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Auf doppelter Spur

Auf doppelter Spur

Titel: Auf doppelter Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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zweifelte daran, dass Miss Martindale Charme zugänglich sein würde. Sie war das, was die Franzosen eine femme formidable nennen. Ich sah mich um. An den Wänden hinter Miss Martindales Schreibtisch hing eine Sammlung signierter Fotografien. Auf einer erkannte ich Mrs Ariadne Oliver, eine mir bekannte Autorin von Detektivgeschichten. Hardcastle fuhr indessen mit seinen Fragen fort.
    »Ich glaube, Sie beschäftigen ein Mädchen namens Sheila Webb?«
    »Das stimmt. Sie ist allerdings im Augenblick leider nicht hier – wenigstens…« Sie drückte auf den Knopf der Gegensprechanlage und fragte: »Edna, ist Sheila Webb schon zurück?«
    »Nein, Miss Martindale.«
    »Sie hatte einen Auftrag für den frühen Nachmittag«, erklärte Miss Martindale. »Ich dachte, sie würde inzwischen schon wieder zurück sein. Möglicherweise ist sie gleich zum Curlew Hotel gegangen; dorthin war sie um fünf Uhr bestellt.«
    »So«, sagte Hardcastle. »Können Sie mir etwas über Miss Webb sagen?«
    »Nicht viel. Sie ist seit etwa einem Jahr bei uns. Sie arbeitet recht zufrieden stellend.«
    »Wissen Sie, wo sie arbeitete, ehe sie zu Ihnen kam?«
    »Vermutlich könnte ich das feststellen, Inspektor Hardcastle. Soweit ich mich erinnere, war sie früher in London angestellt – bei einer Maklerfirma.«
    »Ist sie eine erstklassige Kraft?«
    »Das würde ich nicht sagen. Sie hat eine ordentliche Durchschnittsgeschwindigkeit und ist einigermaßen gut erzogen. Sie schreibt sorgfältig und korrekt.«
    »Kennen Sie sie auch privat?«
    »Nein. Sie wohnt wohl bei einer Tante.« Jetzt wurde Miss Martindale etwas zurückhaltend. »Darf ich fragen, Inspektor Hardcastle, warum Sie all diese Fragen stellen? Hat das Mädchen etwas angestellt?«
    »So würde ich es nicht ausdrücken, Miss Martindale. Kennen Sie eine Miss Pebmarsh?«
    »Pebmarsh«, wiederholte Miss Martindale stirnrunzelnd. »Wann – ach, natürlich! Zu Miss Pebmarshs Haus ging Sheila ja heute Nachmittag. Sie war um drei Uhr dorthin bestellt.«
    »Wie wurde die Verabredung getroffen, Miss Martindale?«
    »Telefonisch. Miss Pebmarsh rief an und sagte, sie brauche eine Stenotypistin, und ob ich wohl Miss Webb schicken könne.«
    »Sie hat ausdrücklich um Sheila Webb gebeten?«
    »Ja.«
    »Wann kam der Anruf?«
    Miss Martindale dachte einen Augenblick nach.
    »Ich nahm ihn selbst entgegen. Das würde bedeuten, dass es während der Mittagspause war. Wahrscheinlich zehn Minuten vor zwei. Auf jeden Fall vor zwei Uhr. Ach ja, ich sehe gerade eine Notiz auf meinem Block. Es war genau um 13.49 Uhr.«
    »Hat Miss Pebmarsh selbst mit Ihnen gesprochen?«
    Miss Martindale sah etwas überrascht aus.
    »Ich nehme doch an.«
    »Sie haben ihre Stimme aber nicht erkannt? Sie kennen sie nicht persönlich?«
    »Nein. Sie sagte, sie sei Miss Millicent Pebmarsh und gab mir ihre Adresse – eine Hausnummer in Wilbraham Crescent. Dann fragte sie, ob Sheila Webb frei sei, und bat, dass sie um drei Uhr kommen möge.«
    Es war eine klare, bestimmte Aussage. Sie würde eine ausgezeichnete Zeugin abgeben, dachte ich.
    »Wenn Sie mir freundlichst sagen würden, worum es geht?«, fragte Miss Martindale, jetzt doch etwas ungeduldig.
    »Nun ja, Miss Martindale, Miss Pebmarsh bestreitet den Anruf.«
    »Tatsächlich? Wie seltsam!«
    »Sie dagegen sagen, dass dieser Anruf erfolgte; aber Sie können nicht mit Sicherheit sagen, dass es Miss Pebmarsh war, die anrief.«
    »Nein, natürlich kann ich das nicht mit Sicherheit sagen. Ich kenne die Frau ja nicht. Doch wer sollte es sonst gewesen sein? War es ein dummer Scherz?«
    »Mehr als das«, erwiderte Hardcastle. »Hat Miss Pebmarsh oder wer immer es war – einen Grund dafür angegeben, dass sie gerade Miss Sheila Webb wünschte?«
    Miss Martindale dachte einen Augenblick nach.
    »Ich glaube, sie sagte, dass Sheila Webb schon früher für sie gearbeitet hätte.«
    »Stimmt das?«
    »Sheila meinte, sie könne sich nicht entsinnen. Aber schließlich gehen die Mädchen so oft zu den verschiedensten Menschen an den verschiedensten Orten, dass sie sich kaum erinnern würden, wenn es schon Monate zurückliegt. Sheila war sich nicht sicher. Sie sagte nur, dass sie sich nicht entsinnen könnte, schon bei Miss Pebmarsh gewesen zu sein. Aber, Inspektor, selbst wenn es ein dummer Scherz gewesen wäre, kann ich nicht verstehen, wieso Sie sich dafür interessieren?«
    »Darauf wollte ich gerade kommen. Als Miss Webb in Wilbraham Crescent Nr. 19 ankam, ging sie ins Haus und ins

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