Auf der Suche nach Zach (German Edition)
einer Galerie in Colorado Springs machen soll. Sie scheint mit dem Besitzer befreundet zu sein und hat ihm wohl ein paar Jpegs von meinen Bildern gezeigt.”
„Es ist schön, dass du noch mit ihr befreundet bist.”
„Ja, nicht viele Mädchen würden sich noch mit einem Typen abgeben, der sie eine Woche nach dem Schulexamen sitzen gelassen hat, weil sie das falsche Geschlecht hatten”, sagte David trocken. „Sie hat mir mal gesagt, dass sie stinksauer gewesen wäre, wenn ich mit ihr Schluss gemacht hätte wegen eines anderen Mädchens.. Aber ich könne nichts dafür, dass ich schwul bin. Und dann hat sie versucht, mich mit ihrem Cousin zu verkuppeln.”
Annie lachte. „Das ist unsere Maggie.”
„Sie ist jetzt auf Wohnungssuche für mich. Da das College hier in Wesley ist, will ich versuchen, auf dieser Seite von Springs zu bleiben - vielleicht in einem der Vororte. Ich will nicht lange pendeln müssen und ich will in der Nähe der Berge bleiben.” Er drehte sich um und lehnte sich an den Kühlschrank. „Ich war zu lange im Flachland. Ich brauche wieder Berge.”
„Du und Richard”, sagte Annie. Sie seufzte wehmütig. „Ich wünschte, du könntest hier bleiben, Davey. Jane und Richard hätten nichts dagegen und es wird Zeit....”
„Keine Chance”, sagte David abrupt. „Keine zehn Pferde kriegen mich dazu, hier länger zu bleiben als nötig. Ich hab dich lieb, Mama, aber ich will es nicht riskieren. Er wird durchdrehen, und Dick und Jane werden mir die Schuld geben.”
„Oh, du sollst sie doch nicht so nennen”, schimpfte Annie. „Es bringt sie zur Weißglut.”
„Zach hat damit angefangen”, sagte David und zuckte zusammen. „Mist.”
„Außerdem hab ich dir gesagt, dass sie dir keine Schuld geben. Das ist etwas, durch das Zach durch muss, nicht du oder sie.”
„Na, durch ist er damit aber noch nicht, oder? Mal angenommen, dass er überhaupt an mich denkt. Soweit ich weiß, ist es ihm egal, ob ich tot oder lebendig bin.”
„Er hat mich vor ein paar Wochen nach dir gefragt”, sagte Annie leise.
David sah hoch, sein Herz schmerzte. „Wirklich?”
„Oh Davey”, seufzte seine Mutter. „Du liebst ihn noch, nicht wahr?”
„Mist”, sagte er wieder. „Ich habe nie aufgehört, Mama. Aber er ist nicht mehr derselbe wie damals... bevor all das passiert ist. Das ist mir klar. Du hast gesagt, ich müsse nicht durch all das durch, aber das stimmt nicht. Was hat er gesagt? Gott, ich fühle mich wieder wie in der Schule.”
„Er hat nur gefragt....ich weiß nicht...irgendwie so ruhig, ob ich von dir gehört hätte. Ich sagte: 'Natürlich, er ruft dauernd an', und er sagte nur: 'Gut', und ging wieder raus auf die Veranda. Hat nie wieder ein Wort dazu gesagt. Aber er redet eh nie viel mit mir. Nur bitte und danke. Das war das erste Mal, dass er mehr als das gesagt hat und es waren auch nur diese paar Wörter.” Sie war einen Augenblick still, und sagte dann: „Er sagt auch nicht viel mehr zu seinen Eltern, außer in ihren Therapiesitzungen und soweit ich weiß, ist das auch alles, was er zu ihnen sagt.”
„Er war immer ein höflicher Junge.”
Sie schüttelte den Kopf. „Höflich ja, aber jetzt … fehlt etwas. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Es ist, als ob er nur höflich ist, weil er denkt, das es von ihm erwartet wird, nicht, weil er so sein will wie er sonst immer war. Es ist, als ob er eine Rolle in einem Theaterstück spielt, zu dem er keine besondere Lust hat.” Wieder ein Kopfschütteln. „Nun, ich nehme an, wenn er normal wäre, würde er nicht sieben Tage die Woche in Therapie sein, oder?”
„Macht er noch etwas anderes außer Therapie?”
„Ja, er macht auch Physiotherapie. Und er hat ein paar Autos, an denen er bastelt. Aber normalerweise verschwindet er nur bis zum Abendessen, und selbst dann isst er die Hälfte der Zeit nicht mit Di... Richard und Jane. Er hat eine Küchenecke in der Wohnung und kocht sich da etwas. Ich gehe für ihn einkaufen und manchmal mache ich da drin auch sauber, wenn er danach fragt. Er ist sehr ordentlich.”
„Still und ordentlich. Klingt wie ein Serienmörder.”
„David!”
„Na, das ist doch so wie die Nachbarn sie immer beschreiben. 'Er war ruhig, hatte nicht viel mit Leuten zu tun gehabt, aber Mann, war sein Garten ordentlich.” David schnaubte. „Gott, ich hoffe die Therapie hilft oder sie werden eines Tages Dick und Janes Garten umgraben, auf der Suche nach Leichen.”
„David Philip Evans, ich
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