Auf der Suche nach Zach (German Edition)
verpasse dir gleich so eine Ohrfeige, dass...”
Er lachte sie an. „Willst du immer noch, dass ich hier einziehe?”
Ihr Gesicht wurde milde. „Ach Schatz, ich wünschte du würdest.”
Er schüttelte den Kopf. „Nein, glaub mir, es ist besser so. Ich verspreche, dass ich etwas in der Nähe finde und dann können wir uns ständig besuchen, ok?”
„Wenn du es so haben willst.”
„Nein, was ich will ist, dass es wieder so wird wie vor sieben Jahren”, sagte David mit einem Seufzen. „Aber das wird wohl nicht passieren, oder?”
„Nein, Schatz. Das wird es nicht.”
Kapitel 3
D ER Sonnensalon, wo sie immer die Therapiesitzungen hielten, war leer als Zach hineinging, aber die französischen Türen zur Veranda standen offen, die leichten Vorhänge flatterten sanft in der Brise. Er durchquerte den Raum und schaute nach draußen, wo seine Mutter Kaffee trank, an einem der kleinen, weißen, gusseisernen Tische, die den Swimmingpool umringten. Sie las nicht, obwohl ein Buch offen auf dem Tisch vor ihr lag. Sie saß nur da, trank ihren Kaffee und schaute auf den Pool und die Gärten dahinter. Ein paar Strähnen aus verblasstem blonden Haar waren aus ihrem ordentlichen Dutt entwichen; sie fingerte abwesend an ihnen herum und strich sich eine Strähne hinter das Ohr. Sie ist so schön, dachte Zach und sein Herz schmerzte. Und so traurig. Selbst wenn sie lächelte, verlor sie nie das kleine Stück Traurigkeit weit hinten in ihren Augen. Er wollte sie trösten, aber er wusste nicht wie.
Weder bewegte er sich noch sagte er etwas, aber plötzlich wusste sie, dass er hier in dem Sonnenraum stand und drehte sich zu ihm um, ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Dies war ihr erstes Lächeln des Tages, die Sorte, die ihre Augen erreichte und sie leuchten ließ; die Sorte, die sagte, dass sie für einen Moment vergessen hatte, traurig zu sein, vergessen hatte, was er war, alles vergessen hatte, außer dass hier ihr geliebter Sohn stand und dass sie glücklich war, ihn zu sehen. Er lächelte zurück und hielt das Lächeln, während ihres von den Augen zu ihren Lippen zurückwich und der Schmerz wieder in ihre Augen trat. „Guten Morgen, Liebling”, sagte sie fröhlich.
Er nickte.
„Willst du etwas Kaffee? Ich glaube, da ist noch welcher in der Karaffe.”
Er schüttelte seinen Kopf. „Nein danke”, sagte er behutsam.
„Hast du gefrühstückt?”
Er nickte wieder.
„Annie wird heute Lebensmittel bestellen. Brauchst du noch etwas?”
Er überlegte einen Moment und sagte dann: ”Milch.”
„Ok, ich werde ihr sagen, sie möchte dir welche bestellen. Noch etwas?”
„Nein, danke.”
Sie betrachteten sich gegenseitig über einen unüberbrückbaren Abgrund, dann hörte Zach die Tür hinter sich aufgehen und drehte sich erleichtert um. Sein Vater und der Therapeut kamen zusammen rein. Zach wartete und sah, wie das gleiche Lächeln die Lippen seines Vaters umspielte und dessen Augen für einen Moment aufleuchten ließ. „Hi, Zach, Morgen.”
Zach nickte ihm als Antwort zu.
„Guten Morgen, Dr. Barrett”, sagte er höflich zu dem Therapeuten.
„Guten Morgen, Zach.”
Jane kam hinter Zach in den Sonnenraum und rettete ihn davor, etwas über ihren Verbleib sagen zu müssen. „Ich bin da”, sagte sie heiter und Zach zuckte zusammen. Sie hatte früher immer so geredet und er hatte es geliebt. Jetzt war es so offensichtlich vorgetäuscht, dass es an seinen Nerven zerrte. „Sollen wir anfangen?”
Sie setzten sich an ihre üblichen Plätze. Seine Eltern auf dem Korbsofa, der Therapeut in dem einem Sessel, Zach in dem anderen. Zach faltete seine Hände im Schoß und wartete.
Nach einem Moment Stille, sagte Jane: „Es gibt etwas, das wir Zach erzählen müssen.”
Zach hob den Kopf und starrte sie ausdruckslos an. Innerlich verkrampften sich seine Eingeweide. Sie sah so ernst aus, so besorgt. Er durchlief in seinen Gedanken alles, was er seit gestern getan hatte, alles, das die beiden eventuell zu weit getrieben haben könnte oder es zu schwer für sie gemacht haben könnte, ihn hier zu behalten. Würden sie ihn wegschicken, vielleicht zurück zu dem Pflegeheim, oder schlimmer – würden sie ihn in eine geschlossene Anstalt einweisen? Das war es doch, was man mit Irren machte, man schloss sie weg, damit sie niemand anderen verletzen konnten... Ein leichter Film aus Schweiß bildete sich auf seiner Oberlippe. Er dachte, dass er es nicht ertragen könnte, wieder eingeschlossen zu sein....
„Es geht um... es
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