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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Geschichtsverläufe zu schaffen und jeden so zu formen, wie es ihnen gefiel. Sie wollten uns alle manipulieren. Ich musste sowohl die beiden als auch Oxford töten, um die Welt vor ihren wahnwitzigen Plänen zu schützen.«
    Monckton Milnes starrte Burton verstört an. Seine Lippen bewegten sich stumm, dann platzte er hervor: »Das übersteigt jedes Vorstellungsvermögen, Richard. Jeder weiß, dass Darwin von religiösen Fanatikern ermordet wurde!«
    »Das ist eine von der Regierung in Umlauf gebrachte Desinformation. Trink lieber noch einen Schluck von dem edlen Portwein. An der Geschichte ist noch wesentlich mehr dran.«
    Monckton Milnes vergaß, wozu er Burton zuvor aufgefordert hatte, und stürzte den Wein in einem einzigen Zug hinunter.Er betrachtete das leere Glas, stand auf, ging zum Schrank und kehrte mit der Flasche zurück.
    »Red weiter«, sagte er, während er nachschenkte.
    »Komtesse Sabina kann weit deutlicher in die andere, ursprüngliche Zukunft schauen als in unsere. Vermutlich liegt es daran, dass keine Entscheidung, die wir hier treffen, Auswirkungen darauf haben kann. Die Geschichtsverläufe an sich unterscheiden sich stark, aber eines haben sie beide gemeinsam: Es steht ein Krieg bevor. Ein schrecklicher Krieg, der die ganze Welt umspannen und fast eine gesamte Generation von Menschen verschlingen wird. Deshalb will der Premierminister den afrikanischen Diamanten unbedingt haben.«
    »Krieg? Mein Gott. Was ist dann dieser Diamant? Warum ist er so wichtig? Was hat er mit Spring Heeled Jack zu tun?«
    »Weißt du etwas über die sagenumwobenen Nāga?«, fragte Burton.
    Monckton Milnes runzelte die Stirn. »Ich   … ja   … ich glaube   … ich glaube, ich habe in verschiedenen okkulten Texten gesehen, dass Bezug auf sie genommen wird. Waren sie nicht so etwas wie eine vormenschliche Rasse?«
    »Ja. In Angkor Wat gibt es Steinbilder von ihnen. Sie werden als sieben- oder fünfköpfige Reptilien dargestellt.«
    »Und?«
    »Als dieser Planet noch jung war, zerbrach ein Meteorstein   – ein riesiger schwarzer Diamant   – in der Atmosphäre in drei Teile. Ein Stück landete im späteren Südamerika, das zweite in Afrika, das dritte im Fernen Osten. Die Nāga errichteten Zivilisationen rings um die Einschlagstätten. Sie stellten fest, dass die Diamanten eine ganz besondere Eigenschaft besaßen: Sie konnten selbst die feinsten elektrischen Felder speichern, beispielsweise solche, die ein Gehirn erzeugt. Die Nāga haben die Steine benutzt, um ihre Geister miteinander zu verschmelzen und eine Art geeinte Intelligenz zu erschaffen.«
    »Wenn etwas davon wahr ist   – wie kannst du das wissen?«
    »Das wird noch offensichtlich«, erwiderte Burton. In leisem, aber eindringlichem Tonfall fuhr er fort: »Die Rasse der Menschen führte Krieg gegen die Nāga, und die Reptilien wurden ausgerottet. Die Diamanten gingen verloren, bis 1796 Sir Henry Tichborne einen davon entdeckte   – den südamerikanischen Stein.«
    »Tichborne!«
    »So ist es. Er brachte ihn mit nach Hause und versteckte ihn unter seinem Anwesen. In der Geschichte, wie sie sein sollte, blieb er dort bis unmittelbar vor der Zeit des künftigen Edward Oxfords, wo er beim Abriss des Tichborne-Hauses entdeckt werden sollte. Oxford hat kleine Splitter davon abgeschnitten und sie im Mechanismus seines Zeitreiseanzugs verwendet. Als er in der Vergangenheit eintraf, existierten diese Splitter plötzlich an zwei Orten gleichzeitig. Sie befanden sich in seinem Anzug, zugleich aber waren sie noch immer ein Bestandteil des Diamanten unter dem Anwesen. Durch dieses Paradoxon entstand eine eigenartige Resonanz zwischen ihnen, die sich sogar auf die beiden bis dahin noch unentdeckten Nāga-Diamanten erstreckte. Dies führte dazu, dass die Steine ein kaum hörbares, melodisches Dröhnen von sich gaben. Dieser Umstand hat in Kambodscha zur Entdeckung des fernöstlichen Steins geführt, der in sieben Teile zersplittert war, als die Menschen viele Jahrtausende zuvor die Nāga besiegten.«
    »Mir schwirrt der Kopf«, murmelte Monckton Milnes.
    »Nicht nur dir«, sagte Burton. »Die Resonanz hat außerdem einen bis dahin schlummernden Teil des menschlichen Geistes erweckt. Dadurch wurden mediale Fähigkeiten möglich. So bei Komtesse Sabina und bei einer Russin namens Helena Blavatsky.«
    »Die Frau, die dem Vernehmen nach letztes Jahr die Aufrührer zerstört hat?«
    »Ganz recht. Sie hat zwei der kambodschanischen Steine gestohlen und benutzt, um

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