Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)
tippt mit dem Finger darauf. „Hier unterschreibst du und ich garantiere dir, dass deiner Frau kein Haar gekrümmt wird. Ich will nur, was mir zusteht, du Ratte.“ Hierbei lacht er abermals widerlich. Clay zögert. Er liest sich den Wisch durch. Jack will die Ranch und alles was dazugehört überschrieben haben. Auch die absolute Bankvollmacht verlangt er. Clay schüttelt angewidert mit dem Kopf. „ Du glaubst doch nicht, dass du damit durchkommst, was? Du wirst im ganzen County gesucht. Sowie man dich in die Finger bekommt, endest du am Galgen. Du wirst hängen. Was willst du also mit diesem Wisch erreichen?“ Jack lacht hinterhältig. „ Yeeeah, ...was du nicht sagst. Glaubst du, ich wäre blöd? Habe mir darüber schon Gedanken gemacht.“ Er streicht sich genüsslich und grinsend über das Kinn. „Und ich habe eine tolle Idee. Ich werde über einen Mittelsmann den ganzen Scheiß verscherbeln. Bis zum letzten Huhn werde ich alles verkaufen. Mir liegt an dieser verdammten Ranch gar nichts. Hauptsache, du behältst sie nicht. Du brauchst sie ja sowieso nicht mehr. Tote brauchen gar nichts mehr.“ Er sieht Clay durchdringend an.
Clay schiebt den Wisch verächtlich von sich. „Niemals werde ich so etwas unterschreiben“, ruft er mit wutverzerrtem Gesicht. „Du willst uns beide doch sowieso nicht lebend von hier weglassen. Und wenn ich tot bin, bekommst du auch keine Unterschrift.“ „Da hast du vollkommen recht, mein Lieber“, antwortet Jack ernst. „Von einem Toten bekomme ich keine Unterschrift mehr. Aber zuerst wird deine kleine Frau dran glauben müssen. Ob du das ertragen kannst, wenn sie strampelnd wie ein Huhn am Balken baumelt?“ Er geht zum Ende des Stricks, packt ihn mit der linken Hand und zieht ihn ruckartig an. Betty strampelt wild mit den Beinen und stöhnt angsterfüllt. Sie muss aufstehen, um nicht erdrosselt zu werden. Fast steht sie auf den Zehenspitzen. Mit weit aufgerissenen Augen blickt sie Clay an. Er schreit auf und will sich mitsamt dem Stuhl auf Jack stürzen. Doch der stößt die Hand mit dem Revolver nach vorn und spannt den Hahn. „Na, soll ich dir eine verpassen?“, knurrt er mit verzerrtem Gesicht. „ Ich werde dir die Knie zerschießen. Die brauchst du nicht zum Schreiben.“ Clay steht geduckt vor ihm. Was er auch tut, im Moment kann er nichts machen. Er muss Zeit schinden. Das ist seine einzige Chance. Er hofft inständig, dass Kid und die Männer endlich auftauchen. „Schon gut. Hör auf“, ruft er. „Ich unterschreibe diesen verdammten Wisch.“ Dann lässt er sich stöhnend wieder auf den Stuhl fallen. „Aber zuerst lässt du Betty los. Sie hat mit der Sache nicht das Geringste zu tun. Das geht nur uns beide an. Sei endlich mal ein Mann, du Feigling. Lass sie laufen und ich unterschreibe.“ Jack lässt den Strick wieder locker und Betty sinkt auf dem Stuhl in sich zusammen. Er nimmt Clay die Fesseln ab. Gerade als Clay den Schreibstift nehmen will, dröhnen draußen vor der Hütte die dumpfen Schüsse aus Revolvern. Einen Moment ist Jack abgelenkt. Diesen Moment nutzt Clay und stürzt sich geduckt auf ihn. Jack kann seine Waffe nicht mehr hochreißen. Clay packt Jacks Revolverhand und schmettert sie an die Wand. Mit der anderen hat er seinen Hals umklammert. Immer wieder donnert er die Hand mit der Waffe an die Wand, bis Jack diese endlich mit einem Schmerzensschrei loslassen muss. Clay holt weit aus und trifft Jack mit der Faust im Gesicht. Blut spritzt ihm aus der Nase. Wie von Sinnen schlägt Clay immer wieder zu. In seiner Rage trifft er Jack im Magen. Beide umklammern sich und fallen zu Boden. Staub wirbelt auf. Keuchend und schreiend greift Jack nach einem Knüppel und versucht. ihn Clay über den Schädel zu ziehen. Der liegt halb auf dem sich windenden und sträubenden Jack und packt dessen Arm. Mit aller Kraft dreht er ihn nach hinten. Ehe der Arm bricht, lässt Jack den Knüppel los. Beide wälzen sich verzweifelt und wutentbrannt durch den Staub der Hütte. Jack erwischt Clay mit der Linken im Gesicht und kann ihn mit einem Tritt von sich stoßen. Der fliegt an die Wand. Jack nutzt diesen Moment, um nach seinem Colt zu grapschen, der auf dem Boden liegt. Doch Clay erwischt einen hölzernen Eimer und wirft ihn Jack an den Kopf. Der taumelt und weicht zurück. Clay wirft sich auf die Waffe und reißt sie hoch. Doch der Colt versagt. Jack flüchtet ins Freie. Betty hat sich bei dem Kampf in eine Ecke geflüchtet. Mit weit aufgerissen Augen verfolgt
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