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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Wurzeln ausgebreitet.
    »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll«, meinte er, als er sich erhob. »Aber was immer diese Pflanze sein mag, die aus Pimlico herausgewachsen ist, sie ist genauso tot wie er. Was hatte er sonst noch in den Taschen?«
    Trounce ging die Gegenstände durch. »Schlüssel, ein paar Schillinge, eine Schachtel Streichhölzer, eine Pfeife, einen Beutel Feinschnitttabak, einen Bleistift und eine Busfahrkarte.«
    »Von wo?«
    »Leeds. Durchsuchen wir das Zimmer.«
    Swinburne beobachtete vom Treppenabsatz aus, wie die beiden Männer die Kammer Zoll für Zoll durchkämmten. Sie entdeckten einen kleinen Koffer unter dem Bett, der jedoch nur Kleidung enthielt. Es wurden keine sonstigen Habseligkeiten gefunden.
    »Nichts, das uns verraten könnte, wer der Ausländer war«, dachte Trounce laut nach. »Und kein Hinweis darauf, wo Pimlico in Leeds wohnt.«
    »Immerhin haben wir das«, meinte Burton und hob den Tabakbeutel   – Marke Ogden’s Flake   – mit aufgeklappter Öffnung an. Auf der Innenseite stand in blauer Tinte eine Adresse gedruckt: Tabakhandel Tattleworth, 26 Meanwood Road, Leeds .
    »Wenn das ein örtlicher Lieferant ist, kennt der Inhaber ihn vielleicht.«
    »Hmpf!«, grunzte Trounce. »Na ja, wenigstens etwas. Warten wir auf den Constable, dann marschieren wir zurück nach Fryston. Dort gibt es reichlich Rotorstühle   – einen werde ich in Beschlag nehmen. Bis ich in Leeds eintreffe, wird es kurz vor dem Morgengrauen sein. Kein Schlaf für mich heute Nacht.«
    »Für mich auch nicht«, sagte Burton. »Ich begleite Sie.«
    »Ich ebenfalls«, erklärte Swinburne.
    Ein paar Minuten später ertönten Schritte auf der Treppe. Ein junger Polizist erschien. Er war ein wenig zerzaust und unrasiert. Mr. Emery hielt sich hinter ihm versteckt.
    »Es hat doch nicht wirklich einen Mord gegeben, oder?«, platzte der Constable hervor. Dann erblickte er Pimlicos Leiche. »Sakrament! In Thorpe Willoughby! Und wer sind Sie, meine Herren, wenn Sie die Frage gestatten?«
    »Ich bin Detective Inspector William Trounce von Scotland Yard. Das sind der Agent Seiner Majestät, Sir Richard Francis Burton, und sein Gehilfe, Mr. Algernon Swinburne. Wem sind Sie unterstellt, Junge?«
    »Commissioner Sheridan in Leeds.«
    Trounce sprach hastig. »Also gut. Ich möchte, dass Sie Ihren örtlichen Postamtsvorsteher wecken und dem Commissioner eine Nachricht schicken. Teilen Sie ihm mit, dass dieser Bursche   – sein Name ist Peter Pimlico   – von einem noch unbekannten Ausländer erdrosselt wurde. Dann lassen Sie den Bezirksgerichtsmediziner zuerst in Fryston und dann hier seine Arbeit erledigen. Ich werde Commissioner Sheridan heute Vormittag persönlich Bericht erstatten.«
    »Ja, Sir. Fryston, Sir? Wieso das?«
    »Weil dieser Schurke«, Trounce bedachte Pimlicos Leichnammit einem verächtlichen Blick, »in Fryston einen Gast vergiftet hat.«
    Constable Flanagan sog hörbar die Luft ein, schluckte schwer und salutierte.
    »Was is’ mit mir?«, meldete Emery sich murrend zu Wort. »Kann ich endlich wieder ins Bett, verflixt noch mal?«
    Trounce schnaubte. »Wenn Sie glauben, mit einer Leiche im Haus schlafen zu können   – nur zu. Aber zuerst sagen Sie mir noch etwas: Seit wann hat Pimlico dieses Zimmer gemietet?«
    »Seit fünf Tagen.«
    »Hatte er vor heute Nacht schon irgendwelche Besucher?«
    »Nee.«
    »Was hat er gemacht, während er hier war?«
    »Hat sich hauptsächlich in der Kneipe volllaufen lassen.«
    »Hat er Ihnen irgendwelche Schwierigkeiten bereitet?«
    »Nich’, bis er ins Gras gebissen hat. Is’ bloß die Treppe rauf- und runtergetrampelt, wenn er gekommen und gegangen is’, das war’s auch schon.«
    »Wurden ihm je Briefe zugestellt?«
    »Nee.«
    »Wissen Sie sonst etwas über ihn?«
    »Nee. Nur dass er gesagt hat, er is’ hier, um für Howell’s Vermittlungsstelle zu arbeiten.«
    »Sonst nichts?«
    »Nix.«
    Wenige Minuten später kehrten Trounce, Burton, Swinburne und Fidget zu Monckton Milnes’ Anwesen zurück. Bei einem Blick zurück auf Thorpe Willoughby stellte Swinburne fest, dass sich die Dampfspur beinahe vollständig verflüchtigt hatte.
    »In welcher Richtung liegt Leeds?«, fragte er.
    »Westen«, antwortete Trounce.
    »Unser Unbekannter ist nach Süden geflogen. Ich frage mich, warum er Pimlico umgebracht hat.«
    »Vermutlich, damit er nicht reden kann«, meinte Burton. »Ichbin sicher, dass ich ihm noch nie zuvor begegnet bin, daher bezweifle ich, dass er ein

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