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Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Titel: Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Pape
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Golddigger haben ihr letztes Geld in ihre Ausrüstung gesteckt. Jetzt müssen sie wohl oder übel mit ihren Booten und Flößen weiter fahren, wenn sie das Geld für die Fahrt mit dem Dampfer nicht aufbringen können. Immerhin haben sie noch eine Strecke von mehr als 700 Km vor sich. Und unterwegs erwarten sie wiederum Stromschnellen. Die „Five Finger Rapids“. Mitten im Fluss stehen vier große Fels Säulen, die den Strom in fünf „Finger“ teilen. Nochmals eine Herausforderung und gefährliche Passage für jeden Flussfahrer.

    Clay und Kid nehmen ihre Waffen und gehen in den „Wild Yukon Saloon“. Hier drängen sich Männer aller Couleur. Goldsucher, Abenteurer, Trapper und windige Geschäftemacher. Doch alle wollen nach Dawson City. Diese Stadt scheint alles und jeden magisch anzuziehen. Sie bekommen kaum noch Platz an der Bar. Deshalb holen sie sich ein Bier und einen Whisky und setzen sich an einen freien Tisch in der Nähe eines großen Yukon-Ofens. Auch durch die vielen Menschen ist es mollig warm im Raum. Langsam fühlt sich Clay wieder wohl. Das Frösteln, das seinen Körper überzog, verschwindet langsam.
    Interessiert beobachten sie jetzt das Treiben. Grölende Männer. Dazwischen lachende Frauen, die die Männer animieren und sich lebhaft mit ihnen unterhalten. Im Hintergrund versucht ein Pianospieler, das laute Gegröle und Stimmengewirr mit seiner Musik zu übertönen. Kräftig haut er in die Tasten. Doch das ist nahezu sinnlos. Die Luft ist dick vom Qualm des Tabakrauchs. Nur ab und an, wenn die Tür aufgeht, kommt ein kalter, frischer Luftstrom herein und zerteilt die Qualmwolken in kleine Fetzen.

Whitehorse ist nur eine Zwischenstation. Die Stadt dient der Versorgung in den entfernten, nördlichen Gebieten. Zuerst nur ein kleiner Handelsposten wächst sie nun seit dem Goldrausch in zunehmendem Maße. Hier in der Werft werden auch Dampfschiffe gebaut, die den Yukon befahren. Und es werden immer mehr. Manch ein Schiff ist schon auf Sandbänken und Felsen aufgelaufen und gestrandet. Der Fluss ändert ständig seinen Lauf. Wo gestern noch freies Fahrwasser war, behindert heute eine Sandbank oder ein anderes Hindernis die Weiterfahrt.

    Besonders im Frühjahr, nach der Schneeschmelze, ist Vorsicht geboten.
    An dem lauten dumpfen Ton eines Schiffshorns hören sie, dass noch ein Schiff ankommt. Sofort verschwinden Männer eilig aus dem Saloon. Sie wollen weiterfahren und warten schon sehnlichst auf diesen Raddampfer. Clay will sich erkundigen, was eine Fahrt bis Dawson mit dem Dampfer kostet. Gleichzeitig möchte er ein Telegramm aufgeben. Zu Hause sollen sie wissen, dass es ihm gut geht und er jetzt auf dem Weg nach Dawson City ist. Nachdem er das Telegramm aufgegeben hat, schlendert er durch die Straßen von Whitehorse. Die Stadt ist im Begriff, zu einer der größten im Territorium zu werden. Hier ist praktisch der Knotenpunkt für jegliche Wege in die Wildnis des Nordens. Langsam geht er runter zum Anleger. Zwei große Raddampfer liegen nun vertäut an der Pier. Der Fluss ist hier gerade noch so breit, dass sie wenden und wieder Richtung Dawson fahren können. Er geht die Gangway hoch. Das Schiff ist die „Norcom“. Es legt erst morgen früh wieder ab, wie er von einem Offizier der Mannschaft erfährt. Nach seinen Streifen am Ärmel zu urteilen, scheint es ein Stewart zu sein. 25 Dollar soll die Fahrt kosten. Ohne Kabine. Auf dem Oberdeck versteht sich. Clay holt sich gleich zwei Tickets. Jetzt müssen sie nur noch ihre gesamte Ausrüstung an Bord schaffen. Ausnahmsweise erlaubt man ihm, sie noch am Abend an Bord zu bringen. So können sie sich schon jetzt das beste Plätzchen ergattern. Clay reibt sich insgeheim die Hände. Glück muss der Mensch haben, denkt er erleichtert.

    Auch in Skagway geht das Leben weiter. Betty hat sich gut eingelebt. Die Arbeit im Saloon macht ihr Spaß. Misses Aileen wird allmählich zur Freundin. Die beiden Frauen verstehen sich gut. Sie haben sich viel zu erzählen. Und ihre Lebensläufe ähneln sich.
    Aileen stammt aus dem Süden der USA. Ihre Eltern starben früh und sie musste sich alleine durchschlagen. Das Schicksal führte sie nach New Orleans, wo sie als Bedienung in einem Restaurant arbeitete. Dabei lernte sie einem Mann kennen. Einen Geschäftsmann, der mit Immobilien handelte. Sie beschlossen zusammenzubleiben. Obwohl es mehr eine Zweckgemeinschaft war, wie Aileen lachend erzählt. Die große Liebe war es nicht. Doch sie war allein und kannte keinen

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