Auf der Suche nach Zach (German Edition)
würde Zach morgen wiedersehen.
Mit einem Lächeln startete er den Motor und lenkte den Saturn in Richtung Zuhause.
Kapitel 6
S EINE Eltern waren beide im Sonnenraum mit Dr. Barrett, als Zach am nächsten Morgen dort ankam. Er war mit David laufen gegangen, obwohl es mehr wie Gehen mit ein paar schnelleren Ausbrüchen gewesen war, als wirkliches Laufen. Als sie zurückgekommen waren, hatte er sich beeilen müssen, um noch schnell zu duschen vor seiner Therapiesitzung. David hatte nur zum Abschied gewunken, mit einem Grinsen, als Zach die Stufen hochschoss und war dann in einem schnellen Trott davongezogen.
Sie hatten nicht viel geredet, aber das mussten sie ja auch nicht. Nur ein kurzer Austausch von Hallos, Davids skeptischer Blick auf Zachs beige Armeehosen mit einem gegrunztem „Das wird heiß werden” und Zachs gleichgültigem Schulterzucken. Dann hatten sie ein paar vorbereitende Dehnübungen gemacht und waren runter zur Laufstrecke gelaufen, die das Gelände umrundete. Die ganze Route war acht Kilometer lang und Zach war außer Atem, erschöpft und durchgeschwitzt, als sie zum Ausgangspunkt zurückkehrten. David war nicht das kleinste bisschen müde. Zach verzog das Gesicht bei der Erinnerung. Sein Vater hatte recht gehabt gestern: Trainieren war gut und schön und half die Muskeln, die während seiner fünfjährigen Gefangenschaft verkümmert waren, wieder aufzubauen, aber er brauchte definitiv Ausdauertraining, um sein Durchhaltevermögen zu verbessern. Wenn er so weiter machte, würde er vielleicht in ein paar Monaten fähig sein, mit David mitzuhalten und trotzdem eine Unterhaltung aufrecht zu halten, anstatt sich auf jeden angestrengten Atemzug konzentrieren zu müssen..
Eine Dusche und eine Tasse Kaffee halfen ein wenig Atem zu schöpfen. Trotzdem, er war ein bisschen spät dran, als er zur Therapiestunde kam – nicht zu spät an sich, aber normalerweise war er der Erste im Raum.
Dick und Jane saßen schon auf dem Korbsofa. Der Seelenklempner war anscheinend gerade erst angekommen und war dabei, sich in seinen üblichen Sessel zu setzen, als Zach eintrat und die Tür hinter sich schloss. „Tut mir leid, dass ich zu spät bin”, sagte er entschuldigend.
„Bist du nicht”, sagte Dr. Barrett und zog eine Augenbraue hoch. „Wie geht es dir, Zach?”
„Gut”, sagte Zach. Er ging zu seinem Sessel und ließ sich darin fallen. Er fing schon an, die Nachwirkungen des Trainings unangenehm zu spüren; er griff nach unten und massierte seine schmerzende Wade. „Es tut ein bisschen weh – ich war heute Morgen laufen.”
„Wirklich?” fragte Jane neugierig. „Ganz alleine? Hast du daran gedacht, den Löwenstock mitzunehmen?” Sie meinte damit den schweren Wanderstock, den sie auf ihre Wanderungen mitnahmen.
„Nein, hab ich vergessen, aber wir haben das Gelände nicht verlassen, wir sind nur der Laufstrecke gefolgt. Also, ich bin nicht wirklich viel gelaufen. Nur immer mal wieder eine kurze Strecke. Außerdem war ich nicht alleine.” Zach holte tief Atem. „Ich war mit Taff unterwegs. Ich bin ihm gestern über den Weg gelaufen. Wir haben geredet und, nun ja, haben beschlossen heute Morgen Laufen zu gehen.”
Es herrschte Totenstille, dann sagte Jane, „Aber, ich dachte....”
„Ja, Mama. Ich hab gesagt , dass ich Taff nicht hasse. Tu ich auch nicht. Und ich habe keine Angst vor ihm. Ich weiß, dass ich euch das lange Zeit habe denken lassen. Es war nur... einfacher.”
„Einfacher?” wiederholte sein Vater verwirrt. „Einfacher als was?”
„Als...als zu erklären, warum ich so reagiert habe.” Zach warf Dr. Barrett einen verzweifelten Blick zu. „Muss ich darüber reden?”
„Natürlich nicht”, sagte Dr. Barrett. „Du und deine Eltern bestimmen diese Sitzungen, Zach – ich bin nur hier um zu vermitteln.”
„Ich würde es gerne wissen, Liebling”, sagte Jane ruhig. „Es hat uns wirklich Sorgen gemacht, zu denken, dass etwas passiert ist zwischen dir und David, weshalb du so...”
„Nein! Herrgott, nein”, Zach schüttelte den Kopf. „Ich habe nicht mal mit Taff geredet , bevor ich zu Tante Alicia geflogen bin. Nein, David hat überhaupt nichts gemacht. Es war alles meine Schuld. Ich meine....” Er seufzte und ließ seinen Kopf hängen. „Ihr wisst doch, wie fertig ich war, als ich zurück in die Staaten gekommen bin. Ich habe nicht mal geredet , Herrgott noch mal. Ich hatte Angst vor euch . Ich hatte vor allem Angst.” Er zog einen tiefen, zitternden Atemzug
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