Auf der Suche nach Zach (German Edition)
unangebracht.”
„Nein, ich denke das war bedeutend”, sagte Dr. Barrett nachdenklich. „Jane, Richard, einer der Punkte die wir diskutiert haben in diesen Sitzungen ist, dass Ihr nicht glaubt, dass Zach seine Emotionen auf eine gesunde Weise ausdrückt. Er hat in keiner der Sitzungen bisher geflucht. Flucht er außerhalb dieses Kreises?”
„Nein, natürlich nicht”, sagte Jane hastig. „Zach ist immer höflich. Es ist nur... nur dass er unter Stress steht, wegen David. Sie wissen doch Doktor, wie er David hasst und fürchtet.”
„Hasst und fürchtest du David, Zach?” fragte der Therapeut neugierig.
„Nein”, sagte Zach.
„Was fühlst du dann für ihn?”
Das geht dich sowas von nichts an, dachte Zach und schüttelte seinen Kopf.
„Möchtest du ihn wiedersehen?”
„Nein.” Die Antwort kam schnell und entschlossen. Allein bei dem Gedanken David zu sehen, verkrampfte sich sein Magen. „Ich hasse ihn nicht”, sagte er dumpf. „Ich will ihn nur nicht sehen, das ist alles. Mir macht es nichts aus, wenn ihr ihn seht” - er blickte zu seinen Eltern - „oder sonstwas mit ihm macht. Es ist ok. Ich meine, Annie sieht ihn doch auch, oder? Und ich raste nicht ihretwegen aus, nicht wahr?”
„Annie ist deine Mutter”, sagte Richard vorsichtig. „Würdest du dich verraten fühlen, wenn wir mit David befreundet wären?”
„Nein.” Zach schüttelte den Kopf. „Ich war selbst mit ihm befreundet.”
„Würde es dich verletzen, wenn sie es wären?” fragte der Arzt.
„Nein.” Das war eine Lüge, aber das tat nichts zur Sache. Er ertrug diese Sitzungen für seine Eltern, nicht für sich selbst. Sie dachten, dass es ihm gut täte, ihm half sich zu reintegrieren oder was auch immer der gängige Ausdruck dafür war, eine durchgeknallte Person wieder zu einem normalen Leben zurückzubringen. Er war der Meinung, dass es ziemlich sinnlos war, aber wenn es ihnen damit besser ging, und ihn selbst ein Stück weiter vom Irrenhaus fernhielt, dann würde er ihr Spiel mitspielen. Das hieß nicht, dass er ehrlich sein musste. Nur vorsichtig. Er war schockiert, als Jane David erwähnte, aber er hatte jetzt wieder die Kontrolle über sich. Er lächelte den Therapeuten an. „Ich erwarte nicht, das Mama und Papa mit all meinen Freunden befreundet sind, also warum sollte ich Einwände gegen ihre haben?”
„Hast du Freunde, Zach?”
Er schenkte dem Seelenklempner wieder das geübte falsche Lächeln. „Natürlich habe ich Freunde. Ich gehe aus. Ich sitze nicht nur in meinem Zimmer und starre die Wand an, wissen Sie.”
„Wohin gehst du?”
„Ein paar Bars in der Stadt”, sagte Zach, schulterzuckend. Ich spiele Billard, trinke ein paar Bier, das gleiche, was andere auch machen, wenn sie weggehen.”
„Hast du einen Liebhaber oder jemand Besonderen, mit dem du ausgehst?”
„Nein. Nur ein paar Kumpels.”
„Warum lädst du sie nicht einmal nach Hause ein, Schatz?” fragte Jane mit einem Lächeln.
Er lächelte zurück. „Ich glaube kaum. Sie sind nicht diese Art Freunde.”
Ihr Lächeln verblasste. Seines nicht. „Was meinst du?” fragte sie vorsichtig.
„Sie sind einfach nicht Leute zum Einladen”, sagte er abwehrend. „Ich treffe sie in Clubs - keinen von denen würde ich nach Hause einladen wollen. Nur weil sie meine Freunde sind, heißt das nicht, dass ich sie in alle Teile meines Lebens einbeziehen möchte. Sie sind mir nicht so wichtig.”
„Freunde sind wichtig”, sagte Richard.
„Nicht diese.” Zach schüttelte seinen Kopf. „Es ist ok. Ich bin erst zehn Monate wieder Zuhause -”
„Neun”, sagte Jane sanft.
„- und ich hatte noch keine Gelegenheit irgendwelche Beziehungen aufzubauen, ok? Zumindest keine, die mir etwas bedeuteten. Alles ist in Ordnung, wirklich. Ich werde meinen Weg finden. Es dauert nur seine Zeit, ok?”
„Natürlich ist es ok, Schatz”, sagte Jane.
Ja, na klar war es ok. Alles was er tat oder sagte war ok, nicht wahr? Sein Kiefer begann zu schmerzen von dem aufgesetzten Lächeln. Er fragte sich, was sie sagen würden, wenn sie die Wahrheit wüssten. Wenn sie wüssten, was er tat, wenn er nachts wegging; in die Clubs mit den praktischen kleinen Räumen und den praktischen Kerlen darin. Es würde ihnen schlecht werden. Himmel, es wurde ihm schlecht. Er sagte erneut: „Ich finde meinen Weg.”
„Ich wünschte nur -” begann Jane und hielt inne.
„Was wünschten Sie?” fragte Dr. Barrett.
„Dass ich etwas Produktives tun würde”, sagte
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