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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Augen und schauten sich verwirrt um. Schüsse knallten, Mündungsfeuer blitzten auf der Hügelkuppe. Reihenweise fielen Soldaten getroffen zu Boden.
    Der Beschuss von einem bestimmten Bereich der Hügel verstärkte sich. Die Preußen erwiderten ihn und feuerten blindlings. Während ihre Aufmerksamkeit abgelenkt war, preschten zwanzig Reiterinnen aus dem Grün etwas weiter südlich hervor, galoppierten über ein überwuchertes Feld und hielten Fackeln an zwei der Pflanzenkreaturen. Burton konnte nur mit Mühe einen Jubelschrei unterdrücken, als das Sternenlicht enthüllte, dass Isabel Arundell diesen Kavallerieangriff anführte. Sie hielt eine Pistole in einer Hand, einen Speer in der anderen, lenkte ihr Pferd gekonnt mit den Knien und ließ ihre Truppe über Zelte hinweg auf eine weitere der Eugenikerschöpfungen zuspringen. Isabel stieß den Speer in den dichtesten Teil der Kreatur, hielt ihr sich aufbäumendes Ross von den ausschlagenden Ranken fern, brachte die Pistole zum Einsatz und schoss dem Lenker der Pflanze in den Kopf. Dann rief sie einen Befehl, galoppierte davon, gefolgt von ihren kriegerischen Frauen, und verschwand in der Dunkelheit.
    Jener Teil von Mzizima, dem Burton und Trounce am nächsten waren, war mittlerweile menschenleer.
    »Gehen wir«, sagte Burton eindringlich. »Wir müssen es erledigt haben, bevor der südliche Teil des Lagers ins Gefecht eingreift.« Er und Trounce schlichen voran, bis sie den näheren der beiden Weberknechte erreichten. Burton hob den Arm und griff über den Kopf, wo er vermutete, im Bauch der Maschine eine kleine Luke vorzufinden. In London wurden Weberknechte vor allem für den Transport von Gütern eingesetzt, die sie in Netzen beförderten, die von ihren Bäuchen hingen. Burtons Plan sah vor, die beiden Fahrzeuge zurückzuerobern, sie mit den Vorräten zu beladen und damit zu fliehen, solange die Preußen abgelenkt waren. Doch er musste einen Rückschlag hinnehmen.
    »Verdammt!«, fluchte er. »Sie haben das Netz entfernt und durch eine Halterung ersetzt! Sieht so aus, als wollten sie irgendetwas anderes an der Unterseite des Körpers befestigen.«
    »Wie sollen wir unseren Kram dann transportieren?«, fragte Trounce.
    »Ich weiß es nicht. Sehen wir erst mal zu, dass wir dorthin kommen. Wir müssen uns beeilen!«
    Sie rannten los und hatten Glück: Inmitten der Wirren blieben sie unbemerkt.
    Eine der in Flammen gehüllten Baracken fiel in sich zusammen, und ein Funkenschauer stob empor. Männer brüllten. Gewehre krachten.
    Pox flatterte auf Burtons Schulter.
    »Nachricht von der ungehobelten Blasenstecherin Isabel Arundell. Beeil dich, du Trantüte! Ende der Nachricht.«
    Der zweite Weberknecht, der neben dem Bandani stand, erwies sich als unversehrt. Burton zog das Netz herab und breitete es aus.
    »Mach dich ans Beladen! So viele Kisten wie möglich. Lass die Tauschwaren zurück. Was wir brauchen, ist die Ausrüstung.«
    »Was machen Sie hier?«, fragte unvermittelt eine Stimme.
    Burton wirbelte herum, hob seine Kaktuspistole und schoss den Frager nieder.
    »Nachricht an Isabel Arundell«, sagte er. »Verladen gerade die Ausrüstung. Nur ein Weberknecht verfügbar. Ein Höchstmaß an Ablenkung bitte. Ende der Nachricht.«
    Pox flog davon.
    Wenig später preschten die Töchter der Al-Manat wieder den Hügel herab, wobei sie wild feuerten. Während sie die Preußen in einen Nahkampf verwickelten, hoben Burton und Trounce eine Kiste nach der anderen aus dem Bandani in das Netz. Zwischendurch nahm der Agent des Königs aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr, hob den Blick und sah ungefähr ein Dutzend Afrikaner, die den Hang hinaufrannten und im Gebüsch verschwanden.
    »Gut gemacht«, murmelte er.
    Zwei weitere Soldaten wurden auf die Engländer aufmerksam, doch beide wurden mit Giftstacheln niedergestreckt.
    »Mehr können wir nicht unterbringen«, meinte Burton keuchend. Sie hatten ungefähr ein Drittel der gestohlenen Vorräte verladen. »Steig ein, bleib geduckt, und fahr in die Richtung zurück, aus der wir gekommen sind. Falls ich dich noch nicht eingeholt habe, wenn du die Sandbank erreichst, warte dort auf mich.«
    William Trounce gab einen zustimmenden Laut von sich, kletterte die Sprossen an einem der Beine des Weberknechts hinauf und ließ sich auf dem Fahrersitz nieder. Er startete den Motor. Dessen Gebrüll ging im Lärm des Schusswechsels unter, doch als der Weberknecht davonstakste, das beladene Netz darunter hin und her schwang und Burton

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