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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Streitkräften näher, werden aber nicht von den Menschenmassen behindert.«
    »Was ist dein Ziel, Bertie?«
    »Mein einziges Ziel ist, das Ende der Höllenfurt zu erreichen. Danach weiß ich noch nicht. Wohin müssen wir, um dich zurück nach Hause ins Jahr 1863 zu schaffen?«
    »Zu den Mondbergen.«
    Wells schüttelte den Kopf. »Wir können nicht durch den Blutdschungel. Der ist undurchdringlich.«
    »Trotzdem.«
    Der Kriegsberichterstatter zog die Schultern hoch und ließ sie wieder sinken. »Wie du meinst. Los!«
    »Warte!«, rief Burton und deutete auf den Boden links von Wells.
    Sein Freund blickte auf die gewiesene Stelle. »Was zum Geier ist das?«, stieß er verblüfft hervor.
    Eine Reihe von Mohnblumen spross aus der harten Erde.
    Wells schaute mit verdutzter Miene zu Burton.
    »Das passiert ständig«, sagte der Agent des Königs. »Sie erblühen unmittelbar vor mir   – schlagartig.«
    »Das ist unmöglich, Richard. Wie können sie so schnell wachsen? Haben die Eugeniker sie gemacht?«
    » Wie ist die eine Sache, Bertie. Mich interessiert mehr das Warum .«
    Sie beobachteten, wie die Blumen sich vor ihren Augen öffneten, eine lange Linie, die sich in den Dunst schlängelte.
    »Nach Norden«, murmelte Burton. »Bertie, ich möchte ihnen folgen.«
    »Das führt uns geradewegs zu den deutschen Schützengräben. Wenn uns die Krautfresser nicht angreifen, dann die Schnapper.«
    »Vielleicht.«
    Wells löste das Futteral, in dem sein Gewehr steckte, zog seine Pistole aus dem Halfter, vergewisserte sich, dass sie geladen war, und steckte sie zurück. Lächelnd schaute er Burton an und sagte mit seiner hohen, piepsigen Stimme: »Nun denn: Wer A sagt, muss auch B sagen!«
    Die beiden Weberknechte bewegten sich nordwärts, folgten der Linie der roten Blumen und verschwanden im Nebel.
    *
    »Was soll das denn?«, rief William Trounce. »Deinetwegen hätte ich fast einen Herzschlag bekommen!«
    Herbert Spencer senkte die Pistole, aus der sich kein Schuss gelöst hatte.
    »Erklär uns das, Herbert!«, verlangte Burton.
    »Tut mir leid, William«, sagte Spencer. »Ich wollte dich nicht erschrecken.«
    »Wie in drei Teufels Namen soll ein Mann sich nicht erschrecken, wenn auf ihn geschossen wird, du vertrottelter Blechkopf!«
    »Aber ich hab nicht geschossen, das is’ der springende Punkt.«
    »Ich habe deutlich gesehen, dass du den Abzug gedrückt hast!«
    »Ich auch«, fügte Swinburne hinzu. Er hatte die eigene Waffe gezogen und hielt sie unsicher auf den Philosophen gerichtet.
    »Ja, aber es is’   – wie ich’s erwartet hab   – nix passiert.«
    Burton trat vor und riss Spencer die Pistole aus der Hand. »Wie du erwartet hast? Was redest du da?«
    »Als wir auf diesen Fels getreten sind, Boss, hab ich gespürt, wie jede Feder in mein’ Körper schlaff geworden is’. Wir haben den Einflussbereich des Nāga-Auges betreten. Keine der Schusswaffen wird noch funktionieren. Genauso wenig wie andere mechanische Apparaturen. Henry Morton Stanley könnt mit seinen Rotorstühlen nich’ weiter als bis hierher fliegen. Wir wissen ja, dass sie von Arabern gefunden wurden, und sie haben überhaupt nich’ funktioniert.«
    Swinburne richtete seine Pistole in den Himmel und drückte den Abzug. Der fühlte sich lose unter seinem Finger an. Die Waffe feuerte nicht.
    Trounces Miene verfinsterte sich. »Erstens, Spencer, war eine Demonstration unnötig, erst recht eine mit mir! Du bist mit einer Sprachvorrichtung ausgestattet worden, also benutz sie gefälligst! Und zweitens: Warum stehst du noch?«
    Burton antwortete, bevor Spencer es tun konnte. »Wir sind derselben Ausstrahlung begegnet, als wir hinter dem südamerikanischen Auge her waren. Herberts Geist ist in die kambodschanischen Steine eingebrannt, deshalb hat er die Fähigkeit, die Ausstrahlung zu neutralisieren.«
    »Meiner Treu, Herbert!«, rief Swinburne. »Wenn du eine Gegenkraft ausstrahlst, könntest du sie vielleicht weit genug senden, dass unsere Schusswaffen funktionieren. Das würde uns einen Vorteil gegenüber den Preußen verschaffen.«
    »Vielleicht ’ne Pistole, die ich selber halte«, erwiderte Spencer.
    »Donner und Doria!«, rief Trounce wütend. »Siehst du? Was, wenn deine magischen Strahlen   – oder was immer sie sind   – bei der Pistole in deiner Hand gewirkt hätten? Dann hättest du mir den Schädel weggepustet!«
    »Also gut, also gut«, beschwichtigte Burton. »Lassen wir es gut sein. Aber wenn du so etwas noch mal machst, Herbert,

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