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auf der verbotenen Insel

Titel: auf der verbotenen Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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habe sie ja selbst mit meinen eigenen Augen gesehen! Ich habe euch ja hierher gefahren! Ich weiß doch, wie blaß die Kleine war! Und sie durfte nichts sagen! Sie war ja vollkommen verschüchtert, das Kind! Nein, nein! Laßt mich los, ich mache nicht mehr mit! Für kein Geld der Welt.«
    »Auch nicht«, fragte der andere, »für tausend Dollar?« Seine Stimme klang lauernd, siegesbewußt.
    Pause. Anscheinend überlegte der Fischer. Tausend Dollar! Fuhr es den Kindern durch den Kopf, so viel Geld! Kein Wunder, daß der Fischer seinen Kindern so viel schöne neue Spielsachen versprochen hatte!
    »Tausend Dollar?« wiederholte der Fischer. Die Kinder konnten sich sein fassungsloses Gesicht vorstellen. »Tausend Dollar …« Aber dann rief er plötzlich: »Ich tue es nicht! Ich tue es auch nicht für Hunderttausend Dollar! Ich bin ein ehrlicher Mann! Ich lasse mich nicht in solche krummen Geschäfte ein!«
    Julius beugte sich zu Georg. »Das hätte ich gar nicht von diesem Brummbären erwartet«, flüsterte er.
    »Ich auch nicht«, wisperte Georg zurück, »Vielleicht haben wir uns doch in ihm getäuscht. – Was meinst du, was sie jetzt mit ihm machen werden?«
    Sie lauschten gespannt. Plötzlich hörten sie das Knacken von Zweigen, jemand keuchte, Schritte näherten sich ihrem Versteck.
    Die Kinder standen wie erstarrt.
    »Haltet ihn doch auf!« schrie einer wütend. »Er will abhauen! Seht ihr das nicht? So packt ihn doch, verdammt noch mal!«
    Man hörte das Fallen eines Körpers, Fluchen, Stöhnen, dann war es still. »Wir haben ihn, Chef«, sagte einer der Männer. »Was machen wir mit dem Burschen?«
    »Laßt mich los!« schrie der Fischer wild. »Laßt mich sofort los!«
    »Fesseln!« befahl eine Stimme. »Fesselt ihn und schafft ihn ins Kloster. Am besten ins Refektorium. Schließt den Raum ab. Dort kann er nicht entkommen.« Der fremde Mann lachte grimmig. Anne lief bei diesem Lachen ein kalter Schauer über den Rücken.
    »In seinem Gefängnis kann der Fischer ja noch einmal darüber nachdenken«, sagte der Mann höhnisch, »Ob es nicht besser ist, uns für tausend Dollar einen kleinen Gefallen zu tun,« Dann war es plötzlich ganz still. Die Stimmen hatten sich entfernt, schließlich waren sie ganz verstummt. Man hörte auf einmal wieder das Rauschen des Meeres und den Wind, der in den Baumkronen raschelte.
    »Los!« befahl Georg aufgeregt, »jetzt sind sie weg! Jetzt klettern wir über die Mauer!«
    Mit angehaltenem Atem lauschten die Kinder, ob sie von den Stimmen wirklich nichts mehr hörten. Offensichtlich waren die Männer alle im Kloster verschwunden, das man in der Dunkelheit von der Mauer aus überhaupt nicht sehen konnte.
    Anne schüttelte sich. »Bin ich froh, daß sie weg sind«, sagte sie erleichtert. »Die Männer hatten gräßliche Stimmen, nicht? Ich bin sicher, daß sie ganz furchtbar böse sind.«
    »Natürlich sind sie böse!« schnappte Georg zurück. »Was hast du denn gedacht? Hast du gedacht, daß Verbrecher freundliche gutmütige alte Herren sind?«
    »Streitet euch nicht«, unterbrach Richard beschwichtigend. »Überlegt lieber, was wir jetzt machen sollen. Offensichtlich ist der Fischer jetzt ganz in der Gewalt der Verbrecher.«
    »Ich habe gleich gewußt, daß er nicht böse ist!« sagte Anne triumphierend. »Er macht zwar einen groben Eindruck, aber er würde niemals mithelfen, ein kleines unschuldiges Mädchen zu entführen! Habt ihr gehört, wie er die Verbrecher angeschrien hat? Das war doch sehr mutig von ihm.«
    Julius nickte. »Bestimmt haben die Verbrecher ihm irgend welche Lügengeschichten erzählt, damit er sie hier auf die Insel bringt.«
    »Und viel Geld müssen sie ihm geboten haben!« fügte Georg hinzu.
    Richard wiegte sinnend seinen Kopf hin und her. »Das Refektorium«, sagte er langsam, »ich möchte bloß wissen, was sie mit dem Refektorium meinen.«
    Sie starrten angestrengt in den dunklen Garten. Wenn sie sich sehr bemühten, konnten sie schließlich ganz undeutlich und schemenhaft die Umrisse des alten Klosters erkennen. Aber es hätte ebenso gut Einbildung sein können.
    »Wie dunkel es hier ist!« flüsterte Anne schaudernd.
    »Man sieht ja seine Hand nicht vor Augen.« Sie bückte sich und kraulte Tims Kopf. Tim leckte freudig ihre Hand.
    »Guter Tim«, wisperte Anne, »ich bin ja so froh, daß wir dich dabei haben. »Refektorium«, wiederholte Richard, »wenn ich bloß wüßte, was das heißen soll.«
    Plötzlich hob Julius den Kopf. »Ich weiß es, sagte

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