Auf der Suche nach Zach (German Edition)
einen Schluck Bier. „Ich komme nicht gut mit unerwarteten Situationen klar. Die meisten Leute haben eine, ich weiß nicht, 'ne Art Puffer oder etwas in der Art, der ihnen hilft herauszufinden, wie man am besten reagieren sollte. Ich … ich flippe einfach nur aus. Nicht sehr erwachsen.” Er schenkte David ein kurzes humorloses Lächeln und trank etwas mehr Bier. „Ich bin ein Kontrollfreak. Wenn etwas nicht so geht wie ich es will, raste ich aus.”
„Du hast nicht erwartet, dass ich bei Terrys auftauchen würde.”
„Ich hatte nicht erwartet, dass du überhaupt irgendwo auftauchen würdest. Bescheuert von mir.” Zach schüttelte den Kopf. „Ich wusste, dass du wieder in der Stadt bist, aber ich nahm wohl an, dass du nur Zuhause sitzen würdest, bis du ausziehst und dass du danach wahrscheinlich eher in die Stadt gehen würdest und ich dir nicht über den Weg laufen müsste. Du gehst nicht zu solchen Absteigen wie der dreckigen Gans oder Fat Charlies. Ich dachte... ich dachte, du würdest auch nicht zu Terrys gehen, nicht gleich in der zweiten Nacht zu Hause. Ich dachte, du würdest bei DB sein oder Maggie und Alex.”
„Du nennst meine Mutter immer noch 'DB'?” fragte David amüsiert.
Zach schüttelte den Kopf. „Ich rede meistens nicht mit ihr”, gab er zu. „Meistens rede ich mit niemandem. Es ist... ich weiß nicht. Es ist hart.”
„Du redest hier gerade Bände”, betonte David.
„Entschuldige.”
„Nein. Es ist nett. Es ist fast wie in alten Zeiten. Du hast nie aufgehört zu reden, damals. Du hast allen ein Ohr abgekaut. Aber du warst nicht langweilig. Du warst nie langweilig.” Er lächelte Zach schwach an. „ Höllisch nervig manchmal, aber nie langweilig.”
Zach zupfte am Etikett seiner Flasche. „Ja, wahrscheinlich. Es ist schon lange her.”
David fragte sanft: „Kannst du darüber reden, was dir passiert ist oder ist das ein zu sensibles Thema für dich?”
„Ist es”, gab Zach bitter zu.
„Ich hab vorhin diesen Typen bei Terrys getroffen. Brian irgendwie. Kennst du ihn?”
Zach schüttelte den Kopf. „Vielleicht. Ich weiß nicht. Ich erinnere mich nicht.”
„Blonder Surfer-Typ. Wie ich.”
Zach zuckte zusammen. „Mmh. Vielleicht.”
„Er nannte dich die Eiskönigin. Sagte, du würdest immer gelassen bleiben. Immer kalt.” David nahm einen Schluck Bier. „Er sagte auch, du seist ein irrer Fick.”
Einen Moment lang herrschte Totenstille. Dann sagte Zach: „Ja. Das stimmt wohl. Ich versuche es wenigstens zu sein. Ich meine, ich versuche aufzupassen, dass es ihnen gut geht. Ich meine... du weißt schon.”
„Dass sie vor dir kommen, meinst du?”
Zachs Gesicht brannte schamrot. „Himmel”
David lachte vor sich hin. „Entschuldige. Ich wollte nicht so persönlich werden”
„Es ist ok.”
„Ich meine, es ist schwer, das Kind, dass ich kannte, mit jemanden in Einklang zu bringen, den man 'die Eiskönigin' nennt. Es ist seltsam.”
„Nun ja.” Zach zögerte, dann sagte er müde: „Ich nehme an, das Kind, das du kanntest, gibt es nicht mehr. Nur noch ich bin übrig. Die kaputte, durchgeknallte, kaltherzige Eiskönigin. Verprügelt, vernarbt und verwirrt.”
„Aber immer noch schön”, sagte David.
Zach blinzelte. „Was?” fragte er verwirrt.
„Du bist immer noch schön”, wiederholte David mit einem Achselzucken. „Das ist kein Kompliment, nur eine Tatsache. Du musst wohl gute Gene haben.”
„Bin ich überhaupt nicht.” Zach schüttelte seinen Kopf. „Nicht wirklich. Das Licht hier ist ziemlich schlecht.” Er zeigte hoch zu der Halterung über der Tür. „Du klammerst dich nur an alte Erinnerungen.”
„Nein, tue ich nicht”, sagte David trocken. „Zum Einen siehst du jetzt völlig anders aus als damals. Ich meine, du warst ein hübscher kleiner Junge, das letzte Mal, als ich dich gesehen habe. Jetzt siehst du aus wie ein Mann. Tut die Narbe weh?” Er zeigte auf Zachs Nacken mit der Flasche in seiner Hand.
„Nein. Warum?”
„Du reibst sie andauernd.”
„Oh. Aus Gewohnheit, nehme ich an.”
„Oh, ok. Was haben sie mit dir gemacht, versucht dich zu hängen?
Zach schüttelte den Kopf. „Nein. Das ist von einem Halsband.”
David setzte sich auf und starrte ihn an. „So wie ein Hundehalsband?”
„Genau wie ein Hundehalsband”, antwortete Zach trocken.
„Mist”, sagte David.
„Jupp.”
„Das ist übel.”
„Jupp.”
Diesmal war die Stille weniger angespannt und viel mehr freundschaftlich. Sie tranken ihr
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