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Auf die Freundschaft!

Auf die Freundschaft!

Titel: Auf die Freundschaft! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annika Bühnemann
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Du weißt schon, was ich will- Kleid und ich wollte mit meinen Freundinnen ins Theater, nicht mit einem Mann. Nein, ich entschied mich für eine schicke weiße Bluse mit einer Kette aus dicken grünen Glaskugeln, die im Licht schimmerten, dazu eine schlichte schwarze Faltenhose und Stilettos, die ich in einem Anfall von Kaufrausch erstanden hatte – schwarze Teile mit grünen Pailletten am Absatz. Ich musste sagen, ich fand mich sehr schick und auch Mike pfiff lobend durch die Zähne, als ich mich von ihm verabschiedete.
    „Du gehst aber doch nur mit den Mädels ins Theater, oder?“, grinste er. „Oder muss ich mir Sorgen machen?“
    „Sehr witzig, mein Schatz. Denk an unsere Abmachung: Spülmaschine ausräumen und Waschmaschine einschalten. Wenn etwas ist, du kannst mich auf dem Handy erreichen.“
    „Viel Spaß!“
     
    Karin stand bereits vor der Haustür, als ich bei ihr eintraf. Sie stöckelte zum Auto. Auch Karin hatte sich lange nicht mehr so herausgeputzt. Maria gesellte sich wenige Minuten später in ihrem violetten Wasserfallkleid zu uns und brabbelte vor lauter Aufregung die ganze Fahrt über. Plötzlich schrie sie auf.
    „Ich habe meine Eintrittskarte vergessen!“
    Karin stöhnte auf. „Ist nicht wahr!“
    „Ihr kennt mich doch.“
    Also drehten wir um, Maria holte ihre Karte und dann fuhren wir endlich weiter. Hannah, wie erwartet, war die klassische Eleganz in ihrem sündhaft teuren Designer-Hosenanzug und trug die höchsten Schuhe von uns allen.
     
    Es war bereits ein wenig knapp, als wir um fünf vor Acht das Theater betraten, unsere Jäckchen abgaben und dann in den Saal eingelassen wurden.
    „Reihe 12, Platz 15“, las ich mir selbst vor und suchte im Halbdunkel nach der richtigen Reihe. Dann fand ich sie und bog ein, gefolgt von den anderen Mädels. Ich setzte mich hin, Karin plumpste geräuschvoll neben mir nieder und ich seufzte erleichtert auf, dass wir unsere Plätze eingenommen hatten, bevor die Vorstellung begonnen hatte.
    Plötzlich vernahm ich eine mir sehr bekannte Stimme direkt hinter mir.
    „Kannst du etwas sehen? Von hier aus wirkt die Bühne ziemlich winzig.“
    Wie in Zeitlupe drehte ich mich um und hatte keine Kontrolle mehr über meine Gesichtszüge. Es war Lutz. Er saß in der Reihe hinter uns und starrte mich entgeistert an. Was mich noch mehr überraschte, war die Frau neben ihm. Sie musste ein paar Jahre älter sein als ich und sah mich nun fragend an.
    „Lutz?“, stellte ich überrascht fest. „Was machst du denn hier? Ich dachte, du bist in Braunschweig bei deinen Eltern!“
    „Darf ich fragen, wer Sie sind?“, fragte seine Begleiterin freundlich, weil Lutz keine Anstalten machte, mir zu antworten. Sein Gesicht war plötzlich fahl.
    „Ich bin Claudia Robinson“, antwortete ich und gab der Frau die Hand.
    „Meine Sekretärin“, warf Lutz ein. Ich bestrafte ihn mit einem bösen Blick.
    „Schön, Sie kennenzulernen! Ich bin Linda Wantisek, Lutz‘ Frau“, antwortete die Frau lächelnd.
    Seine Frau? Das konnte unmöglich sein! Auch die Mädels starrten Lutz nun an.
    „Deine Frau lebt noch?“, platzte es aus mir heraus.
    Ich hatte Lutz noch nie so nervös erlebt wie in diesem Augenblick. Linda sah erst mich an und dann Lutz. Sie wirkte verwirrt.
    „Was meinen Sie damit?“, fragte sie dann an mich gewandt, als Lutz nichts sagte.
    „Das lassen Sie Ihren Ehemann mal erklären. Ich bin gespannt“, erklärte ich laut. Es sollten ruhig alle hören, die um uns herum saßen! Lutz wand sich wie eine Schlange im Griff eines Raubvogels.
    „Schatz, vielleicht sollten wir das nachher in Ruhe klären.“
    Linda wandte sich an mich: „Sagen Sie es mir! Was zum Teufel läuft hier?“
    Linda tat mir unheimlich leid.
    „Wir haben eine Affäre“, erklärte ich, „aber er hat mir nie gesagt, dass er verheiratet ist. Im Gegenteil, er hat behauptet, seine Frau sei tot! Wenn ich gewusst hätte, dass das gelogen war…“
    Lindas Gesicht spiegelte Entsetzen wider.
    „Du hast mich betrogen und behauptet, ich sei tot?“, wiederholte sie schrill und Lutz wurde immer kleiner.
    „Ich glaube, ich spinne! Wirklich, du wirst immer dreister, Lutz! Wie lange läuft das schon so? Die ganzen Jahre?“
    „Schatz, das stimmt so nicht“, versuchte sich Lutz an einem nicht sehr überzeugenden Umstimmungsversuch.
    „Lüg mich bloß nicht an, Lutz!“, rief Linda. „Ich kann es nicht glauben! Wie dumm bin ich eigentlich? Die Blumen! Das war dein schlechtes Gewissen, wie? Und ich

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