabel entsandt worden war, kehrte zurück und kreischte: »Nachricht von Isabel Riesenzinken Arundell. Wir haben ihre bescheuerte Zahl um ein Viertel verringert, aber sie liegen weniger als einen Tag hinter euch. Marschiert schneller, Dick. Ende der vermaledeiten Nachricht.«
    »Wir marschieren doch schon so schnell, wie wir können, verdammt!«, murrte Burton.
    Das Gras wich erst einer Vielzahl krummer Palmen, dann einer Savanne, die zunächst ein leichtes Vorankommen versprach. Doch diese Hoffnung wurde bald enttäuscht, als Nullahs auftauchten   – Wasserläufe, deren fast lotrechte Ufer zu stinkenden Morasten abfielen, in denen die Gefährten bis zu den Oberschenkeln versanken.
    »Ich vermute, diese Ebene ist stets von Wasser gesättigt«, meinte Burton keuchend, als er und Krishnamurthy versuchten, eines der Maultiere durch den

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