Auf der Suche nach Zach (German Edition)
geht um David.”
Zach erstarrte. Dann schoss die Angst durch seine Glieder und er packte die Armlehne seines Sessels. War er verletzt – war er tot ?
„Er ist Zuhause”, fuhr Jane fort und Zach bemerkte, dass er die letzten paar Gedanken nicht laut ausgesprochen hatte. „Annie hat mir gestern erzählt, dass er ein paar Tage hier bleiben wird – nun ja, im Torhaus – bis er eine Wohnung gefunden hat. Anscheinend hat er eine Lehrstelle für Kunst am Wesley Gemeindecollege gefunden. Aber er sagt, er wird sich von hier fernhalten. Zach wird ihn nicht sehen müssen. Er wird uns nicht besuchen.” Sie schenkte Zach ein fröhliches, falsches Lächeln; sie hatte die Angst auf seinem Gesicht gesehen. „Es gibt also nichts zu befürchten, Liebling.”
Natürlich würde er wegbleiben. Genauso, wie er die letzten zwei Jahre ferngeblieben war. Er hatte keinen Grund, Zach sehen zu wollen. Nicht solange er dachte, dass Zach ausrasten würde wie der Verrückte, der er war, so wie damals im Krankenhaus, als er noch dachte, das alles ein Traum sei.
Manchmal dachte er immer noch, dass er träumte.
„Wie fühlst du dich damit, David so nah zu haben, Zach?” Dr. Barretts Stimme war ruhig und besänftigend.
Er zuckte mit den Schultern.
„Macht es dir Angst zu wissen, dass er hier ist?”
Zach überlegte einen Moment. „Nein”, sagte er. Ja, es brach ihm das Herz zu wissen, dass David so nah war, nur die Straße runter zum Torhaus, das in seiner Kindheit sein eigenes zweites Zuhause gewesen war. Zuhause in dem kleinen, warmen Haus mit den Feldsteinkaminen, den polierten Holzböden, den freundlichen Gardinen und fest ausgestopften Möbeln. Schlief er vielleicht gerade jetzt in dem großen Bett unter der handgefertigten Steppdecke, die seine Mutter ihm vor Jahren gemacht hatte? Nein, David war schon immer ein Frühaufsteher gewesen. Er war wahrscheinlich irgendwo auf seinem Mountainbike unterwegs oder war Joggen, seine langen gebräunten Beine in der Sonne glänzend, während er bergauf sprintete und zu dem Kind Zach zurücklachte, der so krampfhaft versuchte, mit ihm Schritt zu halten.... Zach schluckte schwer und drehte sich weg. „Nein”, sagte er wieder. „Ich habe keine Angst.”
„Wie fühlst du dich dann?”
Vor drei Monaten war Zach heimlich ins Torhaus geschlichen, während Annie im Haupthaus arbeitete, war in das große Bett gekrochen und hatte sich unter der Steppdecke zusammengerollt. Sie war sauber und roch nach Waschmittel. Die Laken rochen nach Bleiche, aber es hing auch noch ein Hauch von David in den Kissen. Es war so beruhigend gewesen, dass er dort eingeschlafen war und erst aufwachte, als er Annies Auto in der Auffahrt hörte. Er hatte aus der Hintertür rausschleichen müssen, damit sie ihn nicht im Haus sah. „Ich weiß nicht”, sagte er dumpf.
Er fühlte, wie seine Eltern Blicke austauschten, ohne es wirklich zu sehen .
„Wie ist es mit Ihnen, Jane? Wie fühlen Sie sich damit, dass David hier ist?”
Jane schaute nervös zu Zach. Er gab ihr seinen besten leeren Blick. „Nun ja”, sagte sie zögernd, „Richard und ich mochten David immer sehr gerne, also ist es nicht einfach, ich meine, es ist unangenehm, dass er hier ist, aber wir ihn nicht, wie sonst immer, willkommen heißen können.... Nicht, dass er nicht willkommen wäre. Wir haben das Torhaus seiner Mutter als Teil ihres Jobs hier gegeben und sie hat das Recht, dort jeden zu Besuch zu haben, den sie haben möchte. Aber Zach hat Vorrang für uns, also müssen wir auf Zachs Gefühle Rücksicht nehmen....”
Zach schüttelte den Kopf. „Nein”, sagte er. „Nein, das müsst ihr nicht. Ihr müsst euch nicht nach mir richten. . Ich will nicht, dass ihr euch nach mir richtet.”
„Fühlst du dich, als ob Deine Eltern dir die Verantwortung geben wollen, Zach?”
„Nein”, sagte Zach. Er schüttelte erneut seinen Kopf. „Ich weiß nicht, Ta... David kann machen, was er will. Es ist mir egal. Er bedeutet mir nichts. Ich habe keine Angst vor ihm.”
„Es würde dich nicht stören, wenn dein Vater und ich ihn besuchen, während er hier ist?” fragte Jane vorsichtig.
Sein Kopf schnellte hoch, das Gefühl des Verrats schnürte ihm die Kehle zu. Sie wollten David sehen, während er es nicht durfte? Das war nicht fair. Das war einfach nicht fair....
„Macht, was zur Hölle ihr wollt”, sagte er kalt.
„Zachary”, sagte Richard tadelnd, „fluche nicht vor deiner Mutter.”
„Es tut mir leid”, sagte er. „Das war
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