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Auf einmal ist Hoffnung

Titel: Auf einmal ist Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burk Michael
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ihm.
    »Zuerst war nur die Chinesin da. Dann ist sie weggegangen und nach einiger Zeit wiedergekommen.«
    »Hat die Chinesin Sie gesehen?« Patrick war von Dicks Schilderung überrascht. Wenn May Tsang diesen Richard Wehovsky im Laden gesehen hatte, zappelte er jetzt ganz fest an Patricks Angel.
    »Natürlich hat sie mich gesehen«, antwortete Dick arglos, »sie hat mich ja begrüßt und mir ein paar Möbel gezeigt.«
    »Wie schön.« Patrick ließ offen, wie er es meinte. Er war erleichtert. »Wie lange war die Chinesin weg?«
    »Vielleicht 'ne Stunde.«
    »Sie waren eine Stunde allein im Laden?« fragte Patrick skeptisch.
    »Sie glauben mir ja nicht, daß wir beide im Schrank standen«, entgegnete Dick und lächelte vielsagend.
    »Noch mal von vorn: Wo genau befanden Sie beide sich während des Unglücks?« Patrick kniff die Augen zusammen.
    »Habe ich doch schon gesagt: im Schrank. In einem Frankfurter Schrank. Ob Sie's glauben oder nicht.« Dick amüsierte sich und trank einen Schluck.
    »Sie strapazieren meinen Kinderglauben gewaltig. Sie sollten besser Ihre Position mal scharf durchdenken.« Patrick stand unbeweglich, doch sein harter Blick sprach für sich.
    Dick wurde hellhörig. Er sah Patrick sprachlos an. Dann sprudelte sein Ärger geradezu aus ihm heraus. »Sie sind für mich 'ne Nummer zu klein, Hamilton. Sie können mir keinen Mord anhängen. Sie nicht! Mein Gewissen ist rein. Noch reiner als dieser Champagner hier.« Er hielt kurz das Glas in die Höhe und fuhr fort: »Ich war nur in dem Laden, um zu ficken. Hören Sie, Hamilton: Nur um zu ficken! In diesem verdammten Frankfurter Schrank! So wahr ich Dick Wehovsky heiße! Auch wenn Sie sich auf den Kopf stellen: Ich war in dem Schrank zusammen mit Lucie. Die ganze Zeit über. Hab das Theater draußen mit angehört. Ich weiß aber weder, wer dieses Theater veranstaltet hat, noch wer schuld an dem Tod dieses Mannes ist. Und wer etwas anderes behauptet, dem poliere ich die Schnauze. Haben Sie gehört, Hamilton?«
    »Hm.« Patrick sah Dick nachdenklich an. Er mußte die Geschichte mit dem Schrank erst verdauen. Ob er nicht doch die Polizei einschalten sollte?
    »Es gibt 'nen Zeugen dafür, Hamilton, haben Sie begriffen?«
    »Lucie zählt nicht«, sagte Patrick verächtlich. Dann dachte er nach. Hieß es nicht, daß der, der sich am lautesten verteidigt, den meisten Dreck am Stecken hat?
    »Lucie hat ihre Handtasche in dem Schrank vergessen«, führte Dick als weiteren Beweis seiner Unschuld an.
    Patrick schwieg. Er suchte nach einem Ausweg.
    »Lucie wartet unten in der Peacock Alley. Sie kann sofort heraufkommen und es bezeugen.« Dick gab sich selbstbewußt.
    Patrick beachtete es nicht. Er hatte den Ausweg gefunden. »Zeigen Sie mir Ihre Drivers License.«
    »Wozu?«
    »Als Absicherung.«
    Dick schluckte. »Sie glauben wirklich, daß ich mit dem Mord zu tun haben könnte?« Er verstand die Welt nicht mehr.
    »Die Karte.« Patrick hielt ihm seine offene Hand entgegen.
    »Sie sind verrückt, Hamilton.«
    »Es wäre besser für Sie, wenn Sie mir die Karte zeigen würden«, sagte Patrick kalt.
    Dick zögerte. Dann stand er auf, ging in den Ankleideraum und kam gleich darauf mit seinem Führerschein zurück und reichte ihn Patrick. Der prägte sich die Angaben ein und gab ihn Dick zurück.
    »Okay?« fragte Dick und steckte die Karte zu sich.
    »Okay«, antwortete Patrick, »erzählen Sie jetzt, wie es sich zugetragen hat.«
    Dick war sichtlich beruhigt. Er schenkte sich Champagner ein und trank das Glas auf einen Zug leer. Dann begann er ausführlich seine Schilderung des Vorfalls.
    Patrick hörte ihm gespannt zu. Als Dick geendet hatte, fragte Patrick: »Sie haben wirklich mitbekommen, daß es zwei Männer waren? Zwei Spanier? Und der eine davon hat von einem Mann, wahrscheinlich von dem Toten, die Herausgabe einer grünen Tasche verlangt? Und der andere, ich meine, der Tote, hat es abgelehnt?«
    »Ja, ich habe das alles einwandfrei gehört.«
    »Auch was die Tasche enthalten sollte?«
    »Nein. Das war zu undeutlich.«
    »Vielleicht Geld?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und Sie sind sicher, daß die zwei den Mann, der die Tasche nicht herausgeben wollte, verprügelt haben?«
    »Ganz sicher. Sie haben ihn totgeschlagen.« Dick war davon überzeugt.
    »Als dann Stille eintrat, sind die beiden Männer weggegangen, sagen Sie. Konnten Sie hören, in welche Richtung sie gegangen sind? Zum Büro oder zum Ausgang?«
    »Wahrscheinlich nach hinten. Aber ich kann's nicht

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