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Auf der Suche nach Zach (German Edition)

Auf der Suche nach Zach (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach Zach (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Speedwell
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Bier aus und David hielt ihm seine Hand hin. Zach ließ seine Flasche wortlos in Davids Hand fallen und der schmiss sie beide in die Recyclingtonne unter der Treppe. Dann stand er am Fuß der Treppe und sah zu Zach zurück.
    „Taff?”
    „Ja?”
    „Ich muss es wissen... du hast gesagt, du willst nur wissen, warum ich dich hasse. Warum denkst du, dass ich dich hasse?”
    „Nun, vielleicht, weil ich dich schreien gehört habe, als deine Eltern dir gesagt haben, dass ich dich besuchen wollte? Als ich gehört habe, dass du zurück bist, hab ich den ersten Flug von Neuseeland nach North Carolina genommen, um dich zu sehen. Ich habe draußen im Flur gewartet. Du hast uns eine Heidenangst eingejagt.” David zupfte an der abblätternden Farbe des Geländers.„Du hast mir Angst eingejagt.”
    „Es tut mir leid, dass ich dir weh getan hab”, sagte Zach leise.
    „Oh, ich würde nicht sagen, dass du mir weh getan hast”, sagte David. „Schmerz geht vorbei. Aber ich habe dir keine Schuld gegeben, Zach. Ich wusste, dass das, was mit dir passiert ist, jede Chance zerstört hat, die wir vielleicht gehabt hätten. Das ist ok. Ich verstehe das. Aber das Schlimmste war, dass wir nicht mal mehr Freunde sein konnten.”
    „Ich würde gerne wieder dein Freund sein.”
    David hob den Kopf und begegnete seinem Blick. „Meinst du das ernst?”
    „Ja. Was passiert ist, da im Krankenhaus... es gab Gründe dafür. Gründe, mit denen ich immer noch zu kämpfen habe. Aber es war nie deine Schuld. Ich habe dich nie gehasst oder dir die Schuld an allem gegeben. Vor dir hatte ich nie Angst. Es ging dabei nicht um dich. Dick und Jane haben das nie wirklich verstanden. Sie denken immer noch, ich habe etwas gegen dich, aber das hatte ich nie. Nicht mal, als ich im Dschungel war... Es war nie Hass.” Er schluckte schwer. „Ich weiß nicht, ob ich jemals die Person sein könnte, die du dir vorstellst. Himmel, ich weiß ja noch nicht mal, ob ich wirklich dein Freund sein kann oder überhaupt jemandes Freund. Ich hab dir gesagt, dass ich total fertig bin, Mann. Du ahnst nicht mal, wie sehr.”
    „Bist du gemeingefährlich? Ein Serienmörder? Quälst Tiere? Verfolgst Kindergartenkinder?”
    „Was? Nein, natürlich nicht!”
    David zuckte mit den Schultern. „Das reicht aus.”
    „Meinst du das ernst? Du willst mit mir befreundet sein?”
    David grinste, all die Müdigkeit aus seinem Gesicht verschwunden. „Natürlich.”
    Zach lächelte - das erste Mal seit einer Ewigkeit. „Papa und ich gehen Samstag oben am Peak wandern. Willst du mit uns kommen?”
    „Klar, aber bis Samstag ist noch lange hin. Es ist erst Dienstag. Wie wäre es, wenn du morgen mit mir Laufen kommst? Ich war noch nicht wieder draußen auf der Strecke, seit ich zurück bin.”
    „Ich hab noch nicht besonders viel Ausdauer”, gab Zach zu. „Ich weiß nicht, wie lange ich durchhalte.”
    „Dann gehen wir es langsam an und wechseln Laufen und Gehen ab. Ich hab zu meiner Zeit ein paar Leute trainiert.” David grinste wieder. „Ich treffe dich hier um sieben Uhr.”
    „Sieben Uhr morgens oder abends?”
    „Ha ha ha. Sieben Uhr morgens, Witzbold. Sei bloß froh, dass es nicht um sechs ist.” Er wischte sich die Hände ab und griff in seine Tasche nach dem Autoschlüssel. „Wir gehen es langsam an, Zach. Ich will nur nicht immer Angst haben müssen, dir über den Weg zu laufen. Ich will mich nicht schuldig fühlen, nur weil ich eine Weile bei meiner Mutter wohne. Ich wünschte nur... Mir ist klar, dass es nicht mehr so sein kann wie es war, aber ich will die Dinge auch nicht so lassen wie sie sind.”
    „Nein”, sagte Zach. Er stand auf den Stufen und blickte zu David hinunter. „Ich sehe dich dann morgen früh.”
    „Jupp”, sagte David.
    Plötzlich erschöpft, nickte Zach und ging nach drinnen. Er schloss die Tür und schaffte es noch, die Lichter auszumachen und zum Bett zu gelangen, ehe er zusammenbrach. Muss aus diesen Schuhen raus, dachte er noch vage, und fiel dann in einen traumlosen Schlaf.

    D AVID sah, wie die Lichter ausgingen, dann schleppte er sich zum Auto, kroch in den Fahrersitz und ließ seine Stirn auf das Steuerrad sinken. Zach hatte erschöpft und ausgelaugt ausgesehen und so fühlte er sich jetzt auch. Aber unter der Erschöpfung lag ein warmes Gefühl des Triumphs und der Zufriedenheit, als ob er alles bekommen hätte, das er sich zu Weihnachten gewünscht hatte. Zach hasste ihn nicht. Zach wollte wieder mit ihm befreundet sein. Er

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