Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
Vom Netzwerk:
Eid?«
    »Du musst mir dein Wort geben, dass du mein Land weder mit Dürre noch mit Seuchen oder Unglück verfluchst.«
    »Dann also acht. Und ich schwöre es.«
    Burtons Träger schlugen eine Schneise durch den angrenzenden Dschungel. Der Entdecker führte seine Leute von der Lichtung und schließlich hinauf in die Hügel und auf die gleißenden weißen Ebenen der Kanjenje-Region. Obwohl sich der Marsch dort als weniger beschwerlich erwies, war die Hitze höllisch, und Mensch und Tier wurden von hartnäckigen Bremsen gepeinigt. Die Töchter der Al-Manat hatten Mühe, ihre Pferde im Griff zu behalten, die unter dem Ansturm der Plagegeister immer wieder scheuten. Auch die Packesel bockten, traten aus und warfen ihre Lasten ab. Als das Gelände allmählich anstieg und felsiger wurde, litt die Expedition zudem unter Wassermangel, da sie ihren Vorrat schneller als üblich aufgebraucht hatte.
    Sie traten den Weg über hügeliges Terrain an, das überwuchert war von ginsterähnlichem Gebüsch und zernarbt von tiefen Löchern und Spalten.
    Burtons Wadenmuskeln verkrampften immer wieder, was ihm solche Schmerzen verursachte, dass er an sich halten musste, um nicht zu schreien.
    Swinburne wurde von seinem Reittier abgeworfen und landete mitten in langen, spitzen Dornen. Er kam mit zerfetzten Kleidern daraus hervor, und sein zerkratzter Körper blutete von Kopf bis Fuß.
    William Trounce rutschte auf steinigem Gelände aus und verstauchte sich den Knöchel.
    Maneesh Krishnamurthy, der sich von seinem Malariaanfall erholt hatte, wurde im rechten Ohr gestochen. Die Wunde entzündete sich. Infolgedessen wurde sein Gleichgewichtssinn so sehr beeinträchtigt, dass er unter starkem Schwindel litt und einen ganzen Tag damit verbrachte, sich zu übergeben, bis er in Bewusstlosigkeit fiel. Wieder musste er auf einer Bahre getragen werden.
    Isabella Mayson wurde von Magenbeschwerden heimgesucht, die peinliche, undamenhafte Symptome verursachten.
    Isabel Arundells Pferd brach unter ihr zusammen und starb. Sie selbst stürzte zu Boden und blieb besinnungslos liegen, bis sie mit Riechsalz und einem Schluck Brandy wiederbelebt wurde.
    Herbert Spencer verkündete, er habe stechende Schmerzen in den Gliedern   – was natürlich unmöglich war   –, aber die Gefährten gelangten zu dem Schluss, dass ihm sein Hang zu Hypochondrie tatsächlich Unbehagen bereitete.
    Schwester Raghavendra bekam eine Augenentzündung und konnte nur verschwommene Formen und sich bewegende Farben sehen.
    Zwei von Saíd bin Sálims Askaris streckte ein Fieber nieder, und der Ras Kafilah selbst wurde von einem undefinierbaren Schüttelfrost befallen.
    Fast die Hälfte der Töchter der Al-Manat hatte mit Krankheiten und Entzündungen zu kämpfen.
    Zwei weitere Pferde und drei Maultiere starben.
    Pox, der Sittich, flog davon und kehrte nicht zurück.
    Als die Sonne unterging, trafen sie im Distrikt K’hok’ho ein und schlugen auf offenem Gelände müde das Lager auf. Kaumhatten sie ein Feuer angezündet, wurden sie von wütenden Kriegern aus zwei Dörfern in der Nähe umzingelt, die verlangten, dass sie weiterziehen sollten. Alles Reden half nichts   – die Eingeborenen ließen sich nicht davon überzeugen, dass es sich bei der Expedition um harmlose Reisende und nicht um eine einmarschierende Streitmacht handelte wie die vor ihnen. Die Gemüter erhitzten sich. Ein Krieger trat vor und stieß einen Speer in William Trounces Oberarm. Burton hatte Mühe, die Askaris unter Kontrolle zu halten, die mit gezückten Krummschwertern vorstürmen wollten. »Zurück! Wir reisen weiter!«, rief er. » Kwecha! Kwecha! Pakia! Hopa! Sammeln! Packen! Aufbrechen!«
    In aller Eile wurde das Lager wieder abgebrochen, und sie bahnten sich den Weg über vom Mond erhelltes Gelände, wobei sie zu beiden Seiten von den Kriegern begleitet wurden, die sie verhöhnten, bedrohten und johlten.
    Schwester Raghavendra verband Trounces Arm, wobei sie sich wegen der Dunkelheit allein auf ihren Tastsinn verlassen musste.
    »Ich muss die Wunde nähen, William«, sagte sie, »aber wir müssen damit warten, bis wir in sicherer Entfernung von diesen Grobianen sind. Hast du Schmerzen?«
    »Herrgott noch mal, Sadhvi! Mit dem hier und meinem Knöchel könnte es mir kaum besser gehen. Ich fühle mich blendend! Ich habe sogar schon überlegt, ob ich nicht aus Spaß an der Freude mit dem Kopf wiederholt gegen einen Stein knallen sollte. Was denkst du wohl?«
    »Ich denke, du solltest das hier nehmen.« Sie

Weitere Kostenlose Bücher