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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Unterarm attackierte. »Verdammte Biester!«
    »Sie werden uns besonders in sumpfigem Gelände zu schaffen machen«, erklärte Burton. »Orte, an denen infektiöse Gase Malaria verursachen. Die Gegenden, wo Moskitos am dichtesten auftreten, sind zugleich die, wo man am wahrscheinlichsten krank wird.«
    »Wie lange dauert das?«
    »Das Tropenfieber? Es setzt in der Regel recht schnell ein. Höchstens vierzehn Tage, alter Freund, danach schwitzt du es aus und schwafelst einen Monat lang Unsinn.«
    Trounce grunzte. »Ich hoffe, Sadhvi ist als Krankenschwester so gut, wie du behauptest!«
    Sie beobachteten, wie Isabels Frauen ihre Pferde sattelten, dann warfen sie ihre Zigarrenstummel weg, gingen zurück zum Hauptzelt und holten ihre Schultertaschen und Gewehre.
    »Also gut«, sagte Burton. »Packen wir es an.«
    Zehn Minuten später ritten die beiden Männer an Isabels Seite und führten zweihundert Amazonen hoch zu Ross den Hügel hinauf. Als sie dessen Kuppe erreichten, schwenkte Trounce sein Pferd herum   – wie Honesty und Krishnamurthy hatte er im Zuge ihres Marsches durch Arabien das Reiten gelernt   – und blickte auf das Lager hinab. Es wirkte wie eine winzige Insel, auf drei Seiten gesäumt von wuchernder Vegetation. Den Hintergrund bildete der im Sternenlicht funkelnde Indische Ozean, und hinter Trounce erstreckten sich die endlosen Weiten des unerforschten Afrikas.
    »Ich habe das Gefühl, dass wir uns auf eine schier unmögliche Mission begeben«, sagte er zu Burton.
    Der Agent des Königs nickte. »Wahrscheinlich.«
    *
    Das Dorf Mzizima lag fünf Meilen südlich des Lagers. Ursprünglich hatte es aus Bienenkorbhütten mit Strohdächern und einem Bandani bestanden   – einem Unterredungshaus ohne Wände, im Grunde nur ein Strohdach auf sechs lotrechten Balken. Die Gebäude scharten sich ohne erkennbare Ordnung um einen offenen Platz in der Mitte. Rings um das Dorf befanden sich zwischen Kakao-, Mango- und Papayabäumen Felder mit Reis, Mohrenhirse, Zuckerrohr und Erbsen, voneinander getrennt durch Streifen mit Basilikum und Salbei. Dieses bestellte Land erstreckte sich zum Rand eines Mangrovenwalds im Süden, zu den Hügeln im Westen und zu einer kleinen natürlichen Bucht an der Küste.
    In ferner Vergangenheit waren die Wamrima Bauern und Fischer gewesen, doch durch den Sklavenhandel waren Lügen und Stehlen zu ihren Überlebenswerkzeugen geworden. Das einst blühende Dorf war zu einer Ansammlung schmuddeliger Hütten verkommen, in denen Männer und Frauen hausten, die sich in dem Wissen, dass ihnen das Leben jeden Augenblick geraubt werden konnte, nicht die Mühe machten, irgendetwas aufzubauen.
    Und nun waren die Preußen gekommen.
    Es war vier Uhr morgens. Sir Richard Francis Burton lag bäuchlings auf der Kuppe einer buschbewachsenen Erhebung im Norden und benutzte den Feldstecher, den er sich von der Orpheus geborgt hatte, um die Siedlung auszukundschaften. Nur wenige der ursprünglichen Gebäude standen noch, darunter das Unterredungshaus. Anstelle der anderen waren Baracken aus Holz errichtet worden, die unverkennbar europäisch anmuteten. Insgesamt gab es sechs dieser Baracken, außerdem sechs weitere, halb fertige Hütten. Dahinter erstreckte sich ein Meer von Zelten weit hinaus auf die einst bebauten Felder. Als besonders zahlreich erwiesen sich die Segeltuchunterkünfte im Süden, wo man offensichtlich Mangrovenbäume gefällt und niedergebrannt hatte. Auch weitere halb fertige Holzbauten waren dort zu sehen.
    »Sieht so aus, als hätten sie vor, hier ein dauerhaftes Lager einzurichten«, flüsterte Trounce. »Sie bauen ein Dorf ein Stück südlich der ursprünglichen Siedlung.«
    Burton brummte zustimmend.
    Im hellen Licht der Sterne konnte er sehen, dass sich seine gestohlenen Vorräte im Bandani stapelten. Eines seiner Weberknechtfahrzeuge kauerte neben dem Bauwerk. Das andere befand sich näher bei ihm und Trounce; es stand reglos am äußeren Rand des Zeltbereichs vor der Anhöhe, wo der Fahrer es offensichtlich abgestellt hatte. Daneben war ein Wächter postiert, ein Gewehr über der Schulter und eine Pfeife im Mund.
    In Mzizima herrschte Stille. Nur wenige Männer patrouillierten das Gelände. Von den Wamrima fehlte jede Spur. Burton war überzeugt, dass man die Dorfbewohner entweder zum Dienst als Lakaien gezwungen oder getötet hatte.
    »Was ist das, in drei Teufels Namen?«, zischte Trounce und zeigte zur anderen Seite des Lagers.
    Burton richtete sein Fernglas auf das Ding, das

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