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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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persönliches Motiv hatte, mich zu beseitigen. Ich glaube vielmehr, dass er von unserem geheimnisvollen Ausländer zu diesem Zweck angeheuert wurde. Wahrscheinlich hat er damit gerechnet, dass man ihn heute Nacht bezahlen und ihm zur Flucht aus der Gegend verhelfen würde. Stattdessen wurde er umgebracht.«
    »Skrupellos«, murmelte Swinburne. »Wenngleich ich nicht behaupten kann, er hätte sein Los nicht verdient, dieser Schuft. Aber was ist mit dem seltsamen Gewächs?«
    »Das«, erwiderte Burton, »ist ein wesentlich größeres Rätsel. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass es sich schon früher heute Abend in seinem Mund befunden hat, während er als Kellner in Fryston tätig war. Für meine Nase riecht eine derart rasant wachsende Ungeheuerlichkeit nach den Eugenikern und dem Botaniker Richard Spruce.«
    Sie erreichten Fryston und stellten fest, dass etliche Gäste ungeachtet der späten Stunde bereits abgereist waren.
    »Ich habe das Musikzimmer abgeriegelt«, berichtete Monckton Milnes. »Der arme Bendyshe wird dort bleiben müssen, bis jemand ihn holen kommt.«
    »Der Gerichtsmediziner ist unterwegs«, erklärte Burton. »Darf ich dich um ein paar Gefallen bitten?«
    »Selbstverständlich. Alles, was in meiner Macht steht.«
    »Wir müssen uns drei Rotorstühle ausleihen und umgehend nach Leeds fliegen.«
    »Nehmt meinen, den von Jim Hunt und den von Charlie Bradlaugh. Sie sind vorne auf dem Rasen. Ich führe euch hin.«
    »Danke. Gehe ich recht in der Annahme, dass sich Mrs. Angell zu Bett begeben hat?«
    »Ja. Ich habe sie in einem meiner besten Gästezimmer untergebracht.«
    »Würdest du Kapitän Lawless bitten, sie und Fidget am Vormittag zum Flugfeld zu begleiten? Trounce, Algy und ich werdendirekt aus Leeds dorthin fliegen müssen. Wir sorgen dafür, dass die Rotorstühle später zurückgebracht werden.«
    »Ich bringe sie selbst hin, Richard. Ich will euch verabschieden.«
    Monckton Milnes geleitete seine Freunde aus dem Haus und zu einer Reihe von Flugmaschinen, die auf dem Gelände parkten. Unterwegs zog er Burton ein Stück von Swinburne und Trounce weg und flüsterte: »Hat das hier irgendwie mit deiner Mission in Afrika zu tun?«
    Burton zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Aber es ist durchaus möglich, sogar wahrscheinlich.«
    Sie erreichten die Rotorstühle. Monckton Milnes beobachtete, wie die drei Männer ihre Hüte in den Ablagen verstauten, Schutzbrillen aufsetzten und sich auf den großen Ledersitzen anschnallten.
    »Wir sehen uns später, Freunde«, sagte er. »Viel Glück!«
    Sie ließen die Motoren an, die Dampfwolken ausspien. Über ihren Köpfen entfalteten sich klingenartige Rotoren von lotrechten Achsen und begannen sich zu drehen. Sie rotierten immer schneller, bis sie für das bloße Auge unsichtbar wurden.
    Burton winkte seinem Freund zu, dann zog er einen Hebel zurück. Die Kufen seiner Maschine hoben vom Gras ab, und das Fluggerät stieg rasch in einem Dampfkegel empor. Swinburne und Trounce folgten ihm. Dann beschrieben die drei Rotorstühle einen weiten Bogen und verschwanden in der Nacht, wobei sie silbrig-weiße Dampfstreifen zurückließen.
    *
    Ein orangefarbener Schimmer erhellte den östlichen Himmel, als sich die drei Flugmaschinen auf das Kopfsteinpflaster der Black Brewery Road senkten. Zwei setzten sanft auf, die dritte landete mit dumpfem Aufschlag und schlitterte unter einem Funkenschauer anderthalb Meter zur Seite, bevor sie zum Stillstand kam.
    »Diese lächerlichen Apparate!«, schimpfte Trounce. Er stellte den Motor ab und wartete, bis die Rotoren eingeklappt waren. Dann stieg er aus und ging zu Burton und Swinburne.
    Es war ihre dritte Landung in Leeds. Beim ersten Mal hatten sie einen Constable auf seinem nächtlichen Rundgang nach dem Weg gefragt. Bei der zweiten Landung hatten sie vor dem Tabakhandel Tattleworth in der Meanwood Road aufgesetzt. Mr. Tattleworth, der wortgewaltig darüber geflucht hatte, so unsanft geweckt zu werden, hatte letztlich bestätigt, dass er Peter Pimlico kannte.
    »Ein verdammter Dieb«, hatte er gesagt. »Man könnte ihn als Mitglied der Unterwelt bezeichnen. Aber ein Stammkunde. Wohnt ein paar Straßen entfernt. Black Brewery Road 17.«
    Sie hätten den Weg zu Fuß zurücklegen können, zogen es jedoch vor, ihre Fluggeräte im Blickfeld zu behalten, hoben ab und landeten fast sofort wieder.
    »Hier ist es«, sagte Swinburne und deutete auf ein Reihenhaus. »Mal sehen, wie viele Unflätigkeiten unser nächster

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