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Auf die Freundschaft!

Auf die Freundschaft!

Titel: Auf die Freundschaft! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annika Bühnemann
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Ken. Lutz streichelte meinen Rücken. Ich blickte zu ihm auf und reckte meinen Hals. Lutz kam mir ein Stück entgegen, sodass ich ihn küssen konnte. Wir machten uns gar nicht erst auf den Weg ins Schlafzimmer, wo die Couch doch auch ganz gemütlich war.
     
    ***
     
    An nächsten Freitag traf ich mich mit meinen Mädels. Hannah, Karin und Maria warteten bereits bei einem Glas Hugo auf mich. Allerdings kam ich gar nicht dazu, meine Gedanken mit ihnen zu erläutern, denn sie waren schon tief in einem Gespräch verstrickt. Anscheinend ging es um Hannah.
    „Also du schläfst mit ihm und machst ihm Hoffnungen und lässt ihn dann immer wieder fallen“, sagte Karin, doch Hannah unterbrach sie sofort.
    „Ich mache ihm keine Hoffnungen! Wir treffen uns, wir haben Spaß, dann trennen wir uns wieder. Keine Gefühlsduselei, kein Frühstück, keine romantischen Versprechungen und kein Hinhalten…“
    Sie warf mir einen seltsamen Seitenblick zu.
    „Ich weiß nicht, was er sich da einbildet.“
    Ich räusperte mich kurz.
    „Worum geht es denn eigentlich?“
    Hannah erklärte ihre Situation:
    „Es geht um Philipp, einen Studenten. Wir hatten ein paar Mal Spaß und das war es. Dummerweise waren wir auch ein Mal bei mir, also weiß er, wo ich wohne. Er schickt mir Blumen und Briefe, macht sogar Videos mit Liebeserklärungen und lädt sie bei Youtube hoch. Ich werde ihn einfach nicht mehr los. Es ist wirklich anstrengend und hochpeinlich, ich will nichts von ihm und er würde mich am liebsten morgen heiraten. Vor allem diese Videos sind höchst geschäftsschädigend.“
    Ich überlegte kurz.
    „Und du bist dir sicher, dass du ihm keine Hoffnungen gemacht hast?“
    Hannah nickte vehement.
    „Ist ja nicht so als hätte ich ihm meine Liebe gestanden oder so etwas. Es scheint, als habe er einfach ein Auge auf mich geworfen und-“ Sie brach jäh ab und riss ihre Augen auf. Wir drehten uns dahin um, wo ihr starrer Blick hinzeigte.
    „Er ist hier“, flüsterte Hannah entsetzt, als sei der junge Mann, der gerade das Lokal betrat, ein stadtbekannter Axtmörder, der es auf junge Anwältinnen abgesehen hätte.
    Vielleicht war er es ja?
    Ich sah mir den Mann an. Mann war eigentlich eine Übertreibung, der Kerl war nicht über 25 Jahre alt, vielleicht sogar erst Anfang 20. Er sah allerdings wirklich gut aus, das musste ich Hannah lassen. Vor zwanzig Jahren wäre er sicher auch mein Typ gewesen, aber heute konnte ich nicht nachvollziehen, was sie von so einem Jungspund wollte.
    Philipp setzte sich lässig auf einen Platz, von dem aus er unseren Tisch gut im Blick hatte und sprach mit dem Kellner.
    Hannah war wütend.
    „Also wenn der mir jetzt auch noch auf Schritt und Tritt folgt und mich sogar bei den Mädelsabenden beschattet, dann kann der aber was erleben!“
    Beinahe wäre Hannah aufgesprungen und zu dem jungen Mann gegangen, um ihm die Leviten zu lesen, aber wir konnten sie zurückhalten.
    „Komm schon, Hannah, das ist ein kleiner Junge, der sich ein wenig verliebt hat. Ignorier ihn, lass dich nicht mehr auf ihn ein und er wird drüber wegkommen“, schlug Maria vor und nippte an ihrem Glas. Hannah schnaubte verächtlich und wandte sich ab.
    „Wehe, er steht auf, dann kann der was erleben“, murrte sie. „Ich werde ihn verklagen, wenn er diese Videos nicht umgehend entfernt. Und das werde ich ihm jetzt sagen.“
    Ehe wir Hannah daran hindern konnten, stand sie auf und ging schnurstracks auf Philipp zu. Wenn er überrascht oder entsetzt war, verbarg er es gut. Es wirkte fast so, als habe er damit gerechnet, sie aufstehen zu sehen. Ich konnte nicht verstehen, was Hannah sagte, aber ihre Körpersprache war eindeutig. Sie machte ihm unmissverständlich klar, dass sie ihn nie wieder sehen wollte. Anfangs lächelte Philipp noch, aber dann verzog sich sein Gesicht und er sah aus, als habe er Schmerzen. Er diskutierte mit Hannah, die die Arme vor der Brust verschränkte und ihn mit einer solchen Arroganz anblickte, wie ich sie mir immer bei Gericht vorstellte. Plötzlich sprang Philipp wütend auf, wedelte mit seinen Armen herum und rannte zur Tür hinaus. Hannah kam zurück und wirkte nicht im Mindesten emotional.
    „Ich denke, er hat es verstanden“, meinte sie und setzte sich wieder zu uns.
    „Wie oft hast du schon mit ihm Schluss gemacht?“, fragte Karin skeptisch.
    „Das war jetzt das dritte Mal. Aber ich hab auch keine Lust mehr drauf. Cheers, Mädels!“
    Hannah erhob ihr Glas.
    „Auf die Freiheit!“
    Wir stimmten ein

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