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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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besaßen eine unglaubliche Kraft. Sie zogen sich um den Agenten des Königs wie ein Schraubstock zusammen. Er spürte, wie seine Rippen knackten. Zwei davon brachen. Schmerzen zuckten durch seinen Körper. Er konnte nicht einmal schreien. Dunkelheit umfing ihn.
    Dann war er plötzlich frei und auf den Knien und sog gierig die staubschwangere Luft ein. Hustend kippte er zu Boden. Durch seine Seite pulsierten stechende Schmerzen. Nur wenige Zentimeter entfernt erblickte er Hares Gesicht. Der Mann für Allfälliges lag bewusstlos da. Blut troff von seiner Kopfhaut.
    Metall hakte sich unter Burtons Achselhöhlen. Er wurde emporgehievt, hochgehoben und zum Einstieg des Wurms getragen.
    »Ich habe Ihren Angreifer mit einem Hieb auf den Kopf bewusstlos geschlagen«, erklärte Isambard Kingdom Brunel.
    »Warten Sie! Halt!«, rief Burton. »Lassen Sie mich runter.«
    Der Ingenieur kam seiner Aufforderung nach. Burton fasste sich an die linke Seite und stöhnte. Er deutete auf eine schwere Tür, die durch den Dampf und Staub kaum zu erkennen war.
    »Der Tresorraum, Isambard! Öffnen Sie ihn!«
    Der Dampfmann klapperte über den aufgebrochenen Boden und begann, die Tür zu bearbeiten.
    Burton stand schwankend da und wartete. Er drehte den Kopf zur Seite und spuckte aus. Der Geschmack von Blut erfüllte seinen Mund.
    Die Sirene heulte immer noch. Sie erinnerte den Entdecker an das widerhallende Uuuaaa! Uuuaaa! der Weberknechte aus dem Krieg.
    Es ist wirklich passiert , hielt er sich vor Augen.
    Mit einem lauten, dumpfen Geräusch löste sich die Tresortür. Brunel bewegte sich hinein und trug sie mit.
    Burton humpelte vorwärts und betrat die Kammer. Er sah sich um und erblickte Dinge, die er nicht verstand: bizarre biologische Objekte in Kolbengläsern; Geräte, die wie Waffen anmuteten; eine Halskette aus nichtmenschlichen Schrumpfköpfen; einen Spiegel, der einen anderen Raum zeigte und, als er hineinspähte, eine andere Person.
    »Du hattest recht, Algy«, murmelte er, denn diese Dinge, davon war er überzeugt, waren irgendwie aus anderen Versionen der Realität hierher geraten.
    Eine flache Schmuckkassette stach ihm ins Auge. Er griff danach, öffnete sie und stellte fest, dass sie einundzwanzig schwarze Diamanten in drei Siebenerreihen enthielt: die Fragmente der Nāga-Augen.
    Rasch klappte er die Kassette zu und wollte gerade damit gehen, als er einen auffällig großen Koffer aus Leder bemerkte. Er ging hinüber, zog ihn auf und entdeckte darin ein weißes, schuppiges Material, einen schwarzen Helm, eine Metallscheibe und ein Paar Stelzenstiefel. Es handelte sich um Edward Oxfords versengten und ramponierten Zeitanzug   – um das merkwürdige Kostüm, das ihm den Namen ›Spring Heeled Jack‹ eingebracht hatte.
    Burton ergriff den Koffer und verließ den Tresorraum.
    Krishnamurthys Stimme drang aus der Staubwolke. »Beeilung! Das dauert schon zu lange. Die werden jeden Moment zurück sein!«
    Der Agent des Königs fand den Einstieg des Wurms und kletterte in das Fahrzeug. Er setzte sich und schluchzte auf, als seine Rippen aneinanderschabten. Brunels sperrige Masse trat ein. Der Dampfmann zog die Luke zu.
    »Geht es Ihnen gut, Komtesse?«, erkundigte sich Burton.
    »Ja«, antwortete die Hellseherin. »Aber Sie sind verletzt, Captain!«
    »Halb so wild.«
    »Dick   …«, setzte Speke an.
    Burton fiel ihm ins Wort. »Lass uns erst von hier verschwinden, John. Erklärungen folgen später.«
    Sie verteilten sich in der Kabine, bis Brunel bequem Platz an der Steuerung fand. Der Ingenieur ließ den Motor aufbrüllen und setzte den Wurm in den Tunnel zurück, den er gebohrt hatte.
    Mit den kurzen Beinen ringsum entlang des Körpers raste die Maschine unterirdisch dahin, tief unter der Themse hindurch. Sie folgte dem Tunnel westwärts, bis er nach oben verlief und in das Brachland vor dem Elektrizitätswerk Battersea mündete.
    Alle stiegen aus, gingen und klapperten und humpelten zum Vordereingang, schritten hindurch, überquerten den Hof und betraten die Hauptwerkstatt.
    Technokratenpersonal versammelte sich. Brunel befahl seinen Mitarbeitern, das Gebäude zu sichern.
    Die Gruppe begab sich zu einer Werkbank. Burton legte die Schmuckkassette mit den Diamanten und den Koffer darauf ab. Krishnamurthy ging los und kam mit dem Lee-Enfield-Gewehr zurück. »Hier, Richard.«
    »Danke, Maneesh. Übrigens   – hat Mrs. Angell gerade ein Lagerfeuer organisiert, als du zu Besuch warst?«
    »Hat sie, Richard, und sie schien

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