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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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drei der Männer. »Ihr Kollege, Sir, hat sich aus dem Staub gemacht.«
    »Wo befindet sich diese Vermittlungsstelle?«, wollte Burton wissen.
    »In Thorpe Willoughby, ein Dorf ungefähr vier Meilen östlich von hier. Die Agentur heißt ›Howell’s‹ und befindet sich in einem Büro über der Bäckerei an der Hauptstraße.«
    Burton wandte sich an eine der Leihkräfte, einen kleinen Mann, der nervös die Finger bewegte. »Wie heißen Sie?«
    »Colin Parkes, Sir.«
    »Und Ihr fehlender Kollege?«
    »Peter Pimlico, aber er ist keiner von uns. Eigentlich sollte Gordon Bailey heute Abend hier arbeiten, nur ist der krank geworden, hatte ’ne Magenverstimmung, deshalb hat er stattdessen diesen Pimlico geschickt, der ein Freund von ihm ist. Zumindest hat’s Pimlico so erklärt.«
    »Wissen Sie, wo er wohnt?«
    »Pimlico? In Leeds, hat er gesagt, Sir. Er ist mit uns in einer Kutsche aus Thorpe Willoughby hergekommen. Hat sich die vergangenen paar Tage dort ein Zimmer gemietet. Im Dorf gibt’s nur zwei Herbergen und eine Gastwirtschaft, also muss er wohl in einer davon sein.«
    »Wie sieht er aus?«
    »Blond. Buschiger Backenbart. Blaue Augen. Bisschen füllig um die Mitte. Ich sollte vielleicht hinzufügen, dass er mehr isst, als er serviert.«
    »Danke, Mr. Parkes.«
    Sir Richard Mayne schickte das Personal zurück nach oben und verkündete: »Ich lasse meine Männer das Haus durchsuchen.«
    Vierzig Minuten später erstattete der Chief Commissioner Sir Richard Burton Meldung. »Commander Krishnamurthy hat das Kostüm des Vermissten in einem Hinterzimmer in der Nähe der Küche gefunden. Das Fenster stand offen. Zweifellos war das sein Fluchtweg. Ich schicke Bhatti zum örtlichen Bahnhof.«
    »Sinnlos«, entgegnete Burton kurz angebunden. »Um diese nächtliche Zeit fährt kein Zug.«
    »Was glauben Sie, wohin er dann   …«
    Der Chief Commissioner wurde von Swinburne und Hunt unterbrochen, die mit betroffener Miene zu ihnen stießen.
    »Tom Bendyshe ist tot«, gab der Arzt mit tonloser Stimme bekannt. »Barmherzig schnell für Strychnin. Sein Herz hat versagt.«
    Burton wandte sich wieder Mayne zu. »Ich würde mir gern Detective Inspector Trounce ausleihen. Ich habe meinen Basset hier   – er ist ein exzellenter Spürhund. Wir lassen ihn am Kostüm des Medico Della Peste schnüffeln. Mal sehen, wohin er uns führt.«
    »Nur zu.«
    Nachdem Burton sich rasch umgezogen und eine geeignetere Abendgarderobe angelegt hatte, fand er Fidget unten in der Küche vor, wo der Hund selig an einem Knochen nagte.
    »Tut mir leid, alter Knabe«, sagte er und ergriff die Leine des Tiers von einem Haken hinter der Tür. »Das wirst du dir für später aufheben müssen.«
    Fidget knurrte und setzte sich zur Wehr, als der Entdecker ihm den Knochen wegnahm und die Leine an seinem Kragen befestigte. Winselnd zerrte er daran, bis Burton ihn aus der Küche geschleift hatte, dann beruhigte er sich und tapste neben seinem Herrchen her die Treppe hinauf und durch die Hintertür ins Freie.
    Draußen war es kalt und windig. Burtons Atem bildete weiße Wölkchen, die von der frischen Brise davongerissen wurden. Am klaren Nachthimmel funkelten Sterne, und ein drei Viertel voller Mond warf sein silbriges Licht über das Gelände von Fryston.
    Swinburne   – mittlerweile in seiner normalen Alltagskleidung, aber immer noch mit dem Lorbeerkranz im Haar   – und Trounce warteten an einem offenen Fenster. Der Mann von Scotland Yard kauerte auf den Fersen und hielt eine Laterne über den Boden. »Fußabdrücke im Blumenbeet«, erklärte er, als der Agent des Königs zu ihnen stieß.
    Swinburne wich zurück. Fidget hegte eine bedauerliche Vorliebe für seine Fußgelenke und hatte während der gesamten Zugfahrt von London nach Yorkshire an ihnen geknabbert. Der Dichter streckte ein Bündel Kleidung vor und sagte: »Hier ist das Kostüm des Kellners, Richard.«
    Burton ergriff die Kleider und hielt sie an Fidgets Nase.
    »Such, Junge!«, forderte er. »Such!«
    Der Basset senkte den Kopf zu Boden, schnüffelte und bewegte sich im Zickzack hin und her. Bald fand er die Fährte und zog Burton vom Fenster weg über den Rasen. Swinburne und Trounce folgten ihnen. Das gefrorene Gras knirschte unter ihren Füßen.
    »Pimlico muss mittlerweile fast zwei Stunden Vorsprung haben«, keuchte Trounce, während er hinterherlief.
    »Wir sind nach Osten unterwegs«, stellte Burton fest. »Ich vermute, dass er zurück nach Thorpe Willoughby geflohen ist. Wenn er

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