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Auf die Freundschaft!

Auf die Freundschaft!

Titel: Auf die Freundschaft! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annika Bühnemann
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habe mich gefreut, endlich mal wieder Blumen zu bekommen!“
    Ihre Stimme wurde dünn. Ich unterstützte sie und fuhr Lutz ebenfalls an: „Wie kannst du es wagen, uns so zu verarschen? Heißt das etwa, dass du jedes Wochenende zu deiner Frau gefahren bist, statt zu deinen Eltern?“ Ich wandte mich an Linda Wantisek. „Wohnen Sie in Braunschweig?“
    Sie nickte. „Ja, da wohnen wir zusammen mit unserer Tochter, deshalb-“
    „Eine Tochter gibt es auch noch?“, entfuhr es mir. Nun wurde mir alles klar! Lutz führte zwei Leben: Ein heiles Familienleben in Braunschweig und ein mehr oder minder aufregendes Fast-Single-Leben in Oldenburg!
    „Okay, jetzt reicht es. Lutz, du bist das größte Arschloch, das es gibt! Leben deine Eltern überhaupt noch oder war das auch nur eine Erfindung?“
    „Nein, die leben wirklich in einem Pflegeheim“, flüsterte Lutz. Jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
    „Warum sind Sie überhaupt hier?“, fragte Hannah von ihrem Platz aus.
    Die Menschen um uns herum lauschten alle neugierig.
    „Das geht Sie überhaupt nichts an!“, rief Linda gereizt.
    „Ich hatte Freikarten“, nuschelte Lutz so leise, dass ich es gerade noch hören konnte.
    Im Theater wurde es nun dunkel. Die Vorstellung begann.
    „Ich kann hier jetzt nicht sitzen und mir in Ruhe die Vorstellung ansehen“, sagte ich zu meinen Freundinnen. „Ich glaube, ich brauche frische Luft. Hier stinkt es mir zu sehr nach Lügnern.“
    Sie nickten. Ich wandte mich an Linda.
    „Es tut mir wirklich leid, dass wir es so erfahren haben. Lutz, für mich bist du gestorben.“
     
    Draußen sprachen alle durcheinander.
    „Unerhört!“, rief Maria. Ihr war die Lust auf das Theaterstück verloren gegangen. „Lasst uns doch zu mir fahren und einen Film gucken. Bei ein paar Gläsern Sekt verkraftet man den Schock vielleicht besser.“
    Selbst Hannah, die häufig genug die Rolle der Geliebten inne hatte, war schockiert über die neuen Erkenntnisse.
    „Männer sind doch alle gleich“, sagte sie und sah sich offensichtlich in ihrer Lebenseinstellung bestätigt. Sie drehte sich zu mir um.
    „Jetzt weiß ich auch, warum Lutz uns nie kennenlernen wollte. Er hatte Angst, wenn er sich zu vielen Leuten mit dir zusammen zeigt, kriegt seine Frau es irgendwann mit. Also, ich weiß gar nicht, was du an dem findest! Ich dachte, er sieht wenigstens gut aus.“
    Im Auto grübelte ich vor mich hin und kam mir unheimlich dumm und naiv vor. Kein Wunder, dass er mich nicht seiner Familie vorstellen wollte! Er war am Wochenende immer zu seiner Frau gefahren und unter der Woche durfte ich dann für Abwechslung sorgen. Dieser miese, kleine-
    „Achtung!“
    KNALL!
    Metall krachte auf Metall, eine unnachgiebige Kraft stieß uns nach vorne und ich knallte mit dem Kopf auf das Lenkrad. Alles wurde schwarz.
     
    Als ich wieder aufwachte, war um uns herum Lärm. Aufgeregte Stimmen schrien durcheinander, aber sie kamen nur gedämpft in meinem Gehirn an. Etwas blinkte blau und jemand schüttelte sacht meine Schulter.
    „Aber sie hat ihre Augen offen!“, rief jemand. Die Stimme erinnerte mich an Maria.
    In meinem Kopf pochte der Schmerz und ich hatte das Gefühl, mir auf die Zunge gebissen zu haben.
    „Maria?“, fragte ich.
    „Ich bin da, Süße. Wir hatten einen Unfall, aber es wird alles wieder gut. Du hast vermutlich eine Gehirnerschütterung. Wir bringen dich jetzt ins Krankenhaus. Mike und Ken sind auf dem Weg dorthin.“
    Langsam ergaben die Worte einen Sinn. Wir hatten einen Unfall? Plötzlich war ich hellwach und riss meinen Kopf herum – ein schlechte Idee, wie ich feststellen musste, denn mein Kopf fühlte sich an, als würde er zerbersten.
    „Wo bin ich denn?“, wiederholte ich und versuchte, Maria scharf zu stellen. Ich konnte alles nur verschwommen wahrnehmen.
    „Du sitzt noch im Auto. Wir bewegen dich lieber nicht wegen deiner Kopfverletzung. Der Rettungswagen ist schon da, ich erkläre dir alles später. Du wirst jetzt ins Krankenhaus gefahren. Vermutlich hast du ein Halswirbeltrauma oder wie das heißt. Ich komme mit.“
    Ich versuchte, mir alles zu merken und ergab mich einfach meinem Schicksal. Schon eine Sekunde später hatte ich alles wieder vergessen und merkte nur, dass jemand mich aus meinem Auto hob.
     
    Der diensthabende Arzt im Krankenhaus stellte ein Schleudertrauma fest und behielt mich eine Nacht zur Beobachtung dort. Ken und Mike besuchten mich noch am gleichen Abend, nachdem Maria ihnen Bescheid gegeben

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