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Auf einmal ist Hoffnung

Titel: Auf einmal ist Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burk Michael
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können Sie sich im Büro als Beobachter einquartieren«, sagte sie spontan, »ich bin froh, daß Sie da sind, Patrick.«
    Sie zeigte ihm einen Platz hinter dem Schreibtisch, vor, dem aus er den Eingang des Ladens genau überblicken konnte, ohne von Kunden bemerkt zu werden.
    Er fragte sie nach den beiden Männern, die ihn überfallen hatten, und begann sie ihr zu beschreiben. Doch er hatte den ersten Satz noch nicht beendet, da fiel sie ihm schon ins Wort: »Natürlich, das waren die zwei«, erinnerte sie sich lebhaft, »sie waren die ersten Kunden heute morgen.«
    »Haben sie die Tasche erwähnt?«
    »Nein«, antwortete sie offen.
    »Wollten sie nicht den Laden durchsuchen?«
    »Auch das nicht. Sie haben nur gesagt, sie seien Freunde von Ihnen und wollten Sie aufsuchen, zu Hause, würden sich aber an ihre Adresse nicht mehr erinnern.«
    Eine Weile war es still im Büro. Der Verkehrslärm drang nur undeutlich herein. Patrick warf einen Blick auf die gerahmten Fotos von Jennifer und ihrer verstorbenen Mutter Phila. Monroe hatte diese Aufnahmen sehr geliebt. »Was wollten die Männer sonst noch?«
    »Nichts.«
    »Haben Sie ihnen meine Adresse gegeben?« Sein Gaumen war auf einmal trocken.
    »Nein, Patrick. Ich gebe Fremden niemals irgendwelche Adressen. Das habe ich mir schon seit vielen Jahren so angewöhnt.« Sie lächelte ihn aufrichtig an.
    Er fragte sie, ob sie ihm sonst irgendeinen Hinweis über die beiden Männer geben könnte, der für ihn vielleicht von Interesse sein würde. Sie überlegte angestrengt und sagte: »Ja. Der eine der beiden, der mit dem schwarzen Schnurrbart, hat den anderen gedrängt, wieder zu gehen, weil er …« Sie stockte und suchte die passende Formulierung. »… anscheinend hatte er eine Verabredung. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Leider.« Sie zuckte bedauernd die Achseln.
    Nach einer Weile sagte sie: »Wollen Sie eine Orange, Patrick? Ich habe eine ganze Tüte voll«, und bevor er antworten konnte, stellte sie ihm einen Teller mit einer Orange auf den Schreibtisch.
    Inzwischen verging eine gute Stunde, und der dumpfe Summton kündigte mehrmals Besucher an. Ein Zeitungsjunge warf die ›Times‹ herein. Der restaurierte Toilettentisch wurde geliefert. Ein Bote brachte eine Rechnung von GILLESPIE. Ein alter, schwerhöriger Herr fragte nach der Adresse von VORDIER & ECKSTROM, der Firma im Haus gegenüber.
    Patrick saß nach wie vor an seinem Platz im Büro. Er hatte schon drei Orangen gegessen. Sie sollten, laut May, seine Abwehrkräfte gegen eine mögliche Erkältung stärken.
    Er blätterte die ›Times‹ durch und las gerade Thomas Rogers Artikel über Basketball, als eine hochgewachsene, attraktive Schwarze den Laden betrat.
    May war gleich bei ihr. Die Schwarze redete mit Nachdruck auf sie ein, und May gab ihm hinter ihrem Rücken verstohlen ein Zeichen. Er verließ das Büro und schlich sich hinter den Schränken unbemerkt an die Schwarze heran, so daß er ihre Worte mitbekam und Blickverbindung mit May hielt.
    »Mein Mann und ich waren gestern hier. Mein Mann hat sogar mit Ihnen gesprochen«, sagte die Schwarze gerade eindringlich mit schrillem Ton.
    Sie war aus der Bronx, Patrick hatte dafür schon ein Ohr. Er überlegte, ob er offen auftreten sollte, aber er verwarf den Gedanken sofort wieder. Er wollte abwarten.
    »Mein Mann hat sich einen Sheraton-Schreibtisch zeigen lassen, erinnern Sie sich denn nicht?« sagte die Schwarze zu May.
    »Mag sein.« May gab sich unwissend.
    »Dann habe ich in einen Schrank gesehen und dabei meine Handtasche darin liegenlassen.«
    »Eine grüne?« fragte May gespannt.
    »Eine teure, schwarz mit Pailletten.« Es kam dünkelhaft.
    »In einem Schrank?« Mays Stimme klang skeptisch.
    Ein eigenartiger Dialog, ging es Patrick durch den Kopf, und er überlegte, ob der Vorfall für ihn interessant sein könnte.
    »Ja, in einem Franks-Schrank«, hörte er die Schwarze ungeduldig sagen, »ich glaube, in dem dort.«
    »In diesem Frankfurter Schrank?« fragte May verwunden und verkniff sich ein Lächeln.
    »Ja, im Frankfurt-Schrank«, wiederholte die schrille Stimme beharrlich.
    »Um wieviel Uhr?« May gab sich reserviert. Offenbar war ihr die Angelegenheit nicht ganz geheuer.
    »Gegen sechs«, hörte Patrick die Schwarze sagen, »kann auch später gewesen sein.«
    Patrick wurde hellhörig. Es handelte sich ungefähr um die Zeit, in der das Unglück geschehen sein sollte. Jetzt war er entschlossen, die Sache weiter zu verfolgen.
    Er hörte, wie eine

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