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Auf die Plaetze, fertig - tot

Auf die Plaetze, fertig - tot

Titel: Auf die Plaetze, fertig - tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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während ihr Körper sämtliche Reserven mobilisierte.
    Dann war es geschafft. Mit einem letzten langen Stoß durchbrach sie die Wasseroberfläche und sog gierig die frische Luft in die Lungen.
    Mit einem Mal fühlte sie sich, als wäre sie mit einem Schaufelbagger zusammengestoßen. Alle Kraft schien aus ihrem Körper zu weichen. Es kostete sie wahnsinnige Anstrengung, ihre protestierenden Armmuskeln dazu zu bewegen, ihr Körpergewicht aus dem Wasser zu hieven.
    Carlie kam strahlend auf sie zugelaufen. "Wow!", rief sie begeistert. "Du hast das Feld von hinten aufgerollt! Echt, das war der absolute Wahnsinn!"
    Mehr als ein schlappes Lächeln brachte Aspen nicht zustande. "Hey, du brauchst gar nicht versuchen, mich aufzubauen. Der Start war mehr als erbärmlich. So einen miesen Durchgang habe ich schon lange nicht mehr hingelegt." Bis jetzt hatte sie sich noch nicht darum gekümmert, welche Platzierung sie belegt hatte; sie rechnete sich ohnehin keine großen Chancen aus. "Wie habe ich denn abgeschnitten?", fragte sie müde.
    "Wie du abgeschnitten hast?" Die anderen Mädchen starrten sie entgeistert an. "Menschenskind, du hast fast alle anderen abgehängt! Zum Schluss waren nur noch Dawn Hendrikson und eine andere Schwimmerin vor dir! Du hast zwei Punkte für uns nach Hause geholt!" Carlie grinste. "Hey, und das ist doch immerhin besser als das, was M’Bele abgeliefert hat."
    Erleichtert ließ sich Aspen auf die Bank fallen. Ihre Beine hätten sie keinen Zentimeter weiter getragen! "Und? Wie sieht jetzt der Zwischenstand aus? Liegen wir in Führung?"
    Carlie schüttelte den Kopf. "Nicht ganz. Die Mannschaft von Foley’s liegt mit hauchdünnem Vorsprung an der Spitze. Aber sie haben bloß einen winzigen Punkt mehr. Wir können sie also noch schlagen. Allerdings tritt Dawn Hendrikson beim letzten Rennen für die Foley High an – und die ist wirklich top!"
    Aspen nickte müde. Sie konnte die Spannung beinahe körperlich spüren, die vom Rest des Teams ausging. Wie Elektrizität lag sie in der Luft. Natürlich hoffte auch Aspen, dass sie am Ende als Sieger nach Hause fuhren. Doch im Augenblick fühlte sie sich einfach total ausgepowert und wünschte sich eigentlich nur noch eins: mindestens zehn Stunden Schlaf am Stück.
    "Mach dir nichts draus, Sportskanone. So was kann jedem mal passieren." Ryan ließ sich neben ihr auf die Bank fallen und legte ihr tröstend einen Arm um die Schulter. "Hey, es gibt Schlimmeres. Und außerdem hast du dich doch noch ziemlich gut aus der Affäre gezogen."
    Die Schwimmerinnen bereiteten sich für den letzten, entscheidenden Durchgang vor. Jetzt ging es um alles oder nichts. Wenn Foley dieses Rennen für sich entscheiden konnte, war die Sache für die Remington High gelaufen – und umgekehrt ebenso. Dennoch war Aspen nur mit Mühe in der Lage, die Augen offen zu halten.
    Sie zwinkerte krampfhaft, um die Müdigkeit zu vertreiben, als sie plötzlich aus den Augenwinkeln einen dunklen Schatten hinter den Schwimmerinnen wahrzunehmen glaubte. Angestrengt spähte sie in die Richtung. Doch der Schatten war verschwunden.
    Es ist definitiv Zeit für dich, ins Bett zu kommen! Du siehst ja schon Gespenster!
    Mit einem leisen Seufzen schloss sie die Augen. Doch keine zehn Sekunden später riss sie sie auch schon wieder auf. Ein gellender Schrei hatte sie aus dem Halbschlaf gerissen, dann ein seltsames Klatschen. Gleich darauf war ein Raunen durchs Publikum gegangen – doch Aspen hatte nicht die leiseste Ahnung, was überhaupt geschehen war.
    Irritiert blickte sie sich um. Dort, wo sich vorhin noch die Schwimmerinnen aufgewärmt hatten, herrschte jetzt heilloses Chaos. Überall waren Menschen, die aufgeregt mit den Armen fuchtelten und auf den Boden zu ihren Füßen starrten.
    "Was ist denn passiert, in Gottes Namen?", fragte sie Ryan, der neben ihr von seinem Platz aufgesprungen war.
    "Hast du’s denn nicht gesehen?" Entgeistert starrte er sie an. "Dawn Hendrikson ist gestürzt! Ich hab auch nichts Genaues erkennen können, aber es sah übel aus!"
    Mit einem Mal war Aspen hellwach. "Gestürzt? Aber ... Hat sie sich verletzt?"
    Ryan zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, ich kann so gut wie nichts erkennen."
    Wie gebannt beobachteten Ryan und Aspen, und mit ihnen das ganze Publikum in der Halle, wie sich zwei Sanitäter mit einer Trage einen Weg durch die Menge bahnten. Als sie kurze Zeit später zurückkehrten, lag ein junges Mädchen auf der Trage, das, weiß wie ein Leichentuch, den rechten

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