Auf die Plaetze, fertig - tot
Arm schützend vor die Brust gepresst hielt.
"Mein Gott!" Erschrocken riss Aspen eine Hand vor den Mund. "Das sieht ja gar nicht gut aus!"
Vom Platz hinter ihr hörte sie ein abfälliges Schnauben. "Jetzt tu mal nicht so, Taylor! Als würdest du der Kleinen auch nur eine Träne nachweinen!"
Ärgerlich schüttelte Aspen den Kopf. So ein Kommentar konnte natürlich nur von einer Person stammen: Logan Matthews. "Jetzt hör mir mal zu, ja? Bloß weil du jedem nur das Schlechteste wünschst, heißt das noch lange nicht, dass alle so verkehrt ticken müssen wie du, klar?"
Logan hob desinteressiert die Schultern, dann wandte sie sich ab.
Wie konnte ein Mensch nur so gleichgültig sein? Dieses Mädchen, Dawn Hendrikson, hatte sich womöglich ernsthaft verletzt – das konnte doch selbst Logan nicht egal sein!
Doch dann hörte sie, wie Logan auflachte und zu Chloe sagte: "Mensch, bin ich froh, dass diese dumme Ziege aus dem Rennen ist. Die hätte uns glatt den Sieg kosten können!"
Kalte Wut stieg in Aspen auf, doch sie kämpfte sie herunter. Es brachte nichts, sich mit Logan anzulegen. Sie war und blieb ein kaltherziges Biest. Dennoch fand sie das Verhalten ihrer Teamkameradin echt schäbig. Sich am Unglück anderer zu erfreuen, war nun wirklich unterste Schublade.
Ryan, der die ganze Zeit unruhig auf seinem Platz herumgerutscht war, sprang auf und sagte: "Ich kann hier nicht einfach tatenlos rumsitzen! Sorry, Aspen, du bist hoffentlich nicht böse, wenn ich dich hier einfach stehen lasse." Er hob entschuldigend die Achseln. "Ich kenn Dawn schon seit dem Kindergarten. Ich muss einfach nachsehen, ob sie okay ist, verstehst du?"
Aspen nickte, und schon war er verschwunden. Natürlich verstand sie Ryan. Es hatte ihr kurz einen Stich versetzt, dass er sich so für dieses andere Mädchen interessierte. Im nächsten Augenblick hatte sie sich dafür allerdings auch schon wieder in Grund und Boden geschämt. Sei nicht so verdammt egoistisch! Natürlich will er wissen, ob es seiner Bekannten gut geht! Mit dir hat das nicht das Geringste zu tun.
Doch ein leiser Zweifel blieb zurück.
In dem Moment kehrte Carlie, die sofort nach dem Unfall aufgesprungen war, um nach dem Rechten zu sehen, zurück und hinderte sie daran, weiter über Ryan und Dawn Hendrikson nachzugrübeln. Sie hockte sich neben Aspen hin und verzog das Gesicht. "Böse Sache. Die Hendrikson hat's echt übel erwischt. Sie ist auf einer Lache Schmierseife ausgerutscht. Kannst du dir das vorstellen?"
Aspen runzelte die Stirn. "Schmierseife? Das versteh ich nicht. Wo soll die denn plötzlich hergekommen sein?"
"Keine Ahnung! Klar ist bloß, dass da eine riesige Pfütze vor Startblock fünf ist." Sie zuckte mit den Schultern. "Man vermutet, der Hausmeister hat nach seiner Reinigungsrunde heute Morgen nicht richtig aufgewischt. O Mann, der kann sich auf was gefasst machen! Ich möchte jedenfalls nicht in seiner Haut stecken."
"Vor Startblock fünf?" Aspen schüttelte den Kopf. "Unmöglich. Das kann nicht sein, da stimmt was nicht. Ich bin vorhin von der Vier gestartet, und ich könnte schwören, dass da nirgendwo Schmierseife war. Das hätte ich doch merken müssen!"
"Na, dann musst du dich täuschen. Es kann ja wohl kaum sein, dass jemand die Seife erst kurz vor diesem Durchgang ausgeschüttet hat. Das wäre ja wohl aufgefallen. Und überhaupt: Du glaubst doch nicht wirklich, dass einer so was absichtlich machen würde!"
Aspen schüttelte den Kopf. Nein, so etwas Gemeines traute sie natürlich niemandem zu. Und ganz davon abgesehen hätte ja auch gar keiner die Gelegenheit dazu gehabt. Es hatte sich praktisch die ganze Zeit über jemand im Startbereich aufgehalten. Vor, zwischen und nach jedem Durchgang. Da konnte einfach niemand … Aspen stockte, als ihr der dunkle Schatten wieder einfiel, den sie vor ein paar Minuten zu sehen geglaubt hatte. Konnte es vielleicht sein, dass …?
Doch sie verschlug den Gedanken gleich wieder. Nein, das hatte sie sich bloß eingebildet. Es wäre sicherlich aufgefallen, wenn sich jemand bei den Startblöcken aufgehalten hätte, der dort nichts zu suchen hatte. Und aus den Mannschaften konnte es doch niemand gewesen sein.
Oder …?
Sie dachte an Logan. Daran, wie kaltschnäuzig sie eben dahergeredet hatte. Wenn Aspen jemandem eine solche Schweinerei zutraute, dann höchstens Logan. Aber würde sie wirklich so weit gehen? Bloß, um dem Team den Sieg zu sichern?
"Einen Penny für deine Gedanken."
Erschrocken zuckte sie
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