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Auf einmal ist Hoffnung

Titel: Auf einmal ist Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burk Michael
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ärgerlichen Handbewegungen Aktenordner vom Bord auf den Fußboden, warf einen Stuhl um, riß das Telefonkabel aus der Wand, zerrte an der verschlossenen Schreibplatte des Sekretärs, daß der Verschluß aufbrach, und hielt während all diesem Tun Patrick mit seiner Webley in Schach.
    Auch der andere beteiligte sich eifrig am Durchstöbern der Räume. Es war Roberto Rocha, der seine Chance noch immer nur darin sah, daß er im Besitz des Superfexons sein würde.
    Als Menendez nicht fand, was er suchte, herrschte er Patrick an: »Wo ist die grüne Tasche? Wo haben Sie sie versteckt? Oder haben Sie den Inhalt schon herausgenommen und in Sicherheit gebracht?« Seine Stimme überschlug sich vor ohnmächtigem Zorn.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.« Patrick hielt dem drohenden Blick des Mannes stand.
    Zenon Menendez wandte sich auf spanisch an Roberto Rocha: »Wo kann die Tasche sein? In einem Abstellraum? Bei seinem Mädchen?«
    »Sie können ruhig englisch mit Ihrem Kumpan sprechen«, unterbrach ihn Patrick überlegen, »ich verstehe Spanisch.«
    Menendez sah Patrick haßerfüllt an und sprach hart auf Rocha ein: »Was schlägst du vor?«
    Rocha zuckte unschlüssig die Schultern. Er kostete es aus, von Menendez um Rat gefragt zu werden und ihn in Schwierigkeiten zu sehen. Aber er wußte für sie beide keinen Ausweg.
    Noch vor wenigen Minuten war er davon überzeugt gewesen, daß ihnen die grüne Tasche samt Inhalt hier in Patrick Hamiltons Büroräumen in die Hände fallen würde. Doch jetzt schien es, als jagten sie hier hinter einem Phantom her.
    Nachdem Menendez dem alten Monroe Kahn in dessen Laden den Knauf seiner Webley über den Schädel geschlagen hatte, so daß Kahn das Gleichgewicht verlor, mit dem Hinterkopf auf dem marmornen Fußboden aufschlug und tot liegenblieb, hatten sie beide einen Augenblick ratlos vor der Leiche gestanden. Bis Menendez wieder zu sich gekommen war. Er war wortlos zur Tür gegangen, hatte sie abgesperrt und die eiserne Jalousie heruntergelassen. »Los, wir durchsuchen den Laden!«
    Sie hatten nach einem Kühlschrank gesucht, im Verkaufsraum, im Büro, in den Nebenräumen, auf dem Korridor, doch sie hatten keinen Erfolg gehabt. Die grüne Tasche war nicht aufzutreiben.
    »Hamilton!« hatte Menendez entschieden, wie Vacas es ihnen aufgetragen hatte. »Kahn hat die Tasche bei Patrick Hamilton, seiner Vertrauensperson, in Sicherheit gebracht.« Auch Rocha war dieser Meinung gewesen. Sie hatten den Laden über den Hinterausgang verlassen, die Straße überquert und das Auktionshaus Salesby durch das Foyer betreten.
    Jetzt, in Hamiltons Büro, als sie beide kurz verunsichert waren, wandte sich Menendez streng an Patrick: »Kommen Sie mit.« Seine Webley dirigierte Patrick zum Aufzug. Im dritten, obersten Stockwerk setzte er zusammen mit Rocha die Suche fort und hielt Patrick dabei in Schach.
    »Ich weiß nichts von einer Tasche, die Sie hier suchen könnten«, begann Patrick. Er sprach gelassen und war voll konzentriert, um auch den geringsten Fehler des anderen, dessen Waffe ständig auf ihn zeigte, zur Flucht zu nutzen.
    Patricks Ruhe verwirrte Menendez. Er unterbrach die Suche kurz: »Hat Kahn die Tasche Ihnen zur Aufbewahrung übergeben oder Ihrer Sekretärin?«
    »Kahn? Ich verstehe den Zusammenhang nicht«, sagte Patrick überrascht.
    »Sie brauchen auch nichts zu verstehen«, stellte Menendez unmißverständlich fest und setzte drohend hinzu: »Wenn Ihnen Ihr Leben etwas wert ist, rücken Sie die Tasche heraus, und zwar auf der Stelle!«
    »Noch mal: Ich weiß nichts von einer Tasche«, antwortete Patrick ärgerlich.
    »Ich zähle bis drei!« Menendez richtete den Lauf der Waffe nachdrücklich auf Patrick und begann zu zählen: »Eins …«
    Patrick spürte, daß sich die Situation zuspitzte. Er entschloß sich zu einem Trick, den er in Eton bei der Selbstverteidigungsschulung gelernt hatte. Er wandte sich an Rocha, der ein wenig hinter Menendez stand, gerade einen brusthohen Karton untersuchte und gespannt hochsah. »Ihnen sehe ich an, daß Sie mir glauben.« Es war ein Bluff, er sollte Menendez herausfordern. Und die Herausforderung gelang.
    Wie elektrisiert sah Menendez flüchtig über die Schulter zu Rocha, um sich zu vergewissern, ob er tatsächlich anderer Meinung war als er. Dieser Bruchteil einer Sekunde genügte Patrick. Er sprang Menendez an, hieb ihm mit einem gezielten Schlag die Webley aus der Hand, daß sie dumpf auf dem Spannteppich aufschlug und unter eine Kommode

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