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Auf die Freundschaft!

Auf die Freundschaft!

Titel: Auf die Freundschaft! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annika Bühnemann
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grinste. Ramona bemerkte nichts. Sie war ohnehin gerade damit beschäftigt, sich mit zwei Schülern herumzuschlagen, die eine Busfahrkartenerstattung wollten. Eigentlich wollte ich morgen zusammen mit Mike essen und ihn für seine Matheklausur abfragen. Ich stand auf und klopfte an die Tür zum Direktionsbüro. Lutz rief mich herein.
    „Hier war so ein Zettel“, fing ich an und schloss die Tür. „Damit kann ich gar nichts anfangen.“
    Lutz grinste.
    „Ich dachte mir, du hättest vielleicht Lust, zu kochen“, sagte er und ich starrte ihn an.
    „Wie bitte? Ich dachte, du meintest, dass wir irgendwo essen gehen!“
    Ich hoffte, ich hatte mich verhört. Natürlich würde ich uns gerne mal ein Essen kochen, auch wenn meine Kochkünste nicht gerade ausgeprägt waren. Aber mich zu überreden, für ihn zu kochen, fand ich ziemlich dreist.
    „Essen gehen geht nicht, da könnte man uns sehen, Claudia. Aber wenn du nicht willst, dann ist das schon in Ordnung. Ich kann auch kochen.“
    „Eigentlich habe ich den Abend schon mit Mike verplant. Wie wäre es denn am Samstag?“
    „Ich kann am Wochenende nicht, da besuche ich immer meine kranken Eltern in Braunschweig. Die brauchen mich und ich bin schon deprimiert genug, dass ich sie nur einmal die Woche sehen kann. Dann lass es uns auf nächste Woche verschieben.“
    Ich überlegte.
    „Ich kann Mike auch sagen, dass sich der Plan geändert hat. Das ist nicht so schlimm. Er wird es verstehen.“
    Lutz stand auf.
    „Das ist wirklich nett von dir. Dann sei doch so gegen acht Uhr bei mir.“
    Ich ging zu ihm hin und gab ihm den Zettel zurück. Er warf ihn achtlos auf den Schreibtisch. Ich strich über seine Brust und meine Hand glitt unter sein Jackett, aber er wehrte sich.
    „Nicht hier, Claudia.“
    Enttäuscht ließ ich die Hände sinken und entfernte mich wieder von ihm.
    „Okay, dann also morgen“, sagte ich leise. Er nickte.
     
    Mike war zu Hause, als ich die Tür aufschloss und in unsere Wohnung trat. Sein Zimmer sah aus wie nach einem Bombeneinschlag. Überall lagen Klamotten, Schulbücher und Kleinigkeiten verstreut und sein Bett hatte er auch nicht gemacht. Ich seufzte, stellte meine Tasche neben den Schuhschrank und machte mir einen Kaffee. Dann ging ich zu Mike.
    „Hey, was machst du so?“, fragte ich und Mike sah mich irritiert an.
    „Hausaufgaben.“
    „Ich muss mal mit dir reden.“
    Er klappte das Buch, in dem er gerade gelesen hatte, zu. Ich stellte meine Tasse auf einen leeren Platz auf dem Schreibtisch und setzte mich neben ihn.
    „Ich muss unseren gemeinsamen Abend morgen leider verschieben“, begann ich. Es tat mir leid, Mike zu versetzen, aber wir aßen im Grunde ja jeden Tag zusammen und Lernen war auch nicht gerade eine Abendbeschäftigung, die Mike Freudenrufe entlocken würde.
    „Das trifft sich gut, ich gehe nämlich mit Melanie ins Kino“, antwortete Mike.
    „Mit Melanie Stein?“
    „Kennst du noch eine andere?“
    Karins Tochter fand Mike also so arrogant, dass sie gleich mit ihm ins Kino ging. Außerdem schrieben die beiden Mittwoch eine Klausur, da sollten sie ausgeschlafen und gut vorbereitet sein. Ich teilte Mike meine Bedenken mit.
    „Ach, Mom, komm schon. Melanie ist saugut in Mathe, ich schreib einfach bei ihr ab. Und was hast du morgen vor?“
    Ich zögerte.
    „Ich wurde zum Essen eingeladen.“
    „Von wem?“
    Ich räusperte mich. Lutz verstand sicher, dass ich Mike informieren musste. Wenn das mit uns so weiterging, würde er es sowieso erfahren. Außerdem wollte ich Mike nicht noch einmal belügen, um mich mit Lutz zu treffen.
    „Von Lutz Wantisek.“
    „Dem Schuldirektor?!“, rief Mike entsetzt.
    „Kennst du noch einen anderen?“, äffte ich ihn nach.
    „Was willst du denn von dem?“
    Das „dem“ sprach er so angewidert aus, als hätte er gerade etwas Verdorbenes gegessen.
    „Wir verstehen uns gut und Lutz ist ein wirklich netter und zuvorkommender Mann. Du wirst ihn mögen, wenn du ihn richtig kennenlernst. Aber eine Bitte habe ich: Du darfst es niemandem erzählen.“
    „Warum nicht?“
    „Weil wir es noch nicht öffentlich machen wollen. Du kannst das doch sicher verstehen, Mike. Lutz steht sozusagen in der Öffentlichkeit und es macht keinen guten Eindruck, wenn bekannt wird, dass er mit seiner Sekretärin ausgeht. Du hast es ja erlebt, man kann nie sicher sein, ob eine Beziehung hält. Wir wollen einfach sehen, wie sich alles entwickelt.“
    „Du weißt schon, dass Dr. W. bei uns Deutsch

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