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Auf die Freundschaft!

Auf die Freundschaft!

Titel: Auf die Freundschaft! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annika Bühnemann
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tat gut!“ Er reckte sich und setzte sich auf. Ich beschloss, die Chance zu nutzen.
    „Darüber wollte ich auch mit dir reden.“
    Lutz sah mich fragend an.
    „Sei bitte nicht beleidigt, aber ich finde unser Sexleben alles andere als gut. Für dich ist es das vielleicht, aber ich komme nie auf meine Kosten.“
    „Meine Frau hat sich nie beschwert.“
    „Ich bin aber nicht deine Frau! Das ist ja eines unserer Probleme. Es ist noch immer nicht offiziell mit uns, du hast noch nie gesagt, dass du mich liebst, unser Sex ist langweilig und ich weiß nicht mal, ob ich das alles hier noch will.“
    „Nun mach aber mal halb lang!“, rief Lutz.
    „Tut mir leid, Lutz, aber genau so ist es. Beantworte mir bitte nur eine einzige Frage: Liebst du mich?“
    Lutz stand auf und angelte sich seine Unterhose von einem Schemel, der in der Ecke stand. Mir fiel auf, dass er im Vergleich mit Ken doch nicht so attraktiv war, wie ich mir immer eingeredet hatte. Ich suchte mir ebenfalls meine Kleidungsstücke zusammen und zog mich an. Lutz schlug seinen Schulleiter-Tonfall an.
    „Hör mal zu, Claudia, ich…“
    „Nein, du hörst mir jetzt mal zu! Wenn du mich nicht liebst, dann gib es einfach zu, aber hör bloß auf, mich wie ein Schulkind zu behandeln! Es ist eine ganz einfache Frage: Liebst du mich oder liebst du mich nicht?“
    Ich starrte ihn an. Dieses Mal konnte er sich nicht herauswinden wie sonst. Statt auf meine Frage einzugehen, wurde Lutz plötzlich laut.
    „Ich weiß gar nicht, was du wieder hast! Andauernd nörgelst du an allem herum! Du verstehst einfach nicht, dass ich in meiner Position nicht einfach mit einer dahergelaufenen Sekretärin-“
    „Einer dahergelaufenen Sekretärin?“, schrie ich empört. „So denkst du also von mir? Ich bin für dich nichts weiter als eine Untergebene und dahergelaufene Sekretärin? Ich fasse es nicht!“
    „So habe ich das nicht gemeint, ich wollte sagen, dass…“
    „Oh, doch! Du hast genau das gesagt, was du gedacht hast, Lutz! Zum ersten Mal warst du vollkommen ehrlich. Ich weiß, dass ich es dir nie recht machen kann. Ich bin nicht so gebildet wie du, aber ich bin keineswegs dumm. Im Gegenteil, meine soziale Kompetenz übersteigt deine bei Weitem! Weißt du was? Vergiss es! Du liebst mich nicht und wenn du mich nicht liebst, können wir es auch gleich lassen.“
    Ich war im Begriff, nach unten zu stürmen und das Haus zu verlassen, aber Lutz konnte mein Handgelenk greifen.
    „Es tut mir leid, Claudia. Ich wollte dich nicht beleidigen. Bitte, entschuldige meine Worte. Natürlich kannst du es mir recht machen. Ich bin gerne mit dir zusammen!“
    Ich funkelte ihn an. Wut und Enttäuschung ballten sich zu einem Klumpen in meinem Magen.
    „Ich gehe jetzt.“
    Mit diesen Worten riss ich mich los und fuhr nach Hause.

Kapitel 7
     
    Die kommende Schulwoche ging noch viel langsamer vorbei als ich es befürchtet hatte. Am Montag würdigte mich Lutz keines Blickes. Am Dienstag bat er mich unter einem Vorwand zu sich ins Büro.
    „Es tut mir leid“, sagte er. Seine Stimme klang hart.
    „Mir auch“, antwortete ich nicht weniger emotionslos. „Oder weißt du was? Es tut mir nicht leid! Nein, ernsthaft, Lutz, es tut mir überhaupt nicht leid. Ich habe dich gefragt, ob du mich liebst und du konntest es nicht beantworten. Welche Frau wäre da nicht verletzt?“
    „Auch das tut mir leid. Gib mir bitte noch ein wenig Zeit.“
    „Pff“, machte ich schulterzuckend. „Kannst ja mal am Wochenende drüber nachdenken.“
    „Ich denke, so lange wie wir streiten, sollten wir uns abends nicht treffen“, fuhr Lutz fort. Ich zog meine Augenbrauen hoch.
    „Du willst mich also nicht sehen“, stellte ich fest. Ich fand sein Verhalten mehr als kindisch.
    „Ich muss nachdenken und dazu muss ich alleine sein. Bitte, Claudia.“
    „Wenn du meinst.“
    Ich zuckte ein weiteres Mal mit den Schultern und ging an meinen Platz zurück. Dann hatte ich eben mehr Zeit für Mike und die Mädels.
    Eine SMS blinkte auf meinem Handy.
    „Hey, Honey, wünsche dir eine tolle Arbeitswoche!“, schrieb Ken.
    Ach, Ken...
      
    Ich blickte am darauffolgenden Samstagabend in meinen Kleiderschrank. Heute stand unser Theaterbesuch an. Lutz hatte sich mal wieder nicht abgemeldet, bevor er nach Braunschweig gefahren war, um wie jedes Wochenende seine Eltern zu besuchen.
    Eine halbe Sekunde lang dämmerte der Gedanke in mir auf, das rote Kleid von damals heute anzuziehen, aber ich schüttelte den Kopf. Das war ein

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