Auf der Suche nach Zach (German Edition)
was du willst, was dich glücklich machen könnte, aber du sagst nie etwas. Du gibst uns nicht mal einen Hinweis.”
„Ich will überhaupt nichts, verdammt!” schrie Zach. „Ich lebe in eurem Haus, ihr füttert mich, kleidet mich ein, fehlt nur noch, dass ihr mir den Arsch abwischt und ich soll noch mehr wollen? Gott, Dick, ich bin auch so schon nichts als ein beschissener Parasit !”
„Du bist kein beschissener Parasit, du bist unser Sohn , verdammt noch mal!” brüllte Richard zurück.
Zach bellte ihn an.
Richard holte aus, aber dann erstarrte er, die Faust ein paar Zentimeter von Zachs Gesicht entfernt. „Mach schon!” schrie Zach. „Schlag mich! Du weißt, dass du es willst! Also mach schon!”
Sein Vater ließ seine Hand sinken und öffnete seine Faust. „Verdammt, Zach”, sagte er mit leiser Stimme. „Ich weiß nicht, was zur Hölle, du willst.”
„Manchmal”, sagte Zach, „will ich den Käfig zurück.” Mit diesem Zugeständnis stand er auf, ging raus auf die Veranda und starrte in den Swimmingpool. Er hörte den Seelenklempner im Flüsterton reden und seine Mutter weinen. Toll gemacht, Arschloch , sagte er böse zu sich selbst. Tolle Art, die einzigen Leute zu verprellen , die sich auf dieser Welt überhaupt noch für dich interessieren. Wie, zum Teufel, war das alles so plötzlich den Bach runtergegangen? Ihre Therapiesitzungen waren noch nie so explosiv wie heute gewesen.
Er wusste, was es war. David war zurück und hatte alles durcheinandergebracht.
Er fiel auf die Knie, tauchte seine Hand in den Swimmingpool und rieb Wasser über sein Gesicht, um sich abzukühlen. Er kniete noch, als er jemanden hinter ihm kommen hörte und wusste, dass es sein Vater war. „Ja, ich weiß”, sagte er dumpf . „Ich habe Mama aufgeregt. Ich werde mich entschuldigen.” Er hockte sich auf seine Fersen und blickte weiter auf das Wasser. Die Silhouette seines Vaters schaukelte in den kleinen Wellen, hervorgerufen durch seine Hand.
„Ich bin derjenige, der sich bei dir entschuldigen muss”, sagte Richard behutsam. „Es tut mir leid, Zach. Ich wollte nicht so ausrasten. Ich bin nur....”
„Ja”, sagte Zach. „Ich weiß. Frustriert. Ich geb' dir keine Schuld.”
„Du hast so viel Wut in dir, Zach. Na, ich wohl auch.... Ich weiß, dass du denkst, wir seien so geduldig, aber ich bin nicht geduldig. Ich war noch nie geduldig.” Er setzte sich im Schneidersitz an den Beckenrand neben Zach. „Ich hasse diesen Mist”, sagte er bitter. „Ich hasse, dass du so viel Zeit deines Lebens verloren hast. Ich hasse, dass ich so viel Zeit deines Lebens verloren habe. Ich hasse die Therapie. Ich hasse, dass ich nicht mehr mit dir reden kann, so wie früher. Ich hasse, was dir passiert ist und zu wissen, dass ich wahrscheinlich nicht mal die Hälfte davon kenne. Ich hasse es, dass du uns ausgeschlossen hast. Ich hasse, dass du überhaupt das sagen konntest, was du eben gesagt hast und es auch meinst. Es bricht mir das verdammte Herz, Zach. Und ich habe keine Ahnung, was, um Himmels Willen, ich tun soll.”
„Ich denke manchmal”, sagte Zach seufzend, „dass ich besser verschwinden sollte. Dass ich vielleicht gar nicht hätte zurück kommen sollen. Nicht, dass ich in Venezuela bleiben sollte, aber anstatt aus der Reha nach Hause zu kommen, hätte ich vielleicht in eine Anstalt gehen sollen.” Er wartete, sein Herz heftig schlagend.
Die Antwort seines Vaters kam prompt und heftig. „Keine Chance, Zach!Du bist nicht verrückt, du gehörst in keine Anstalt. Gott im Himmel, Zach, warum zum Teufel sagst du so etwas? Du gehörst hierher – zu uns!”
Zach antwortete nicht. Nach einer Weile fragte Richard: „Willst du denn weggehen?”
„Nein”, murmelte Zach. „Nein.”
Richards Hand schloss sich um Zachs Oberarm, seine Finger drückten tief in die angespannten Muskeln. „Ich will auch nicht, dass du weggehst. Und deine Mutter auch nicht. Ja, es ist für uns alle hart und ich weiß, dass du dich dafür schuldig fühlst. Nun, wir fühlen uns auch schuldig für das, was passiert ist. Darum sind wir in Therapie, erinnerst du dich?”
Er senkte den Kopf und nickte. „Ja, ich erinnere mich.”
Richard ließ seinen Arm los, aber streichelte ihn vorher noch einmal. „Das Forstamt sagt, die letzten Schneekappen schmelzen und dass sie die Wanderwege um die Spitze wieder öffnen. Möchtest du dieses Wochenende Wandern gehen?”
Zach saß einen Moment lang still und sagte dann: „Vielleicht nur eine
Weitere Kostenlose Bücher